Wie kompliziert sind Wärmepumpen im praktischen Betrieb?

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Nida35a

Nida35a

Eine Wärmepumpe ist laientauglich und man darf sich darauf verlassen, dass man diese so installiert und eingebaut bekommt, dass man sparsam heizen kann.
Mein Gefühl sagt mir, es wird so eingebaut, dass die Hausherrin nicht friert, Effizienz ist dem Installateur egal.
Deswegen meine Befürchtung einer Vielzahl von falsch eingestellten Wärmepumpe Regelungen.
Selbst erlebt bei Isolierer und Maler,
"hier oben ist es zu warm", und flugs waren am Verteiler Ventile zugedreht,
und hinterher max. auf, von wegen Abgleich
 
P

pagoni2020

Nur weil du dein Auto nicht mit Herstellerangabe bewegst, fährst du es ja trotzdem.
Stimmt.
Wenn ich aber ein Auto insbes. aufgrund der angegebenen Werte gekauft hätte, ich diese als Fahrer jedoch nie erreichen kann, dann fühle ich mich doch eher wie ein VW-Kunde nach dem Dieselskandal, sel bst wenn ich das Auto danach dennoch fahren kann. Nicht die Technik bringt das Problem, sondern der oftmals magelhafte, bzw. nicht optimale Einbau, den ich als Hauskunde aber meist nicht vorhersehen oder beeinflussen kann.
Zu Deiner Beruhigung: Ich habe NICHTS gegen eine Wärmepumpe, ich hab nur keine, deswegen gehöre ich dennoch keinem Lager an. Die Idee, aus der Umgebungsluft oder der Erde Energie zu gewinnen/nutzen kann doch allen Ernstes Niemand kritisieren. Dennoch kann es auch andere Entscheidungen geben, weil sonst wäre es ja das besagte schwarz-weiß.
immer noch tausend mal besser für die Umwelt als fossil zu heizen!
und noch besser ist es, generell WENIG zu heizen, wenig zu fahren etc., um erst gar Nichts zu verbrauchen oder reduzioeren zu müssen.
Mir ist diese Diskussionsrichtung manchmal etwas zu fadenscheinig, denn wirklich einschränken möchten sich die Wenigsten denke ich. Eben immer nur soviel, wie es bequem in das eigene Leben passt und so hat eben Jeder seine eigenen "Werte".
 
O

Oetzberger

Ich würde weiterhin jedem, der es einfach nur warm und keinen Ärger haben will, zur Gasheizung raten. Insbesondere nach dem Wegfall der Neubau Förderungen von BAFA und KfW 55EE kann der Gaspreis noch um einiges steigen, bis sich die Wärmepumpe rentiert. Und der Strompreis steigt ja derzeit auch in vielen Fällen, trotz Senkung der EE Umlage. Nur die Förderung machte die Wärmepumpe trotz hoher Anschaffungskosten attraktiv. Ich hab letztes Jahr noch >10k€ BAFA bekommen, plus 18k€ KfW55. Das entfällt jetzt alles.

Ausnahmen wie die Panasonic zur Selbstinstallation gibt es natürlich immer, aber das traut sich wohl kaum der durchschnittliche Hausbauer zu. Und klar, die Standard Einstellungen des Heizungsbauers und Temperaturregelung mit den Raumthermostaten werden in den meisten Fällen nur 20 bis 30% Mehrverbrauch bedeuten. Das macht im Vergleich zu dreist überteuerten Wartungsverträgen und wucherhaften Anschaffungskosten eigentlich fast kein Geld aus. Ärgerlicher ist es aber in den 10% der Fälle, wo der Mehrverbrauch bei 40-100% liegt und/oder aufgrund der materialverschleißenden schlechten Einstellungen schon bald teure Reparaturen nötig werden. Mit Gas erspart man sich typischerweise all den Ärger...
 
