Wie finde ich einen geeigneten Architekten? Oder doch Bauträger?

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A

Azalee

Hallo, Forum!

Unser Hausbauprojekt besteht darin, ein Einfamilienhaus in ländlicher Gegend, aber stadtnah, zu bauen. Wir peilen ca. 130-140qm an, haben zunehmend klarere Vorstellungen von der energietechnischen Ausstattung (Wärmepumpe, Solaranlage, kontrollierte Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung, alles auf KfW40-Niveau) und haben dennoch zwei der wichtigsten Aspekte noch nicht entschieden:

1. Architekt oder Bauträger? Wir benötigen jemanden, bei dem alles zusammenläuft, der die Handwerker koordiniert, das Gesamtprojekt im Blick hat, uns mehr oder weniger genau die Gesamtkosten berechnen kann usw. Muss es dann ein Bauträger sein, oder bekommt man diese Leistungen auch, wenn man einen Architekten beauftragt?

2. Holz oder Massiv? Dazu erstelle ich lieber noch einen eigenen Thread... Grundsätzlich hat aber hier die Entscheidung auch etwas mit Punkt 1 zu tun, weil zumindest Bauträger in der Regel ja auf eine bestimmte Bauweise festgelegt sind.

In Ergänzung zu 1.: Wo finde ich einen geeigneten Architekten? Klar, in den Gelben Seiten, aber hier in Kassel sind viel zu viele, um alle abzuklappern. Leider kennen wir auch kaum Leute, die kürzlich (mit Architekt) gebaut haben.
In welchem Umfang bekommt man denn eine "Vorab-Beratung", auf deren Basis man sich als zukünftiger Bauherr für einen Architekten entscheiden kann?

Danke für eure Hilfe
Christiane
 
L

Lily

Guest
Hi,

bei einem Bauträger bekommst du alles aus einer Hand, aber ob der ganz nach deinen Wünschen baut kann ich dir nicht sagen. Unser Haus hat ein Bauträger gebaut und da hatten wir nur sehr begrenzt Einfluss darauf.

tschau Lila
 
H

Honigkuchen

Vorsicht, der Beitrag wird lang...

Unser Hausbauprojekt besteht darin, ein Einfamilienhaus in ländlicher Gegend, aber stadtnah, zu bauen. Wir peilen ca. 130-140qm an, haben zunehmend klarere Vorstellungen von der energietechnischen Ausstattung (Wärmepumpe, Solaranlage, kontrollierte Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung, alles auf KfW40-Niveau) und haben dennoch zwei der wichtigsten Aspekte noch nicht entschieden:


Klingt, bis auf die Wärmepumpe, unserem "Bauprojekt" recht ähnlich - bissel mehr QM, keine Wärmepumpe, aber sonst.. übrigens auch leicht hangiges Grundstück.


1. Architekt oder Bauträger? Wir benötigen jemanden, bei dem alles zusammenläuft, der die Handwerker koordiniert, das Gesamtprojekt im Blick hat, uns mehr oder weniger genau die Gesamtkosten berechnen kann usw. Muss es dann ein Bauträger sein, oder bekommt man diese Leistungen auch, wenn man einen Architekten beauftragt?

Ich habe in Deinem anderen Thread gelesen, daß es ein hangiges Grundstück ist; da empfiehlt es sich auf jeden Fall, mit einem Architekten zu arbeiten, der kann aus solch einem Grundstück nämlich für denselben oder sogar günstigeren Preis mehr rauskitzeln als ein Bauträger.

Ein Bauträger hat auch Architekten, aber erst einmal 0815-Häuser; für alles, was daran geändert werden muß, dürften in aller Regel Kosten anfallen, da er die Teile für euer Haus nicht einfach, wie sonst auch, nach altbekanntem Muster anfertigen lassen kann (wie eine Art Schablone), sondern extra für euch was Neues machen muß.

Gibt allerdings auch paar Bauträger, die Häuser für Hanggrundstücke "von der Stange" da haben.

Habe allerdings viele Preise in vielen Bauzeitschriften vergleichen - Häuser mit Holzständerbauweise, Bauträger, und Massivhäuser, mit Architekten, und fast immer war der Quadratmeterpreis beim Holzständerhaus mit Bauträger teurer, manchmal sogar sehr viel teurer, als ein individuell geplantes Massivhaus mit Architekten. - Klar, den Architekten müßt ihr auch bezahlen.. wenn's aber ein guter ist, dürfte sich das lohnen.

