Kostenplanung für die Erdarbeiten

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Zuletzt aktualisiert 14.10.2024
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P

Pinkiponk

5.FRAGE: Welche Kosten verursacht ein Geovlies?
Bei uns, Plz. 0457x, waren es "Geotextil frei Baustelle liefern und einbauen 128,62 m2 je 2,45 €". Was Du geschrieben hast, klingt für mich ähnlich wie die Arbeiten, die bei uns durchgeführt wurden. In einem früheren Beitrag habe ich bereits einige Positionen mit Preisen aufgelistet, sobald unsere zweite (und letzte?) Rechnung da ist, liefere ich die noch fehlenden Positionen nach. --> Unser Haus ist 9,40m x9,40 m groß, die Bodenplatte rundherum hat einen Überstand, den ich nicht auswendig weiß.

Die Bodenplatte war in unserem Hauspreis inbegriffen, wir haben jedoch die folgenden Zusatzaufträge vergeben (nicht alles muss bei Dir notwendig sein, siehe*):

1x MSH bis 6 m Gesamtlänge in Fundamentplatte einbauen (inkl. Erdarbeiten) 1.120,00
5x Entwässerungsanschluss lt. Planung zusätzlich je 192,00 €
3 lfm Leerrohre DN 100, inkl. Erdarbeiten je 96,00 €
1x *Reinigung der Betonpumpe im Werk 235,00 €
1x **Liefern einer MSH bis 6 m Gesamtlänge 1.695,00 €
Gesamt incl. MwSt. 4.298,00 €

*Kann man, sofern man möchte, auch auf dem Grundstück machen lassen, beispielsweise dort, wo ohnehin ein Betonboden für Carport/Garage/Gartenhaus gewünscht ist. Dann entfällt diese Position. Ob das einfach funktioniert, weiß ich nicht. Vielleicht hat es ein anderer Forist so gemacht und kann seine praktische Erfahrung diesbezüglich hier teilen.

** Die MSH kann man auch selbst (preisgünstiger?) "im Internet" bestellen und auf das Grundstück bringen. Wollten wir aus verschiedenen Gründen nicht, wurde uns vom Bodenplattenbauer jedoch angeboten. Vielleicht habt Ihr aber auch keine MSH.

Oder darf ich diese Sorge nun erst mal ad acta legen?
Tue das. Ich bin zuversichtlich und die Sorge hilft Dir ja auch nicht weiter.

Schönen Start in die Woche wünsche ich Euch!
Danke, Dir auch.
 
S

Stefan001

Wer erstellt denn die Statik?
Das Fundament muss im Rahmen der Statik betrachtet werden. Ob eine Bodenplatte tragend ist, hängt von dem zu errichtenden Haus ab.
Mach das Baugrundgutachten am besten zum Teil des Vertrages, bzw. lass dir zumindest schriftlichlich bestätigen dass die Ausführung für das Haus gemäß des Gutachtens umgesetzt wird.
MMn sollte dann auch die Hausfirma vorgaben machen, wie die Gründung zu erfolgen hat.
Was wie tief ausgetauscht werden muss hängt dann schließlich von dem Haus und der Bodenplatte ab.
 
N

netuser

Aus meiner Sicht gibt es keine Anzeichen und Befürchtungen in deinem Fall ein Millionengrab vor sich zu haben.

Im Gegenteil, handelt es sich bei dir hauptsächlich um günstigere Auffüll- statt Entsorgungskosten + nachträglichem Auffüllen, wie es oft der Fall ist.
Mit den eingeplanten 30.000 EUR solltest du gut wegkommen, wenn nichts Unvorhergesehnes eintrifft :)

Ganz grob als worst case Annahme überschlagen auf Basis deiner Angaben:

1. 80 cm auf 120 qm Entsorgung = 100 cbm = max. ca 4.000 EUR
2. 170 cm auf 120 qm Auffüllen = 204 cbm = max. ca. 8.500 EUR
3. 130 cm auf 255 qm Auffüllen = 330 cbm = max. ca 13.500 EUR


+ Gutachten (max. 1.500 EUR) + Einrichtung (500 EUR) + Feinplanum (500 EUR) + Druckversuche (400 EUR) + Entwässerung / Rohre ...

Also eher Worst Case und ganz grob, aber 30.000 - 35.000 EUR sollte aus meiner Sicht passen. Eher weniger.
 
