Richtige Abdichtung unter Estrich, welcher Aufbau?

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ralf_anne

Hallo ich bin neu hier und habe eine Frage zum Fußbodenaufbau.
Erst einmal die Rahmenbedingungen: Es handelt sich um ein Gebäude welches entkernt wurde und auch der Fußboden wurde komplett entfernt (Fliesen und darunter zerfrorener Beton aus den 70ern). Die Mauern des Hauses wurde vollständig mittels "Sägen" und nachträglichem Einschieben von Keilen + Verpressen nachträglich gegen aufsteigende Feuchte geschützt. Putz wurde komplett abgeschlagen und neu aufgebracht. Keine Feuchte mehr in den Wänden. Nun zum Problem:

Das Gebäude steht seit Jahr leer und lüftet. Trotzdem verschwindet die Restfeuchte im Boden nicht, da das Gebäude am Hang steht und vom Nachbar bei Regen der Grund leicht feucht wird und das zieht dann in mein Gebäude. Nachbar will keine Massnahme wie Abdichtung vornehmen.

Die Sägekante ist in Höhe von ca. 10 cm, liegt also schon mal unter der zukünftigen Fußboden Unterkante.

Nun zur eigentlichen Frage: WIe baue ich den Fußboden auf, damit ich hier später auf jejden Fall im trockenen wohne?

Ideee war (von unten nach oben):

- Sand (bereits aufgfüllt, ca. 10 cm)
- Bitumenbahn (verschweißt?)
- Folie
- Wärmedämmung / Hartschaumplatten
- Trittschalldämmung
- Systemplatte Fußbodenheizung
- Estrich
- Fliesen

Ich habe eine Aufbauhöhe von ca. 18cm zur Verfügung notfalls etwas mehr.

Danke für Hilfe, wenn ihr noch Fragen habt kann ich gern noch Info liefern.
GrußRalf
 
KlaRa

KlaRa

Moderator
Hallo Ralf.
Ich weiß nicht, von wo an Du die 10cm möglicher Aufbauhöhe gemessen hast. Wenn da bereits 10 cm Sand als Planum verbraucht werden, dann ist das so nicht möglich.
Ab der Abdichtungsebene gerechnet benötigen wir bei einer erdberührten Bodenplatte 10 cm Wärmedämmung.
Die Abdichtungsebene muss vorher über die Horizontalsperre im Mauerwerk gezogen und dort verwahrt/gesichert werden (z.B. geklemmt mit einer Putzschiene).
6,5cm Estrich als Heizestrich und die Systemplatte für die Fußbodenheizung, da sind wir sicherlich bereits bei, wenn nicht sogar über den angegebenen 18cm Aufbauhöhe.
Aber vom Prinzip her sollte es so gehen, weil die Trittschalldämmung an dieser Stelle im Bauwerk völlig unsinnig wäre. Auf diese kann man getrost verzichten, da sie bei einer erdberühten Bodenplatte keinerlei Aufgaben zu erfüllen hat!
Gruß und gutes Gelingen: KlaRa
 
R

ralf_anne

Das war missverständlich formuliert. Die 10 cm Sand sind schon drunter und nicht in der Aufbauhöhe enthalten.

Ich mach also folgendes:

- Bitumenbahn (verschweißt?)
- Folie (hochziehen bis Horizontalsperre und fixieren)
- Wärmedämmung / Hartschaumplatten
- Systemplatte Fußbodenheizung
- Estrich
- Fliesen

Korrekt?
Muss ich die Bitumenbahn verschweißen oder reicht es sie überlappend zu legen?
Danke!
 
KlaRa

KlaRa

Moderator
Hallo Ralf.
Bei der Struktur des notwendigen Aufbaus gebe ich gerne Auskunft. Aus Deinen Zeilen leite ich ab, dass Du die Ausführung offenbar selber durchführen möchtest.
Davon kann ich nur dringend abraten! Weil ich eben als Sachverständiger täglich die Ausführungsfehler (auch sogenannter "Fachfirmen") sehe und die Sanierung hinteher ein Vielfaches von dem an Geld verschlingt, was bei ordnungsgemäßer Ausführung notwendig gewesen wäre.
Gerade eine Abdichtung muss absolut einwandfrei ausgeführt werden, Jede noch so kleine Schwachstelle kann später (wenn der Fußbodenaufbau fertiggestellt wurde) nicht mehr erreicht, der Fehler nicht mehr korrigiert werden.
Selbst Estrichleger lassen Abdichtungsarbeiten auf Bodenplatten von jenem Gewerk ausführen, welches für diese Arbeiten typisch und ausgebildet ist:
von Dachdeckern!
Als Abdichtung sind Abdichtungsbahnen, welche nur überlappend verlegt wurden, vollkommen unzureichend und daher nicht funktionstüchtig.
Gruß: KlaRa
 
Zuletzt aktualisiert 26.04.2024
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