Fertighaus: erst Architektenplanung und dann Auswahl FH-Anbieter, oder andersrum?

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G

Gänseblümchen7

Wir sind aktuell in der Planung eines Einfamilienhauses, Grundstück besteht bereits, der Bebauungsplan ist komfortabel (großes Baufenster, wir dürfen zwei vollgeschosse mit Satteldach…).
Nun haben wir mit einigen Fertighausanbietern gesprochen bzw. auch den Prozess mit Vorbemusterung durchlaufen und wollten uns eigentlich bald entscheiden. Wir sind grundsätzlich Laien, haben uns aber fortlaufend viel informiert, sodass mir auffiel, das in einem Grundriss, wie er angeboten wurde, der Technikraum keine Außenwand hat (ungünstig wegen Wärmepumpe-oder?).
Generell wird immer gesagt dass die „Feinplanung“ dann ja mit dem Architekten gemacht wird. Langsam frage ich mich, ob es nicht geschickter wäre, erst die Planung mit einem von uns bezahlten Architekten zu machen, und dann Angebote von Fertighausherstellern einzuholen, um diese umzusetzen?
wir haben aktuell noch Schwörerhaus, Weberhaus und Fingerhaus in der Auswahl. Ganz zufrieden sind wir mit keinem der Grundrisse. Bei Weberhaus können wir in einer Baureihe bleiben, was theoretisch den Preis verbessert, aber stimmt das auch so?
Was sind eure Meinungen?
 
Y

ypg

der Technikraum keine Außenwand hat (ungünstig wegen Wärmepumpe-oder?).
Ich habe letztens gelesen, dass die Leitungen 15 Meter überbrücken dürfen.
aber stimmt das auch so?
Gute Frage. Problem ist, dass viele hier nichts dazu beitragen, die Vielleser hier im Forum also nicht Stand der Dinge sind.

Ganz zufrieden sind wir mit keinem der Grundrisse.
Ja, ich hätte auch bei jedem was zu meckern, aber viele Hausentwürfe sind schon sehr nett, sodass man sich mit seinen Wünschen darin sehen kann. Alles bekommt man eh nicht unter, was man so an Details sieht, welche man umsetzen möchte.
Das wäre man auch schon bei der Modifikation, also der „Feinplanung“..
Generell wird immer gesagt dass die „Feinplanung“ dann ja mit dem Architekten gemacht wird. Langsam frage ich mich, ob es nicht geschickter wäre, erst die Planung mit einem von uns bezahlten Architekten zu machen, und dann Angebote von Fertighausherstellern einzuholen, um diese umzusetzen?
Das kommt halt darauf an, ob man mit seinem Feintuning in den Bereich der freien Architektenplanung abtriftet.
Ob ihr Euch mit einem Typenhaus anfreunden könnt oder eben doch soviel verändern wollt, dass es in eine andere Richtung geht, müsst ihr selbst wissen. Dafür fehlen Informationen.
Ich bin der Meinung, dass wenn man keine großartigen Beschränkungen beim Bebauungsplan hat, noch selbst immens an Eigenleistungen vorhat (weil Verwandtschaft Elektrik und Sanitär machen könnte) und sich bei einem GU gut aufgehoben fühlt, weil er unter anderem auch eine zufriedenstellende Bauleistungsbeschreibung hat, dann kann man beim GU bleiben.
Wenn man aber hier und da und dort gleich jetzt Sonderausstattungen dazubuchen müsste, vielleicht sogar etwas Exotik beim Hausbau plant, dann rate ich zum Architekten. Beim Hanggrundstück sowieso.
 
11ant

11ant

Wir haben ähnliche Voraussetzungen und waren es bislang andersrum angegangen - haben uns Typenhäuser vorschlagen lassen und angepasst. Mittlerweile frag ich mich ob es nicht besser wäre erst zum Architekten zu gehen…
Welche Voraussetzungen habt Ihr denn ? - es ist immer gut, auf Seite 1 seines Threads mit dem ausgefüllten Fragebogen https://www.hausbau-forum.de/threads/grundriss-planung-unbedingt-vor-beitrag-erstellung-lesen.11714/ von sich und seinem Grundstück zu erzählen. Das ist gewissermaßen der Grundstein einer Projektdiskussion. Gute Darstellungen des Grundstücks sind Katasterauszüge mit Höhenlinien oder -punkten und Luftbilder, jeweils mit etwa 100 m Bilddiagonale der Umgebung. Am besten nennt man auch den Bebauungsplan (ohne Link !).

Nun haben wir mit einigen Fertighausanbietern gesprochen
Weshalb "Fertig"hausanbieter: wegen der Märchen vom rascheren Bau oder vorhersagbareren Endpreis ?

