Welche Dachform bei ungünstigem Bebauungsplan?

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B

Bauherrin2024

Hallo zusammen,

unser Grundstück (Bayern) hat einen sehr knapp gehaltenen Bebauungsplan von 1981. Es ist I+D erlaubt, kein Kniestock, keine Gauben, Sattel- oder Walmdach, 18-35°. Nun waren wir bei der Bauberatung und haben eine Voranfrage gestellt. Folgendes wurde uns in Aussicht gestellt:

2 Vollgeschosse, max. Traufhöhe 6m, Sattel-, Walm- oder Flachdach.
ABER: maximale Dachneigung 10 Grad. (Ich hatte 18 Grad angefragt, da dann hier keine Befreiung nötig gewesen wäre).

Alternativ:
Weiterhin I+D, Kniestock max. 1m, dann kann die Dachneigung auf 42 Grad erhöht werden.

Ich verstehe, dass sie die maximale Gebäudehöhe begrenzen möchten. Erst habe ich mich total gefreut, dass sie tatsächlich zwei Vollgeschosse genehmigen würden, da ich Dachschrägen gerne vermeiden möchte. Je mehr ich lese, desto desillusionierter werde ich aber. Ein Sattel- oder Walmdach mit 10 Grad scheint keine so tolle Idee zu sein, gestalterisch und weil man eine teure, wasserdichte Unterdachkonstruktion bräuchte?! Am wenigsten gerne hätten wir ein Flachdach, weil wir uns ein "nettes, warmes Haus mit roten Ziegeln und gelber Hausfarbe" vorstellen. Maximal ein Flachdach mit 10 Grad (was dann eher ein Pultdach wäre?) und Ziegeln mit Dachüberstand.

Ich bin total überfragt. Könnt ihr mit mir eure Gedanken dazu teilen? Wenn noch Dinge offen sind, fragt gerne :) Vielen Dank!!
 
Papierturm

Papierturm

Hallo zusammen,

unser Grundstück (Bayern) hat einen sehr knapp gehaltenen Bebauungsplan von 1981. Es ist I+D erlaubt, kein Kniestock, keine Gauben, Sattel- oder Walmdach, 18-35°. Nun waren wir bei der Bauberatung und haben eine Voranfrage gestellt. Folgendes wurde uns in Aussicht gestellt:

2 Vollgeschosse, max. Traufhöhe 6m, Sattel-, Walm- oder Flachdach.
ABER: maximale Dachneigung 10 Grad. (Ich hatte 18 Grad angefragt, da dann hier keine Befreiung nötig gewesen wäre).

Alternativ:
Weiterhin I+D, Kniestock max. 1m, dann kann die Dachneigung auf 42 Grad erhöht werden.
Okay, wichtig, auch wenn das pedantisch erscheint:
Habt ihr das schriftlich im Rahmen einer Bauvoranfrage?

Oder ist das "nur" eine Aussage auf eine Nachfrage gewesen?

Letzteres ist nicht rechtlich bindend, und darauf würde ich mich nicht verlassen. Da spontan umplanen zu müssen kann später zu heftigen Mehrkosten führen.

Wenn mir diese Optionen zur Auswahl stünden, dann weiß ich nicht, was ich machen würde.

Entweder in mich gehen und fragen, ob ich mit einem Flachdach leben könnte. (Also Walmdach oder Satteldach mit 10° kommen mir äußerst ... na ja, seltsam in meiner Vorstellung vor.)

Wahrscheinlicher aber würde ich Richtung ca. 50-75cm Kniestock und steilem Dach gehen. Einfach, weil mir diese Häuser deutlich besser gefallen. Hier lassen sich auch gut Dachfenster einsetzen, aus denen man rausschauen kann. Es entsteht Gemütlichkeit, und Staufläche auf dem Dachboden.

Das ist aber rein meine Meinung.
 
B

Bauherrin2024

Okay, wichtig, auch wenn das pedantisch erscheint:
Habt ihr das schriftlich im Rahmen einer Bauvoranfrage?

Oder ist das "nur" eine Aussage auf eine Nachfrage gewesen?

Letzteres ist nicht rechtlich bindend, und darauf würde ich mich nicht verlassen. Da spontan umplanen zu müssen kann später zu heftigen Mehrkosten führen.
Vielen Dank für deine Gedanken! Ja wir haben einen Bescheid auf unsere Voranfrage erhalten.