Ihr könnt sowohl einen eigenen Architekten beauftragen und einen Bauträger, also in Kombination; seht zu, daß euer Architekt die Bauleitung übernehmen kann und will, also, daß er auch immer auf der Baustelle ist, wenn wichtige Gewerke anstehen, gerade beim Rohbau. Euer Architekt muß dann in eurem Sinne arbeiten. Ein Bauleiter vom Bauträger läßt sich manchmal nicht sehen, oder sieht zu, daß alles möglichst günstig für seinen Auftraggeber läuft, also wenig Geld investiert wird. Ihm sind eure Belange also aller Wahrscheinlichkeit nach eher zweitrangig.

- Ja, der Architekt kann das mit den Handwerkern "regeln", will sagen, er kann Ausschreibungen machen; nachdem feststeht, was ihr haben wollt, macht er quasi eine Liste, was für Sachen ihr alles dafür braucht; je nach Gewerk (Rohbau, Elektro, Sanitär, Maler etc.) erstellt er dann eine entsprechende Ausschreibung, auf die hin sich Handwerkerbetriebe melden können. Dann kann er, gerne in Zusammenarbeit mit euch, die für euch besten Angebote heraussuchen. Nicht nur nach Preis schauen, auch Qualität! Nicht immer ist der güstiogste Handwerker immer der beste.

Damit Du sehen kannst, was so ein Architekt theoretisch alles für euch machen kann, guck' mal z.B. hier:
HOAI-Tabelle

Klick die einzelnen Links an, da siehst Du ganz detailliert, was da alles beinhaltet sein kann.

Hier noch mal zur HOAI:
HOAI Leistungsphasen @ARCHITEKT

---

Noch eine Frage zum "Nordhang" - also heißt das, wenn man vom Anfang eures Grundstück in Richtung Ende guckt, ist das Richtung Norden ?

Wo ist die Straße, von der aus das Grundstück erschlossen wird ?
Auf der Südseite dann ?

Fällt das Grundstück ab oder steigt es an ?
Also liegt die Straße oben oder unten ?


2. Holz oder Massiv? Dazu erstelle ich lieber noch einen eigenen Thread... Grundsätzlich hat aber hier die Entscheidung auch etwas mit Punkt 1 zu tun, weil zumindest Bauträger in der Regel ja auf eine bestimmte Bauweise festgelegt sind.

Lies mal hier:


- In Deinem anderen Thread gehe ich noch auf Joerg24 ein, bzw. dessen Aussagen - da kann ich das Meiste unterstreichen, aber nicht alles


In Ergänzung zu 1.: Wo finde ich einen geeigneten Architekten?

Wir haben uns 3 Architekten über die Landesarchitektenkammer herausgesucht.

Erstmal zur Bundesarchitektenkammer:
Bundesarchitektenkammer e.V. BAK

Dann das richtige Bundesland herausgesucht - wenn ihr in Kassel wohnt, dürfte das dann ja Hessen sein, also: Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen

Bei euch ist auch eine Mitgliedersuche.
Büroverzeichnis der selbstständig freischaffenden Architekten und Stadtplaner :
AKH

Region/PLZ/Ort eures Grundstückes eintragen, Fachrichtung: Architektur auswählen, dann kommt ein weiteres Untermenueauswahlfeld mit dem Namen "Schwerpunkt"; dort Einfailien-/Reihenhäuser auswählen; unter Tätigkeitsfelder wohl am besten Planung und Bauleitung auswählen.

"Energiesparend planen" klingt auch sehr gut, aber das ist ein weiteres Kriterium, das ihr noch danach abfragen könnt.

Leider iste ure Mitgiedersuche in dem Punkt schlechter als unsere, da wir sowas wie Niedrigenergiehaus schon vorher abfragen können.

Unter "Besonderer Schwerpunkt" könnte man manuell noch was eintragen, würde ich aber sicherheitshalber weglassen, denn falls der Architekt das nicht genauso bezeichnet hat wie ihr, dann wird er euch nicht angezeigt, obwohl er eigentlich der Richtige für euch wäre...

Ihr erhaltet dann eine Liste und ruft jedes einzelne Architekturbüro, das höchstens 20 Min. mit dem Auto von eurem Grundstück entfernt ist, in einem Extra-Tab eures Browser auf.

Dort steht dann sowas wie "Bürophilosophie", "Referenzen", bei manchen auch "Wettebewerbe"; und, wichtig: "Tätigkeitsfelder" und " Objekt / Leistungsschwerpunkte".