Langsam frage ich mich, ob es nicht geschickter wäre, erst die Planung mit einem von uns bezahlten Architekten zu machen, und dann Angebote von Fertighausherstellern einzuholen, um diese umzusetzen?
Ganz klar ja. Die Leistungsphase 1 und 2 braucht man immer, kostet wenig und bezahlt man egal ob separat ausgewiesen. In meinem "Ein Hausbau-Fahrplan, auch für Sie: das Phasenmodell der HOAI!" (zu finden in Anführungszeichen gesucht, auf "Bauen jetzt" oder mittlerweile auch über meine Signatur) fasse ich sie zum "Modul A" zusammen und empfehle danach eine > Teigruhe mit > Weichenstellung. Die Teigruhe ist eine Zeit des "Urlaubes" vom Alpträumen von Grundrissen und dergleichen, und in der Weichenstellung findet man heraus, ob im konkreten Fall eine hölzerne oder steinerne Bauweise der bessere Weg ins Eigenheim sein wird. Ich hole typischerweise Angebote von insgesamt fünf Anbietern (gemischt Holzer und Steiner) ein, zeige aber auch den Weg, wie man das selbst erledigen kann. Dabei geht die Frage 1 immer um das vom freien Architekten als Vorentwurf geplante Haus, und in Frage 2 um einen Bauvorschlag des Anbieters, den der bereits mehrmals umgesetzt hat (ob sich das Typenhaus, Kataloghaus oder Aktionshaus nennt, ist dabei zweitrangig). Ein Individualentwurf ist kein Wert an sich, eine Normalfamilie mit Flachgrundstück (für Hanglagen gibt es so gut wie garkeine Typenhäuser) braucht derlei nicht notwendig. Das erprobt serienreife Modell hat eben diese Vorzüge.

Ganz zufrieden sind wir mit keinem der Grundrisse.
Das liegt am Häufigsten daran, wenn man keine Normalfamilie ist (d.h. ein drittes Kind hat oder ein zweites Home Office benötigt) oder ein Hanggrundstück hat und das Untergeschoss schlecht in die Planung miteinbezieht.

in einem Grundriss, wie er angeboten wurde, der Technikraum keine Außenwand hat (ungünstig wegen Wärmepumpe-oder?).
Ich habe letztens gelesen, dass die Leitungen 15 Meter überbrücken dürfen.
Der größere Knackpunkt ist die Überbauung der Hauseinführungen. Und ja, einige Versorger limitieren die Länge der Stichleitung nicht unbedingt insgesamt, wohl jedoch von der Grundstücksgrenze zur Sperreinrichtung bzw. Wartungsöffnung.
Ein Technikraum in Kernlage ist aber eine absolute Seltenheit bei "Typenhäusern".

Bei Weberhaus können wir in einer Baureihe bleiben, was theoretisch den Preis verbessert, aber stimmt das auch so?
Den Satz habe ich nun viermal (und langsam) gelesen, aber nullmal verstanden (?)
 
G

Gänseblümchen7

Danke für den Hinweis mit dem Fragebogen. Hier ausgefüllt.

Wir haben Grundstück 5709 (google maps: zwischen "Im Sand 36" und "Im Sand 42" in 67376 Harthausen)

Bebauungsplan/Einschränkungen
Größe des Grundstücks - 555 m²
Hang - Fällt von der Straße aus leicht nach hinten ab. (ca. 50 cm von Straße bis Ende Grundstück)
Grundflächenzahl - 0,4
Geschossflächenzahl - 0,8
Baufenster, Baulinie und -grenze - ca. 10 x 16 m; siehe Bebauungsplan
Randbebauung - Garage soll zum Nachbargrundstück angrenzen (etwas größer als im Bebauungsplan gezeigt und direkt an Haus angrenzend)
Anzahl Stellplatz - 2 vor Garage
Geschossigkeit - 2
Dachform - Satteldach 33° (laut Bebauungsplan vorgegeben)
Stilrichtung - Was ist hiermit gemeint?
Ausrichtung - Südazimut = ca. - 20° (Wie im Bebauungsplan)
Maximale Höhen/Begrenzungen - max. 6.60 Traufhöhe

