Wandstärke von Blähton-Wänden (Liapor) nur 14cm

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M

MisterBorph

Hallo, wir sind in der frühen Auswahlphase des Anbieters. Dieser hier baut Massiv-Fertighäuser in Liapor.

Es handelt sich um Blähton (diese Kügelchen) im Werk zu ganzen Wänden gegossen, also nicht Stein-auf-Stein. Die Wandstärke beträgt 14cm, plus 17cm Wärmedämmung.

Klar, es ist keine monolithische Wand, aber 14cm? Da bleibt ja nach Steckdose und Leerrohre nicht viel übrig. Nicht zu tief bohren! Ich nehme an Statik passt, aber hat jemand Erfahrungswerte, ob das ungewöhnlich ist? Ansonsten gefällt uns die Firma.

Eckdaten der Vollständigkeit halber:
  • Doppelhaushälfte in BaWü, 7m x 12m
  • Anbieter "Hauser Massivbau" Vöhringen
  • 14 cm Liapor, 17 cm Dämmung
  • Innen: 14 cm Liapor
  • Keller: 24 cm Liapor, 17 cm Dämmung
 
11ant

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Hallo, wir sind in der frühen Auswahlphase des Anbieters. Dieser hier baut Massiv-Fertighäuser in Liapor.
[...]
Eckdaten der Vollständigkeit halber:
  • Doppelhaushälfte in BaWü, 7m x 12m
  • Anbieter "Hauser Massivbau" Vöhringen
Dann empfehle ich Euch hoffentlich noch rechtzeitig, sich hier im Forum (oder gerne auch extern in meinem Beitrag "Ein Doppelhaus hat ZWEI Hälften" über die Risiken eines nicht-koordinierten Baues halber Doppelhäuser ohne seinen Hälftenpartner zu belesen. Der kursiv geschriebenen Begriff hilft dabei auch als Stichwort für die Foren-Suchfunktion.
Speziell zu einer Doppelhaushälfte aus Liapor findet Ihr hier auch den Thread https://www.hausbau-forum.de/threads/einschaetzung-hilfe-doppelhaushaelfte-ca-180-qm-im-diy-grundriss.44978/
.
Es handelt sich um Blähton (diese Kügelchen) im Werk zu ganzen Wänden gegossen, also nicht Stein-auf-Stein. Die Wandstärke beträgt 14cm, plus 17cm Wärmedämmung.
Klar, es ist keine monolithische Wand, aber 14cm? Da bleibt ja nach Steckdose und Leerrohre nicht viel übrig. Nicht zu tief bohren! Ich nehme an Statik passt, aber hat jemand Erfahrungswerte, ob das ungewöhnlich ist?
Nein, das ist leider sogar sehr gewöhnlich - und ob es sich bei der Konstruktionsmauerschale dabei um 17,5 cm Porenziegel, 15 cm Kalksandstein oder 14 cm Blähton handelt, ist eher eine Randnotiz.
 
B

Bausparfuchs

Jede Epoche hat ihre spezifischen Bauausführungen.

In den 70gern war das Öl billig, es wurde kein Wert auf Wärmedämmung gelegt. In den 50gern war das Material knapp, also wurde oft mit Schwemmsteinen gebaut. In den 90gern wurde gern groß gebaut und in den 2000ern ging es mit dem raumlosen bauen los. Wohn- Essbereich in einem und offener Wohnbereich bis unters Dach.

Eines war den Epochen gemein. Kaum einer hat auf die Vernunft Und Sinnhaftigkeit geschaut. Zumindest in Westdeutschland. In Ostdeutschland gab es nur 2 Haustypen. Das EW 58 wurde fast 300.000 mal gebaut und kostete etwa 75.000 DDR Mark. Aber es waren sehr solide Häuser, die auch heutigen Ansprüchen an den Grundriss genügen.

Ich halte nichts von experimentellen Baustoffen und dazu noch diesen dünnwandigen Wänden mit dickerer Styroporschicht als wie die Wandstärke selbst. So ein Haus würde ich mir niemals bauen.

Es wird immer Probleme geben wenn man baulich etwas verändern möchte. Der Einbau einer Küche, der Einbau einer Markise oder eines Terrassendachs oder einfach mal noch eine Lampe anbringen. Da wird alles schwierig.

Bau mal eine Markise an so eine 14er Liapor Wand. Da wirst du deinen Spaß haben.
 
11ant

11ant

In Ostdeutschland gab es nur 2 Haustypen. Das EW 58 wurde fast 300.000 mal gebaut und kostete etwa 75.000 DDR Mark.
Das klingt nach Wessi-Halbwissen :-(
Es wird immer Probleme geben wenn man baulich etwas verändern möchte. Der Einbau einer Küche, der Einbau einer Markise oder eines Terrassendachs oder einfach mal noch eine Lampe anbringen. Da wird alles schwierig.
Bau mal eine Markise an so eine 14er Liapor Wand. Da wirst du deinen Spaß haben.
Von WDVS halte ich persönlich außer Abstand auch wenig, aber ich wohne in dem Blähton in etwa vergleichbarem Bims, und wir haben alle Hängeschränke in den Küchen. In den Wänden meißeln die Kesselflicker ganz normal.
 
B

Bausparfuchs

Wieso Halbwissen?

Es gab das EW 58 mit Untertypen bzw. Untervarianten. EW 41, EW42, EW52 oder EW 65 waren dann angepasste Varianten. Auch der Hausbau war planwirtschaftlich durchorganisiert. Es gab genau wie heute Neubaugebiete und fast alle Häuser ähneln sich. Mal gedreht, mal mit Keller oder Garage und mal ohne, mal als Bungalow oder Doppelhaus usw.

Wenn man bedenkt, ein Wartburg kostete offiziell so 17.000 DDR Mark, auf dem Schwarzmarkt gebraucht 30.000 DDR Mark, dann war so ein Haus schon recht günstig. Und auch eine gute Bausubstanz.

Fertighäuser gab es auch. Diese waren ebenfalls im Genex Katalog für Westgeld erhältlich. Interessant die Preise.

Konkret kostete ein Fertighaus FHE 108, Made in GDR und 6 Monaten Bauzeit 1986 folgendes:

FHE 108 mit ausgebauten Dachgeschoss 128.000 D-Mark.
Keller 35.000 D-Mark

FHE 73 lag bei 103.000 D-Mark.
 
Zuletzt aktualisiert 20.04.2024
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