Danach könnt ihr weiter aussortieren.

Wir haben z.B. welche eher ausgeschlossen, bei denen rauskam, daß die sich eher auf kommunalen Kram, also von der Gemeinde/Städten stürzen. Da können die richtig Geld verdienen, und da hatten wir dann Angst, daß die dann die Arbeit für ein popeliges, verhältnismäßig günstiges, also für Architekten unrentableres Einfamilienhaus eher nicht so gut betreuen würden.. mag ein Vorurteil sein, aber wir haben ja immer noch 3 gute, seit vielen Jahren tätige, Architekten gefunden.

---

Bei uns war das so: Es war, wie gesagt, auch eine Architektensuche dabei; da haben wir die Gemeinde eingegeben, wo wir bauen werden, dann "Niedrigenergiehäuser/Passivhäuser", dann mal anderes Suchmuster: "Barrierefrei" oder "Ökologisch bauen" etc., und dann haben wir uns alle Architekten notiert, die höchstens 20 Minuten mit dem Auto von unserem Grundstück entfernt wohnen bzw. ihr Büro haben.

Dann haben wir die übriggebliebenen Architekten sortiert nach dem, was die als Tätigkeitsschwerpunkte angegeben haben, und zum Schluss haben wir die Verbliebenen angerufen.

Folgende Fragen stellen:

1. Seit wann / wie vielen Jahren ist der Architekt tätig ?
2. Wie viele Referenzobjekte hat er in etwa ?
3. Wenn er viele Jahre tätig war, muß er auch viele Referenzobjekte haben; dann sag' ihm, daß er Dir dann ja sicher einige Adressen und Telefonnummern - nach Absprache mit den jeweiligen ehemaligen Bauherren - zumailen kann, so daß Du dort mal anrufen und nachfragen kannst, ob die Leute mit ihm und ihrem Haus zufrieden waren bzw. sind; ob die genauso wieder bauen würden, oder ob sie im Nachhinein was anders gemacht hätten etc.

Wenn es ein guter Architekt ist, wird er Dir mindestens 10 Adressen besorgen können.
Sag ihm, daß es Dir besonders wichtig wäre, insbesondere Telefonnummern / Adressen zu erhalten von welchen, die so ähnlich gebaut haben, wie Du es vorhast, also Kfw40 oder besser, Einfamilienhaus, Solar, kontrollierte Be-/Entlüftung, Wärmepumpe oder Pellets/Scheitholz o.ä.

Wir haben 3 Architekten, 2 davon haben uns schon Adressen/Tel gemailt, dieses Wochenende wird angerufen

Frag' ihn noch, was für einen Satz der HOAI er für seine Tätigkeit nimmt.
Wenn er von vornherein sagt: "Immer den Mittelsatz", dann vergiss' ihn.

Unsere Architekten haben uns gesagt:
"Grundsätzlich den Niedrigstsatz - denn wir erfüllen ja nicht immer jede einzelne Aufgabe, durch die die jeweilige Leistungsphase (kurz: LP) beschrieben wird; sollten aber alle Aufgaben in Anspruch genommen werden, oder sich darüber hinaus noch Arbeit ergeben, dann müßte man hier oder da auf den Mittelsatz zurückgreifen - aber das würde ich Ihnen dann in einem Vorab-Angebot ausformulieren."

Heißt: Ihr schätzt die Gesamt-NETTO-Kosten (Architekt berechnet seine Kohle vom Nettowert des Auftrages) exklusive Grundstück und Baunebenkosten auf ca. 250.000 Euro, und das wäre genau das, was ihr euch maximal zu den anderen anfallenden Kosten an Hauskosten (inkl. Innen- und techn. Einrichtung) leisten könnt.

Dann sagt ihr ihm - heißer Tipp! - daß ihr maximal netto 250.000 Euro für Hausbau inkl. Innenausbau und techn. Geräte ausgeben könnt, nicht mehr, und daß er das NICHT überschreiten darf.

Hintergrund: Ich glaube irgendwo gelesen zu haben, daß der Architekt theoretisch berechtigt ist, bis zu 20% der veranschlagten Summe drüberzugehen.. lehnt das vorher rigoros ab und haltet das vertraglich fest!

