Sondertilgung, sparen oder Konsum?

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Zuletzt aktualisiert 25.04.2024
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saralina87

Nein, das war der Wille und die Disziplin. Natürlich ist unser Einkommen zu damals gestiegen, aber wir haben uns zu 100% an den Finanzplan gehalten, den wir damals aufgestellt haben. Wenn es nach meiner Frau gegangen wäre, wären die Sondertilgungen auch für andere Dinge draufgegangen so wie es bei vielen so ist genau so die geplante Ratenerhöhung nach 5 Jahren. Wäre es nach meiner Frau gegangen, hätten wir das Geld anderweitig verprasst. Jetzt lacht sie selbst darüber und ist froh, dass wir es bald geschafft haben. Zwischendurch mal etwas mehr Geld zum verprassen haben war mir nie wichtig, aber keinen Abtrag mehr zahlen zu müssen und so viel mehr Geld jeden Monat zur Verfügung zu haben - das hat mich an der Stange gehalten.
So unterschiedlich können Wahrnehmung und Prioritäten sein - wir haben einen Zins von 1,3% auf 30 Jahre und werden einen Teufel tun da großartig sonderzutilgen.
Im Gegenteil: Für mich ist das Geld, mit dem wir als Familie schöne Sachen zusammen unternehmen können und auch bei Anschaffungen nicht dreimal überlegen müssen und DAS macht für mich ein schönes Leben aus. Die Restschuld interessiert mich ehrlich gesagt herzlich wenig. Aber da ist eben jeder anders.
 
E

exto1791

So unterschiedlich können Wahrnehmung und Prioritäten sein - wir haben einen Zins von 1,3% auf 30 Jahre und werden einen Teufel tun da großartig sonderzutilgen.
Im Gegenteil: Für mich ist das Geld, mit dem wir als Familie schöne Sachen zusammen unternehmen können und auch bei Anschaffungen nicht dreimal überlegen müssen und DAS macht für mich ein schönes Leben aus. Die Restschuld interessiert mich ehrlich gesagt herzlich wenig. Aber da ist eben jeder anders.
Da stell ich mir dann immer die Frage: Was bedeutet "schöne Sachen unternehmen"? Was bedeutet: "Anschaffungen", was bedeutet "ein schönes Leben"?

Da bin ich definitiv in der Minderheit mit meiner Meinung, aber heutzutage will/muss man seiner Familie und sich selbst viel mehr bieten als es noch früher der Fall war. Man ist mit nichts mehr zufrieden und möchte sich ein Leben leisten, das mMn völlig überdimensioniert ist

Ich bin stolz wie Bolle wenn mein Haus steht. Ich muss nicht direkt die Außenanlage machen, mir ein neues Auto kaufen und nach Australien fliegen. Ich muss auch meinen zukünftigen Kindern nicht alle 2 Monate ein neues Geschenk machen oder 4x im Jahr in den Urlaub fahren. All das kann ich natürlich nur machen, wenn ich genug Geld über habe und nicht sondertilge bspw.

Aber macht mich das deswegen glücklicher? Es ist natürlich eindeutig eine Lebenseinstellung und auch total individuell zu betrachten, allerdings wird der Gesellschaft heute suggeriert, dass man nur gut Leben kann und glücklich ist, wenn man ein riesiges Haus hat, 2 SUV's in der Einfahrt stehen hat, mindestens 1x im Jahr einen anderen Kontinent bereist und die Kinder in einem Pool im Garten schwimmen.

Keine Ahnung, aber ich bin der Meinung, dass man all dies nicht braucht um ein schönes Leben zu haben?

Es sollte irgendwie schon alles zueinander passen, bzw. im richtigen Verhältnis stehen. Heutzutage will will will nur jeder, aber ist nicht bereit dafür zu geben. Sprich: Man nimmt €€€€€€ Schulden auf, interessiert sich aber nicht dafür wann und wie die abbezahlt werden (bitte nicht auf dich persönlich beziehen). So ist nur die Denkweise von vielen Bauherren bzw. der heutigen Gesellschaft. Das wird sich erst in xx Jahren bemerkbar machen wie sich diese Einstellung auswirkt.

Ich hatte irgendwo letztens mal eine Statistik gesehen, wie die Konsumkredite in den letzten Jahren zugenommen haben... einfach nur erschreckend!
 
