Welcher Kelleraufbau wird bevorzugt?

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Hausbauer1

Hallo zusammen,

bis vor kurzem dachte ich, es gäbe beim Kelleraufbau nur die zwei Varianten "schwarze Wanne" und "weiße Wanne" neben der Alternative "kein Keller" natürlich. Mittlerweile habe ich herausgefunden, dass es wohl auch noch "braune Wannen" gibt und besonders vorsichtige (ängstliche??) Zeitgenossen eine Art schwarz-weiße bzw. braun-weiße Wanne bauen, also die eigentlich weiße Wanne nochmal zusätzlich bituminös oder mit Bentonitmatten abdichten.

Bislang dachte ich immer die weiße WU Wanne ist am sinnvollsten, da mindestens so wasserdicht wie die schwarze Wanne und dabei auch noch günstiger. Scheinbar ist die weiße Wanne aber nicht ganz sicher gegen Wasserdampf. Ich weiß nicht, ob das ein großes Problem ist. Jedenfalls lese ich vermehrt von Personen, die ihre weiße Wanne zusätzlich noch mit Bitumen oder Bentonit abdichten, um auf Nummer sicher zu gehen. Grundsätzlich kein verkehrtes Vorgehen, dürfte sich aber kostentechnisch auch wieder erheblich auswirken.

Darüber hinaus wird über die richtige Dämmung für das Kellergeschoss diskutiert. Den meisten Dämmstoffen wird unterstellt, dass sie trotz angeblicher Wasserdichtigkeit mit der Zeit nass werden, weil sie Wasserdampf ziehen. Einzig dem - etwas teureren - Schaumglas werden scheinbar nur Vorteile und keine Nachteile attestiert. Was mir auch schon wieder verdächtig vorkommt.

Die ganz Vorsichtigen machen also was? Sie bauen eine weiße Wanne, lassen sie zusätzlich mit Bitumen oder Bentonit abdichten, hängen dann die Schaumglasdämmung davor und dichten auch diese natürlich nochmal mit Folie und Bitumen ab. Klingt für den Laien erstmal sicher, aber braucht man das wirklich oder ist es arg übertrieben?

Mich interessieren die Meinungen der versammelten (angehenden) Bauherrinnen und -herren. Wie habt Ihr gebaut? Wie werdet Ihr bauen? Was sagen Eure Erfahrungen? Habt Ihr evtl. bereut einen bestimmten Aufbau gewählt zu haben? Ich bin gespannt...
 
Wissi

Wissi

Was die weiße Wanne und das Durchdiffundieren von Wasserdampf angeht kann ich nur sagen: Dachte ich vorher auch. Dann habe ich mich grundlegend informiert und bin auf zB. einen Versuchsaufbau der TU-Berlin gestoßen und auf eine Herausgabe des "InformationsZentrum Beton". Beide über eine schnelle Google-Suche auffindbar (leider ist verlinken hier im Forum nicht möglich)

Fazit von beidem: Ist die Wand dick genug, findet kein Wassertransport von außen nach innen statt. Egal ob flüssig oder dampf-förmig.
Ich glaube nach WU-Norm sind die Wände mindestens 20cm dick, wenn nicht noch mehr. In unserem Falle (Schwörerhaus) sind es 24cm. Wir haben uns für eine weiße Wanne (nicht beheizt) mit Perimeterdämmung in Eigenleistung entschieden.

Zusätzlich muss man aber auch bedenken, wie es mit der Luftfeuchtigkeit im Innenraum des (vielleicht sogar unbeheizten) Kellers aussieht. Hier Wäsche aufzuhängen wäre wohl eher keine so gute Idee.
Es ist natürlich auch wichtig, wie du deinen Keller nutzen möchtest. Es gibt Wohnkeller oder im Gegensatz dazu reine Nutzkeller. Dazwischen bestimmt auch noch was.....das sollte auch in die Überlegung mit rein.

Ja und zu guter Letzt ganz wichtig: Was hab ich überhaupt für eine Situation vor Ort? Wie feucht ist es? Hanglage? Stehendes oder drückendes Wasser? Welche Art Boden? Wie darf entwässert werden?
 
Zuletzt aktualisiert 02.05.2024
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