Danke auch, dass du mich in meiner "Überforderung" bestätigst. An sich würde ich sagen, ich sehe mein Haus öfter von innen als von außen und Vollgeschosse erhöhen die Wohnqualität schon enorm. Gleichzeitig finde ich Flachdächer wirklich nicht ansprechend, zu kühl so ein Kubus, und hätte auch Sorge dass das irgendwann undicht wird (vielleicht unberechtigt).
 
N

nordanney

Am wenigsten gerne hätten wir ein Flachdach, weil wir uns ein "nettes, warmes Haus mit roten Ziegeln und gelber Hausfarbe" vorstellen. Maximal ein Flachdach mit 10 Grad (was dann eher ein Pultdach wäre?) und Ziegeln mit Dachüberstand.
Tja, einen Tod musst Du sterben. Entweder Flachdach oder eben nicht bauen. Davon abgesehen, mag es "schön sein, ein nettes warmes Haus roten Ziegeln und gelber Hausfarbe" zu haben. Aber mal ganz ehrlich. Von 24 Stunden am Tag, schaust Du von Herbst bis Frühling praktisch gar nicht aufs Haus, sondern lebst nur drin und im Sommer glaube ich auch nicht, dass Du im Garten sitzend die ganze Zeit Dein Haus anschaust.

Ja, ist von außen nicht das, was Du willst. So what. Egal. Bau Dir ein schönes Zuhause, IN dem Du Dich wohl fühlst ;-)

P.S. Flachdach heute ist gleichwertig zu einem Dach mit Neigung - technisch und von der Lebensdauer.
 
11ant

11ant

unser Grundstück (Bayern) hat einen sehr knapp gehaltenen Bebauungsplan von 1981. Es ist I+D erlaubt, kein Kniestock, keine Gauben, Sattel- oder Walmdach, 18-35°. Nun waren wir bei der Bauberatung und haben eine Voranfrage gestellt. Folgendes wurde uns in Aussicht gestellt:
2 Vollgeschosse, max. Traufhöhe 6m, Sattel-, Walm- oder Flachdach.
ABER: maximale Dachneigung 10 Grad. (Ich hatte 18 Grad angefragt, da dann hier keine Befreiung nötig gewesen wäre).
Alternativ:
Weiterhin I+D, Kniestock max. 1m, dann kann die Dachneigung auf 42 Grad erhöht werden.
Ich verstehe, dass sie die maximale Gebäudehöhe begrenzen möchten. Erst habe ich mich total gefreut, dass sie tatsächlich zwei Vollgeschosse genehmigen würden, da ich Dachschrägen gerne vermeiden möchte.
Der Kontrast zwischen den Alternativen klingt planlos / unentschlossen und vor allem willkürlich. Was soll denn da das gemeinsame Ziel dieser beiden Dachformen sein ?
Abstrakt ist die Alternative "besser": solide Dachneigung, ausreichender Kniestock. Das Geneigtdach ist genau warum so vermeidenswert ? - allerdings ist Bauplanung weder ein Kinderspiel noch ein Wunschkonzert: die Raumbedarfe EG/OG sind entweder größenähnlich >> dann OG unterhalb des Dachraumes ("Stadtvilla") oder merklich größenungleich >> dann OG im Dachraum als DG eines "Anderthalbgeschössers". Was hast Du bisher aus meiner Anregung ...
Je mehr Du (was ja keine Schande ist) absolute Laiin bist, desto mehr brauchst Du auch einen absoluten Profi an Deiner Seite. Also gehe nicht zum Bauzeichner eines Generalunternehmers, sondern zu einer selbst beauftragten freien Architektin.
... vor immerhin zweieinhalb Jahren ! gemacht ? - doch bitte nicht ernsthaft nur auf der Stelle getreten ?
Deine aktuelle nett gesagt "abstrakte" Herangehensweise läßt ja nichts gutes ahnen :-(
 
Y

ypg

weil wir uns ein "nettes, warmes Haus mit roten Ziegeln und gelber Hausfarbe" vorstellen.
Weiterhin I+D, Kniestock max. 1m, dann kann die Dachneigung auf 42 Grad erhöht werden.
Das kann man doch ganz toll miteinander realisieren.
Ich wüsste jetzt nicht, dass ein Zweigeschosser die Attribute „nett“ und „warm“ verinnerlicht. Die Dachziegel sieht man vom eigenen Grundstück eh nicht, und wenn man sich auf der Terrasse oder neben dem Haus befindet, steht man vor einer 6 Meter hohen Fassadenwand.
Hach, so ein Satteldachhaus, also ein Eingeschosser, ist eigentlich der Inbegriff von „nett und warm“.
 
Zuletzt aktualisiert 23.12.2025
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