S

Stonymelony

So unterschiedlich können Wahrnehmung und Prioritäten sein - wir haben einen Zins von 1,3% auf 30 Jahre und werden einen Teufel tun da großartig sonderzutilgen.
Im Gegenteil: Für mich ist das Geld, mit dem wir als Familie schöne Sachen zusammen unternehmen können und auch bei Anschaffungen nicht dreimal überlegen müssen und DAS macht für mich ein schönes Leben aus. Die Restschuld interessiert mich ehrlich gesagt herzlich wenig. Aber da ist eben jeder anders.
Da hast du meinen Beitrag vorher wohl nicht gelesen. Bloß weil wir so diszipliniert waren, heißt es nicht, dass wir nicht in den Urlaub konnten, nichts unternehmen oder anschaffen konnten - ganz im Gegenteil sogar. Ich finde die Denkweise 1,3% auf 30 Jahre dahingehend eher fahrlässig, weil niemand von uns in die Zukunft schauen kann. Jobverlust, Krankheit, Berufsunfähigkeit, Tod etc. kann niemand von uns voraussehen, aber bei der Denkweise geht man davon aus, dass die nächsten 30 Jahre alles so laufen wird wie geplant. Und ich glaube so ziemlich jeder kennt jemanden im Bekanntenkreis, der mit so einer Einstellung ganz schön auf die Nase gefallen ist.

Aber wie du schon sagst, jeder hat da andere Ansichten und setzt die Prioritäten anders. Für mich gibt es nichts schöneres, als mit 41 Jahren schuldenfrei zu sein und ab dem Zeitpunkt dauerhaft monatlich 1.500,- € zzgl. Sondertilgung mehr zur Verfügung zu haben. Denn mit dieser "Gehaltserhöhung" kann man dann leben wie die Made im Speck
 
S

saralina87

Du, das ist ganz einfach:
Ein Urlaub am Meer in Italien mit meinem Mann und meiner Tochter, kein unnötiger Luxus aber ohne darüber nachzudenken ob das Eis nun noch drin ist oder nicht, oder der Ausflug ins Legoland ohne drüber nachdenken zu müssen ob wir uns das leisten können, die Möglichkeit Skifahren zu gehen - das sind Momente und Erlebnisse die mir persönlich tausendmal wichtiger sind als die Vorstellung in x Jahren schuldenfrei zu sein. Da geht's weniger um SUV's oder neue Kleidchen, sondern um ein Lebensgefühl.
Wir bauen total mini (für viele in diesem Forum hätte es sich nichtmal gelohnt darüber nachzudenken), unsere Belastung ist dementsprechend auch viel kleiner als sie sein könnte. Eben weil wir nicht für das Haus leben wollen.
Ich verstehe schon was du meinst, sehe es nur anders.
 
S

saralina87

Da hast du meinen Beitrag vorher wohl nicht gelesen. Bloß weil wir so diszipliniert waren, heißt es nicht, dass wir nicht in den Urlaub konnten, nichts unternehmen oder anschaffen konnten - ganz im Gegenteil sogar. Ich finde die Denkweise 1,3% auf 30 Jahre dahingehend eher fahrlässig, weil niemand von uns in die Zukunft schauen kann. Jobverlust, Krankheit, Berufsunfähigkeit, Tod etc. kann niemand von uns voraussehen, aber bei der Denkweise geht man davon aus, dass die nächsten 30 Jahre alles so laufen wird wie geplant. Und ich glaube so ziemlich jeder kennt jemanden im Bekanntenkreis, der mit so einer Einstellung ganz schön auf die Nase gefallen ist.

Aber wie du schon sagst, jeder hat da andere Ansichten und setzt die Prioritäten anders. Für mich gibt es nichts schöneres, als mit 41 Jahren schuldenfrei zu sein und ab dem Zeitpunkt dauerhaft monatlich 1.500,- € zzgl. Sondertilgung mehr zur Verfügung zu haben. Denn mit dieser "Gehaltserhöhung" kann man dann leben wie die Made im Speck
Ich freue mich sehr für dich wenn du mit 41 durch bist, aber ich möchte gerne ein unbeschwertes Leben führen solange meine Tochter klein ist - und das ist sie jetzt, nicht in 10-15 Jahren.
Jedem das Seine!
Eine Zinsbindung auf 30 Jahre fahrlässig zu nennen ist allerdings, sorry, einfach Quatsch. Das ist maximales Sicherheitsbedürfnis. Deine Argumentation geht eher in Richtung "langfristige Finanzierung ist fahrlässig", und auch das ist in meinen Augen Quatsch, aber darüber könnte man wohl eher diskutieren.
 
W

Wiesel29

In diesem Forum gibts für einige irgendwie nur schwarz oder weiß.
Warum gehen viele hier davon aus sich im Leben wenig zu können nur weil man die Sondertilgung nutzt?
Ich kenn niemanden der trotz Sondertilgung ein "beschwertes" Leben führt.
Urlaube und genug Geld für Freizeitgestaltung und Hobbys ist weiterhin da und wir oder unser Fruendeskreis sind keine Großtverdiener.
 
Zuletzt aktualisiert 25.04.2024
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