- Je höher die Bausumme, desto höher das, was er verdient.. aber ihr könnt ihm einen anderen Anreiz bieten:
Wenn er das Haus so planen kann, wie ihr es wollt (KfW40, Be-/Entlüftung, Solar, 130-140qm, etc. pp. ...), aber euer Budget unterschreitet, also ihr weniger bezahlen müßt (z.B. 220.000 anstelle von 250.000 Euro), dann könnt ihr mit ihm eine Erfolgsprämie vereinbaren; also ich glaube gelesen zu haben, daß 20% der Einsparung üblich seien, in dem Falle also 20% von 30.000 Euro = 6.000 Euro. Das würde ihn sicher sehr freuen

Damit spornt ihr ihn an, wirklich in eurem Sinne zu arbeiten, und nicht ausschließlich für seinen eigenen Geldbeutel.

Und da ihr eh viel technischen Schnickschnack braucht/wollt, ist es eher unwahrscheinlich, daß er euch superviel einsparen wird bei einem komplett ausgebauten und eingerichteten Haus.

- Wir für unseren Teil wissen jetzt schon (wir vermuten es), daß das Geld nicht ausreichen wird, um sämtliche Etagen voll auszubauen - daher lassen wir 1 Etage ganz sicher ausbauen, wenn's reicht, dann noch das Dachgeschoss, und das Gartengeschoss/Geschoss, das halb im Hang ist, dann erst nachträglich, da es bei unserer momentanen Familiensituation so völlig ausreicht, erst einmal.

Aber direkt an die Zukunft denken und alles einplanen; wir lassen z.B. auch so Starkstrom (oder wie sich das nennt) dann unten im Gartengeschoss legen, damit wir später dort noch eine weitere, kleine Küche (unsere alte von unserer jetzigen Wohnung hier) anschließen können; und Abflussrohre auch gleich, freilich.

Bad vorplanen dort; aber nur Kloschüssel und Waschbecken einbauen lassen. Dusche erst später beim kompletten Ausbau. Usw.

Du weißt sicher, worauf ich hinauswill.


In welchem Umfang bekommt man denn eine "Vorab-Beratung", auf deren Basis man sich als zukünftiger Bauherr für einen Architekten entscheiden kann?

Hmnaja, ich würde das abhängig machen von den Referenzobjekten...
von den Leuten, wie zufrieden die sind... aber LEIDER wahrscheinlich auch von einem groben Entwurf.

Erkläre ich:
Als Tipp in Bauzeitschriften stand drin, daß man sich mindestens 2, besser 3, Architekten heraussuchen soll, deren Entwurfsstil einem gefällt.

Dann trifft man sich unverbindlich PERSÖNLICH mit denen (werden wir auch machen), und schaut erst mal, ob die Chemie stimmt, oder er direkt total unsympathisch ist - dann direkt abkanzeln, denn ihr müßt gut miteinander arbeiten können.

Dann macht ihr unverbindlich eine kurze Grundstücksbegehung, damit der Architekt schon mal die mögliche Schwierigkeit und den anzusetzenden HOAI-Satz je nach LP einschätzen kann.

Gebt ihm den Bebauungsplan, damit er weiß, welche eventuellen Einschränkungen es für euer Grundstück gibt (nur soundsoein Dach, nur diese Firstrichtung, maximale Höhe des Hauses etc. pp.), sonst weiß er ja nicht, was er entwerfen darf und was nicht.

Wir werden das vermutlich so machen, wie der Rat lautete:
Wir werden uns von 2 der 3 Architekten - wenn's nicht zu teuer wird und wir alle sympathisch und für kompetent halten, auch von allen 3 Architekten - einen groben Entwurf machen lassen.

Heißt: Nach all dem, was ihr ihm gesagt habt, was ihr haben wollt an technischem Kram, aber auch an benötigten Räumen (Anzahl, ggf. ungefähre Lage/Positionierung im Haus), und eurem Budget, soll er euch eine Art Grundriss erstellen.

Noch nicht total ausgefeilt, mit Millimeterangaben und Pipapo, aber schon so, daß man sehen kann, aha, da ist die Eingangstür, 1,10m breit, da soll das Bad liegen, dort befindet sich links eine soundsogroße Dusche, da ist die Badewanne, da das Klo, Waschbecken, da ist die Badezimmertür, die geht nach innen oder außen auf... Da ist die Treppe nach oben, da nach unten, da ist die Küche, dort würde der Herd stehen.. blablabla.

Ich meine kein Geschmier mit Kugelschreiber auf einem karierten Blatt oder so. Die haben ihre Profiprogramme (manche machen das vielleicht noch von Hand), damit sollen die euch was Gescheites vorschlagen.

Außerdem noch eine ungefähre Ansicht von außen, also Fenster, Dachform, wo ist die Garage, wie hoch ist das Haus etc.