H

Hafenstraße

Alles klar. Die Geschichte mit dem Geotextil hatte ich zwischenzeitlich auch mal gegoogelt. Das scheint keine große Sache zu sein! Danke Pinkiponk! Unser Haus wird ein bisschen größer, die Bodenplatte lassen wir ebenfalls vom Hersteller errichten (wissentlich, dass man da ein paar hundert Euro mehr bezahlt, als wenn mans extern vergibt. Aber wir haben einfach nicht genug Wissen uns Selbstvertrauen, so ein elementares Bauteil selbst zu besorgen und die Abstimmung zwischen den Firmen zu übernehmen). Die MSH ist allerdings inklusive. So weit ich das korrekt verstanden habe, ist das bei den mittelklassigen Anbietern heutzutage Standard und gar nicht mehr "abbestellbar". Ebenso übernimmt unser Hersteller einen Teil der Erdarbeiten lt. Bauleistungsbeschreibung, nämlich die Ausschachtung, Errichtung und Wiederverfüllung für die Frostschürzen bis in 80 cm Tiefe. Wie das dann genau läuft, kann ich mir gar nicht genau vorstellen. Schließlich sind "80 cm Tiefe" im Moment, wegen der noch vorzunehmenden Aufschüttung, etwa 10-20 cm ÜBER unserem Geländeniveau. Aber da werden sich sicherlich andere Gedanken drüber machen... (hoffe ich...)

Die Sorgen ad acta zu legen, fällt mir einfach unfassbar schwer. Sicher gehts vielen so. Aktuell fühlen wir uns vom Bauleiter des Hausherstellers, mit dem wir bereits vor Wochen eine minutiöse Kalkulation aufgestellt haben, mehr als hintergangen. Vermesser, Baugenehmigung, Baugrundgutachten... einfach alles kostet mindestens 1.500 Euro mehr, als kalkuliert. Z.B. bei der Baugenehmigung: 500 Euro veranschlagt, wir machten mehrmals deutlich, dass wir so viel mehr Geld nicht haben, als in der Gesamtsumme kalkuliert, was passiert letzte Woche? Ein Blick in die Gebührenordnung der Stadt Duisburg reicht, um zu erfahren: die Genehmigung wird 1.500 Euro kosten. Der Vermesser arbeitet ebenfalls nach Gebührenordnung, und will 5.500 Euro haben, statt den kalkulierten 3.000 Euro. Wir fallen aktuell jeden Tag vom Stuhl. Und nun kommt eben der große Batzen Grundstücksaufbereitung. Wenn auch hier 50-100 % Mehrkosten rauskommen, als kalkuliert (rd. 30.000 Euro), sind wir schon vorm Richtfest bankrott. Niemand erwartet doch eine centgenau Kalkulation. Aber das bedeutet auch, dass man hier und da sicherlich mal ein bisschen mehr berechnet, als am Ende rauskommt. Schließlich vertraut man doch den Architekten, Hausverkäufern und Bauleitern. Welche andere Chance hat man denn ansonsten als Baulaie und warum sollte man das auch nicht?? Ich hinterfrage ja auch nicht jede andere Dienstleistung, die ich selber nicht beruflich mache. Bei uns muss bisher überall drauf gezahlt werden, was uns einfach komplett (wirklich komplett!) die Vorfreude, den Stolz und aktuell den Schlaf raubt.

Aber zurück zum Thema: Die Statik erstellt ebenfalls der Haushersteller. Im Prinzip errichtet er das Haus komplett, sofern der Boden dafür geschaffen ist (durch uns). Den Vertrag haben wir bereits unterschrieben (zur Festpreissicherung, wir sind allerdings noch in der Widerrufsfrist), übermorgen folgt die Bank, im April der Notar für das Grundstück. An den Verträgen lässt sich also leider nichts mehr drehen.

Netuser, Deine Antwort hilft mir auch sehr. Aus meiner Sicht mal eine konkrete Zahl, so konkret man das eben schätzen kann. Danke! Du rechnest zwar "hoch", allerdings glaube ich, dass es bei uns auch tendenziell teuer wird. Wir bauen um Wasserschutzgebiet, da dürfen nur Z0-Naturkiese verbaut werden, kein RCL oder so was. Aber wie gesagt, wenn wir hier das Budget treffen, knallen die Sektkorken. Angeblich hat unser Bauleiter Kontakt zu einem Tiefbauer, der Kies für 22 Euro netto pro m3 liefert, einbaut und verdichtet. Du rechnest mit mehr als 40 Euro pro m3. Erfahrungsgemäß wirst Du eher Recht haben!
 