O

Oetzberger

Und nebenbei bemerkt. Ich finde meine Wärmepumpe super, betrachte sie allerdings eher als Technik Spielzeug, aus dem ich nochmal 3% Effizienz herauskitzeln will. Jeder Jeck ist anders...
 
Hangman

Hangman

Ich würde weiterhin jedem, der es einfach nur warm und keinen Ärger haben will, zur Gasheizung raten. Insbesondere nach dem Wegfall der Neubau Förderungen von BAFA und KfW 55EE kann der Gaspreis noch um einiges steigen, bis sich die Wärmepumpe rentiert. Und der Strompreis steigt ja derzeit auch in vielen Fällen, trotz Senkung der EE Umlage. Nur die Förderung machte die Wärmepumpe trotz hoher Anschaffungskosten attraktiv. Ich hab letztes Jahr noch >10k€ BAFA bekommen, plus 18k€ KfW55. Das entfällt jetzt alles.
Ich würde jedem der keinen Stress und eine gute, einfache Lösung haben will zu einem seriösen Planer/Installateur raten. Das gilt jedoch allgemein. Im Forum gibt es ja auch Berichte von Häusern die auf zu kleine Bodenplatten gesetzt werden oder von schief aufgesetzten Dachstühlen. Mache ich dann der Bodenplatte oder dem Dachstuhl einen Vorwurf? Unsere Wärmepumpe Planung, Installation und Betrieb ging auch ohne Technik-Spieltrieb völlig reibungslos. OK, gute Planer/Installateure sind rar... das stimmt leider.

Nachgefragt, weil es immer behauptet wird: ist eine Wärmepumpe wirklich teurer? Wir haben 10K für eine ziemliche Luxuskiste bezahlt (modulierende Viessmann Sole-Wärmepumpe 333), sparen uns aber neben der Gastherme den Gasanschluss, den Schornstein und die Solarthermie (ist inzwischen Pflicht, oder?). Das landet in Summe doch auch bei 10K, oder?

Und was mag denn der Mehrverbrauch einer Standardeinstellung wirklich sein? Unsere Fußbodenheizung wurde z.B. auf 35/28° ausgelegt und dieses Jahr war hier wirklich lange, wirklich kalt. Dennoch landen wir für 170qm bei nur 1.500 kWh Heizstrom. Dazu kommt noch Pumpenstrom und natürlich Warmwasser. Lass es in Summe 2.200 kWh sein. Selbst wenn da noch 20% Potenzial schlummern (was ich nicht glaube), ist das dennoch weniger als Gas.

Bei Förderungen kann man im Moment nur abwarten, was da kommt. Es wird aber sicher nicht kontra Wärmepumpe sein.
 
B

Benutzer200

Ich würde weiterhin jedem, der es einfach nur warm und keinen Ärger haben will, zur Gasheizung raten. Insbesondere nach dem Wegfall der Neubau Förderungen von BAFA und KfW 55EE kann der Gaspreis noch um einiges steigen, bis sich die Wärmepumpe rentiert.
Dem widerspreche ich massivst! Warum? Weil Du - davon gehe ich aus - ab irgendwann nächstem Jahr als Mindestanforderung Kfw 40 wirst bauen müssten. Da ist energetisch die Wärmepumpe gesetzt. Und dann wird sie noch günstiger, als sie jetzt schon ist.
Mit Gas erspart man sich typischerweise all den Ärger...
...bis auf die bei Gas obligatorische Wartung in jedem Jahr + Schorni.
Nur die Förderung machte die Wärmepumpe trotz hoher Anschaffungskosten attraktiv.
Definiere hohe Anschaffungskosten. Die reine Wärmepumpe beginnt bei T€ 3 und ist je nach Modell und Hersteller nach oben offen. Im Gegenzug kein Schornstein und kein Gasanschluss. Das geht sich am Ende vielleicht nicht aus, aber im Vergleich zu Gas ist eine Wärmepumpe nicht "teuer" - Sole-WPs man ausgenommen.
 
Zuletzt aktualisiert 27.04.2024
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