Da das bereits eine Leistung ist im Sinne der HOAI, muß er das euch berechnen (ob er will oder nicht); bis zu 2.000 Euro sollen da je Entwurf ungefähr fällig werden. Ich glaube nicht, daß ihr eine allumfassende kostenfreie Beratung von einem Profiarchitekten bekommen werdet..

Macht vorher einen FESTPREIS aus für den Entwurf, und haltet das vertraglich fest. Am besten auch vertraglich vereinbaren, daß die Summe, falls ihr euch für ihn entscheidet, auf seinen Gesamtanspruch an Geld für euer Bauvorhaben angerechnet wird.

Sagt ihm nicht, daß ihr noch einen oder zwei weitere Architekten an der Hand habt, die für euch auch einen Entwurf machen sollen.

Denn nur so seid ihr sicher, daß die sich nicht ggf. absprechen, und außerdem können die so freier planen.

Ihr erhaltet dann 2 oder 3 vielleicht ziemlich unterschiedliche Entwürfe und sucht euch dann den aus, der euch am besten gefällt.

Die anderen Entwürfe müßt ihr freilich auch bezahlen, aber das hat sich dann ja gelohnt. Denn aus jedem Bebauungsplan und euren Hausvorstellungen kann ein Architekt Hunderte verschiedener Entwürfe zaubern, und ihr würdet euch nachträglich vielleicht ärgern, wenn ihr nur ein Normalohaus bekommen habt, das ihr auch ohne Architekt hättet aus dem Internet fischen können als Grundriss.

Ihr könnt den Entwurf, der euch am besten gefällt, freilich weiter abändern lassen, falls er euch noch nicht 100% gefällt, aber am ehesten in eure Richtung geht - müßt ihr nur klären, wie viel er dafür nimmt (schriftlich festmachen, nicht mündlich! - So nett auch jemand sein mag, aber bei Geld hört die vermeintliche Freundschaft auf.)

Immer eure Wünsche vorher konkretisieren, immer euer schmales Budget anführen, das unter keinen Umständen überschritten werden darf.

Nur, wenn ihr genau sagt, was ihr unbedingt haben wollt/müßt, kann er euch gescheite Vorschläge machen.

- So, und jetzt antworte ich noch in Deinem anderen Thread

Gruß Honigkuchen


PS: Wenn Du noch Lust hast, kannst Du noch hier lesen:


und hier lesen:


Wegen Wärmepumpe hier:


und hier:

 
A

Azalee

Hi! Wow, noch so eine lange Antwort, danke Da kennt sich jemand aber schon gewaltig aus *g* Super!

Ich habe in Deinem anderen Thread gelesen, daß es ein hangiges Grundstück ist; da empfiehlt es sich auf jeden Fall, mit einem Architekten zu arbeiten, der kann aus solch einem Grundstück nämlich für denselben oder sogar günstigeren Preis mehr rauskitzeln als ein Bauträger.
Ja, das haben wir schon ein paar Mal gelesen. Wobei der vermutlich beste Bauträger hier in der Gegend grundsätzlich mit Architekt und uns gemeinsam plant, d.h. es gibt zwar sog. Typenhäuser, aber jedes Haus wird individuell verändert oder ganz neu geplant. Die Typenhäuser sind also mehr eine grobe Orientierung.

- Ja, der Architekt kann das mit den Handwerkern "regeln", will sagen, er kann Ausschreibungen machen; nachdem feststeht, was ihr haben wollt, macht er quasi eine Liste, was für Sachen ihr alles dafür braucht; je nach Gewerk (Rohbau, Elektro, Sanitär, Maler etc.) erstellt er dann eine entsprechende Ausschreibung, auf die hin sich Handwerkerbetriebe melden können.
Ah, okay, danke für die Info. Denn vor dieser Organisation und Koordination hätte ich schon Schiss...

Noch eine Frage zum "Nordhang" - also heißt das, wenn man vom Anfang eures Grundstück in Richtung Ende guckt, ist das Richtung Norden ?
Wo ist die Straße, von der aus das Grundstück erschlossen wird ?
Auf der Südseite dann ?

Fällt das Grundstück ab oder steigt es an ?
Also liegt die Straße oben oder unten ?
Also, die Straße ist oberhalb der Grundstücks. Oben ist Süden, unten, den Hang herunter, ist Norden. Genau genommen ist die Hangrichtung an unserer Stelle aber eher Südsüdwest nach Nordnordost. Das Grundstück fällt also leicht ab. Der Höhenunterschied beträgt ca. 6m auf ca. 30m Länge. Das Grundstück hat 750qm mit den Maßen ca. 30mx25m.