S

Stefan001

Ebenso übernimmt unser Hersteller einen Teil der Erdarbeiten lt. Bauleistungsbeschreibung, nämlich die Ausschachtung, Errichtung und Wiederverfüllung für die Frostschürzen bis in 80 cm Tiefe. Wie das dann genau läuft, kann ich mir gar nicht genau vorstellen. Schließlich sind "80 cm Tiefe" im Moment, wegen der noch vorzunehmenden Aufschüttung, etwa 10-20 cm ÜBER unserem Geländeniveau. Aber da werden sich sicherlich andere Gedanken drüber machen... (hoffe ich...)
Lektion 1: Niemand kümmert sich um irgendwas!
Wenn du irgendwo das Gefühl hast, dass etwas ungeplant oder nicht abgestimmt ist, dann ist das auch so.
Frage immer nach, erzwinge immer eine Klärung!
Auch wenn dein Bauleiter 100 Häuser im Jahr baut, er wird immer wieder Dinge nicht geplant oder nicht abgesprochen haben. Du bist wirklich der einzige auf den du dich beim Bau verlassen darfst.

Und es wird sich kein anderer darüber Gedanken machen!

Bei uns wurden die Erdarbeiten vom GU durchgeführt, wie es die Gegebenheiten vor Ort (und nach Gutachten und Statik) verlangten. Das hat den großen Vorteil, dass im Falle einer Gewährleistung immer der Gleiche den Kopf hinhalten muss.
(Leider war das finanziell eine völlige Katastrophe, aber das ist ein anderes Thema)

Hier solltest du definitiv Klären, wer sich um die Posten kümmert die außerhalb der Bauleistungsbeschreibung liegen, ob sie dafür ein Nachtragsangebot schreiben, oder du das Grundstück entsprechend vorbereiten musst/kannst/darfst.
 
N

netuser

Ebenso übernimmt unser Hersteller einen Teil der Erdarbeiten lt. Bauleistungsbeschreibung, nämlich die Ausschachtung, Errichtung und Wiederverfüllung für die Frostschürzen bis in 80 cm Tiefe. Wie das dann genau läuft, kann ich mir gar nicht genau vorstellen. Schließlich sind "80 cm Tiefe" im Moment, wegen der noch vorzunehmenden Aufschüttung, etwa 10-20 cm ÜBER unserem Geländeniveau. Aber da werden sich sicherlich andere Gedanken drüber machen... (hoffe ich...)
Zuerst wird auf das Niveau der Bodenplatte aufgefüllt, verdichtet und Feinplanum gezogen.
Dann kommt dein Hausbauer bzw. seine Bagger, schaufeln wieder die 80 cm aus und legen die seitlich ab.


Vermesser, Baugenehmigung, Baugrundgutachten... einfach alles kostet mindestens 1.500 Euro mehr, als kalkuliert. Z.B. bei der Baugenehmigung: 500 Euro veranschlagt, wir machten mehrmals deutlich, dass wir so viel mehr Geld nicht haben, als in der Gesamtsumme kalkuliert, was passiert letzte Woche? Ein Blick in die Gebührenordnung der Stadt Duisburg reicht, um zu erfahren: die Genehmigung wird 1.500 Euro kosten. Der Vermesser arbeitet ebenfalls nach Gebührenordnung, und will 5.500 Euro haben, statt den kalkulierten 3.000 Euro.
Bei der Gebührenordnung der Stadt kann man natürlich nichts machen.
Dass ein Baugrundgutachten so viel mehr kosten wird, glaube ich nicht. Ebenso der Vermesser dürfte nicht so viel kosten...
1. Vergleichen lohnt sich
2. Beim Vermesser erkundige dich, ob ein "amtlicher Lageplan" angeboten wurde bzw. erforderlich ist! Dieser ist oft NICHT erforderlich, wird aber angeboten und ist deutlich teurer.
Ich bin quasi in deiner Nachbarschaft und kann dir einen sehr fähigen und "kostengünstigen" Vermesser aus der Region empfehlen.

Angeblich hat unser Bauleiter Kontakt zu einem Tiefbauer, der Kies für 22 Euro netto pro m3 liefert, einbaut und verdichtet. Du rechnest mit mehr als 40 Euro pro m3. Erfahrungsgemäß wirst Du eher Recht haben!
Ein Hinweis nebenbei: Beim Vergleichen der Angebote der Tiefbauer achte auf die Angaben der Einheiten! Die einen bieten in Tonnen an, die anderen in Kubikmeter oder gemischt.... Da können Missverständnisse oder "Fallstricke" entstehen.
Deine genannten 22 EUR hören sich vernünftig/günstig an. Daher hatte ich quasi wirklich mit "worst case" gerechnet, denke aber, dass beim Auffüllen (deutlich) weniger in der Mischkalkulation aufgerufen werden müsste.

Übrigens: Wie erfolgt die Entwässerung des Regenwassers? Kanalisation oder auf dem Grundstück (+ Rigole)?
 
Zuletzt aktualisiert 14.10.2024
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