Anforderungen der Bauherren
Stilrichtung, Dachform, Gebäudetyp - Freistehendes EFH mit Satteldach
Keller, Geschosse - Kein Keller, 2 Vollgeschosse
Anzahl der Personen, Alter - 4 (2x Erwachsene, 2x Kinder)
Raumbedarf im EG, OG - Wohn/Ess/Küche; Hauswirtschaftsraum, Dusch-WC im EG, Familienbad im OG, Elternschlafzimmer mit Ankleide, 2x Büro, 2x Kinderzimmer
Büro: Familiennutzung oder Homeoffice? Das eine Büro wird als HomeOffice verwendet, das andere als Nähzimmer.
Schlafgäste pro Jahr - Mutter der Bauherrin ca. 4x im Jahr, plan wäre eine Schlafcouch in einem der Büros zu platzieren.
offene oder geschlossene Architektur - Offener Wohn/Essbereich, ideal wenn Küche abtrennbar. Sonstige Räume separat.
konservativ oder moderne Bauweise - Was ist hiermit gemeint?
offene Küche, Kochinsel - Unklar
Anzahl Essplätze - 8 (Esstisch ca 2.40 x 1.10 m)
Kamin - Nein
Musik/Stereowand - Nein
Balkon, Dachterrasse - Nein
Garage, Carport - Ja, Doppelgarage + Gartenschuppen in einem direkt an Haus angrenzend
Nutzgarten, Treibhaus - ggf. kleines Gemüse/Kräuterbeet. Sonst Terasse + Rasen ggf. irgendwann weitere Spielereien
weitere Wünsche/Besonderheiten/Tagesablauf, gern auch Begründungen, warum dieses oder das nicht sein soll

Hausentwurf
Von wem stammt die Planung:
- Grundlage war ein Standardkataloghaus, das von uns auf den aktuellen Plan verfeinert wurde
Was gefällt besonders? Warum?
- Größe Büro im EG, Schlafen + Ankleide.
- Sehr komfortable Größe
Was gefällt nicht? Warum?
- Kinderzimmer könnten kleiner
- Bad im OG definitiv zu groß
- Diele im EG sehr groß (verschwendete Fläche?)
- Schränke in der Diele zur Garage hin sind aktuell als "Speisekammer" gedacht. Ist das sinnvoll?
Preisschätzung laut Generalunternehmer: ~ 470.000 € (Eigenleistung ist im Preis bereits abgezogen: Innentüren, Sanitärobjekte außer Duschen+Badewannen, Bodenbeläge außer Bad+Dusch-WC, Spachtelarbeiten, Malerarbeiten)
Persönliches Preislimit fürs Haus, inkl. Ausstattung: ~550.000 €
favorisierte Heiztechnik: Hier sind wir uns noch unschlüssig ob Luft Luft Wärmepumpe (Proxon bei WeberHaus) oder Luft-Wasser Wärmepumpe (Tecalor). Aktuell tendieren wir eher zu LWWP. Im Preis oben ist die LWWP bereits berücksichtigt (ca. 13.000 € Aufpreis gegenüber der Luft-Luftwärmepumpe)

Wenn Ihr verzichten müsst, auf welche Details/Ausbauten
-könnt Ihr verzichten: teilweise in der Raumgröße
-könnt Ihr nicht verzichten: Raumanzahl

Warum ist der Entwurf so geworden, wie er jetzt ist?
Standardentwurf vom Planer? Basierend auf einem WeberHaus Balance 300 gestartet und dann rumgeschoben.
Entsprechende/Welche Wünsche wurden vom Architekten umgesetzt? Waren noch nicht bei einem Architekten


Aktuell sind wir bei ca. 180 qm. Wir sind der Meinung, dass wir mit 160 - 170 qm eigentlich auch gut auskommen sollten, und hoffen auf Ideen wie wir Fläche einsparen können.
Gibt es grundlegende Probleme, die wir bis jetzt noch nicht bedacht haben?

Anhang: Grundrisse EG/OG von WeberHaus.
 

Anhänge

H

HuppelHuppel

Man könnte vielleicht die Breite etwas verringern, aber ob es das heraus reist? Ich als Laie, finde den Entwurf ganz nett.
 
G

Gänseblümchen7

Warum Fertighaus? Wir wohnen aktuell ca. 110 km von dem Bauplatz entfernt und erhoffen uns dadurch weniger Kontrolltermine vor Ort.



" Bei Weberhaus können wir in einer Baureihe bleiben, was theoretisch den Preis verbessert, aber stimmt das auch so? "

Ich versuche es nochmal ausführlicher zu erklären:
--> Unser Grundriss oben basiert auf einer WeberHaus Baureihe (Balance 300). Hierdurch sind Außenwand und Treppenposition vorgegeben. Der Rest ist allerdings flexibel und von uns entsprechend angepasst. Wir erhoffen uns dass wir günstiger sind, weil wir in der Baureihe bauen, statt ein freigeplantes Haus zu nehmen. Wir wissen allerdings nicht, ob es auch tatsächlich günstiger ist.
 
Zuletzt aktualisiert 15.08.2025
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