Der Hang sollte nicht allzu tragisch sein, weil er etwas "bauchig" ist, d.h. zu den Seiten hin nach Westen und Osten recht offen. Speziell von Nordwesten her, wo im Sommer die Sonne untergeht, ist recht viel Platz bzw. Sicht. Doof ist nur die Abschattung durch die langen Schatten der über uns stehenden Häuser im Winter (wären dann in zweiter Reihe von oben).

- In Deinem anderen Thread gehe ich noch auf Joerg24 ein, bzw. dessen Aussagen - da kann ich das Meiste unterstreichen, aber nicht alles
Schon gesehen, danke

Wir haben uns 3 Architekten über die Landesarchitektenkammer herausgesucht. [...]
Dann das richtige Bundesland herausgesucht - wenn ihr in Kassel wohnt, dürfte das dann ja Hessen sein, also: Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen
Ah, sehr gut, danke! Da werde ich gleich mal stöbern...

Folgende Fragen stellen:
Oki, die Liste legen wir den Architekten dann erst mal vor
Der Mann einer Kollegin ist auch Architekt, der wird wahrscheinlich unsere erste Anlaufstelle. Ich glaube aber, dass er auf Holz spezialisiert ist.

Frag' ihn noch, was für einen Satz der HOAI er für seine Tätigkeit nimmt.
Wenn er von vornherein sagt: "Immer den Mittelsatz", dann vergiss' ihn.
Okay, an so etwas haben wir noch gar nicht gedacht...

Dann sagt ihr ihm - heißer Tipp! - daß ihr maximal netto 250.000 Euro für Hausbau inkl. Innenausbau und techn. Geräte ausgeben könnt, nicht mehr, und daß er das NICHT überschreiten darf.
Naja, das wird wohl eher noch ein bisschen weniger. Unsere derzeitige Vorstellung liegt bei Max. 300.000€ für alles, also auch mit Grundstück. Das allein kostet aber schon 70.000€ plus Grunderwerbsteuer. Schlüsselfertig (aber ohne Außenanlagen etc.) dürften wir also nicht weit über 200.000€ kommen, weil wir von unserem Budget ja auch noch den Architekten selbst bezahlen wollen...

Hintergrund: Ich glaube irgendwo gelesen zu haben, daß der Architekt theoretisch berechtigt ist, bis zu 20% der veranschlagten Summe drüberzugehen.. lehnt das vorher rigoros ab und haltet das vertraglich fest!
Ok, danke für den Tipp!

[/Quote]- Je höher die Bausumme, desto höher das, was er verdient.. aber ihr könnt ihm einen anderen Anreiz bieten:
Wenn er das Haus so planen kann, wie ihr es wollt (KfW40, Be-/Entlüftung, Solar, 130-140qm, etc. pp. ...), aber euer Budget unterschreitet, also ihr weniger bezahlen müßt (z.B. 220.000 anstelle von 250.000 Euro), dann könnt ihr mit ihm eine Erfolgsprämie vereinbaren; also ich glaube gelesen zu haben, daß 20% der Einsparung üblich seien, in dem Falle also 20% von 30.000 Euro = 6.000 Euro.[/Quote]
Klingt sinnvoll...

Vielen lieben Dank für die vielen Ratschläge, ich muss die erst mal alle in meine Bautipps-Liste aufnehmen

Viele Grüße,
Christiane
 
L

Lily

Guest
Hallo Azalee,

ich wollte noch was zu den Bauträgern sagen, du rechnest ja direkt mit dem Bauträger ab. Daher kannst du nie so richtig wissen was er den Handwerkern zahlt und ob nicht doch billigere Baustoffe verwendet werden. Ich habe da selber schon schlechte Erfahrungen gemacht.

by Boogy
 
L

Lily

Guest
Hallo Azalee,

ich wollte noch was zu den Bauträgern sagen, du rechnest ja direkt mit dem Bauträger ab. Daher kannst du nie so richtig wissen was er den Handwerkern zahlt und ob nicht doch billigere Baustoffe verwendet werden. Ich habe da selber schon schlechte Erfahrungen gemacht.

by Boogy
Das habe ich auch schon mitbekommen, da wurden B Fliesen verlegt und A Fliesen berechnet.

by Sam22
 
Zuletzt aktualisiert 28.03.2024
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