Kellerhöhe 1m vs. 60cm - Kostenperspektive

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C

CheoRatharsair

Hey,

wir sind mit unseren Architekten mit einem weit fortgeschrittenen Entwurf kurz vor Beantragung der Baugenehmigung.

Einer der letzten Entscheidungspunkte: Soll der Keller (mit weißer Wanne) 60 cm oder 100 cm aus dem Boden herausragen.

Gem. unseren Architekten sparen wir bei 100 cm etwas Geld, es wäre aber kaum der Rede wert. Gleichzeitig aber sehen sie Erdarbeiten und die weiße Wanne als wesentliche Kostenelemente.

Meinem Verständnis nach müssten Erdarbeiten und weiße Wanne merkbar günstiger werden, wenn wir 100 cm aus dem Boden gehen (weniger Aushub, weniger weiße Wanne betonieren, weniger Volumen, das aufwändig gegen Nässe geschützt werden muss). Optisch und im Hinblick auf Terrasse etc. wären 100 cm für uns in Ordnung.

Lohnt es sich auf 100 cm Kellerhöhe zu gehen, wie seht ihr das?
 
J

jens.knoedel

Gem. unseren Architekten sparen wir bei 100 cm etwas Geld, es wäre aber kaum der Rede wert.
Das sehe ich auch so.
Meinem Verständnis nach müssten Erdarbeiten und weiße Wanne merkbar günstiger werden, wenn wir 100 cm aus dem Boden gehen (weniger Aushub, weniger weiße Wanne betonieren, weniger Volumen, das aufwändig gegen Nässe geschützt werden muss).
Das sind jetzt nicht massig cbm Erdarbeiten, die gespart werden. Und der Keller wird komplett als weiße Wanne gemacht - dem ist das egal, ob er komplett in der Erde ist, oder einen Meter rausschaut. Betoniert wird alles. Und aufwändig gegen Nässe schützen ist auch nicht so wild, dafür baut Ihr ja gerade die weiße Wanne.

Lohnt es sich auf 100 cm Kellerhöhe zu gehen, wie seht ihr das?
Wie ist die Grundstückssituation und die Bauplanung? Du sparst etwas beim Keller, was Du ggf. durch eine andere Geländemodellierung wieder ausgibst. Die Haustür ist dann auch einen Meter hoch - ebenerdiger Zugang oder Treppe zu bauen (kostet beides auch zusätzliches Geld). Passt die gesamte Haushöhe noch zu den Vorgaben des B-Plans? Wie sieht die Optik überhaupt aus? Terrasse so hoch finde ich persönlich total bescheiden, um mal eben in den Garten zu gehen.
Wenn es keinen ernsthaften Grund dafür gibt, den Keller rausschauen zu lassen, buddel ihn ganz normal ein und freue Dich über ein wahrscheinlich schöneres und praktischeres Haus. Spar Dir damit auch die deutlichen Mehrkosten für Eingang und Terrasse. Vielleicht ist Deine Ersparnis sogar eine Milchmädchenrechnung?
Alles nur Mutmaßungen, da Du uns Dein Hausbauprojekt ja gar nicht erst vorstellst und m.E. Deine Frage losgelöst zwar beantwortet werden kann - die Antworten aber in alle Richtungen ausfallen können und richtig oder falsch sein können.
 
C

CheoRatharsair

Danke, Jens, für deine Einschätzung, das hilft mir schon mal.

Wie ist die Grundstückssituation und die Bauplanung?
da Du uns Dein Hausbauprojekt ja gar nicht erst vorstellst
Klar, kann ich gerne machen:
Einfamilienhaus, zwei Erwachsene, aktuell ein Kind, perspektivisch eher zwei Kinder
Grundstück ca. 750 qm, liegt ca. 0,5m unter Straßenniveau, in BW, LK Karlsruhe
Haus: Keller, EG, OG (75% des EG), gesamt 190 qm

Hilft das so?

Kostentechnisch ist es relativ knapp für uns, da wir aus mehreren Gründen (beide Home Office, Kinder, niedriger Kniestock OG und begrenztes OG --> brauchen großes EG, um im OG genug Platz zu haben) relativ groß bauen wollen/müssen. Wir werden deshalb, wenn es überhaupt klappt, zunächst nur das Haus selbst bauen, nicht aber Garage, Balkon, Garten etc. und nach Möglichkeit und Sinnhaftigkeit den Keller oder bestimmte Räume nur teilweise ausbauen.

Daher auch die Frage, ob es helfen würde, den Keller 1m aus dem Boden ragen zu lassen (der Bebauungsplan würde es erlauben). Ist eine rein finanzielle Frage.
 
11ant

11ant

Ich hoffe, Ihr sprecht von einem Architekten - und nicht nur einem Bauantragszeichner, den viele Bauherren nur so nennen. Vor dem Hintergrund der Darstellung (ich lese es zumindest so), die Gesamtgröße des Hauses nur aufzublasen, damit das DG nicht zum Vollgeschoss wird, stelle ich dennoch in Frage, ob das Raumprogramm klug genug ausgetüftelt wurde. (Auch) dazu wäre hilfreich, die dem Vernehmen nach ja schon fast einreichreifen Planungen einmal zu zeigen.

Nun aber erst einmal meine Gratulation dazu, grundsätzlich zu einem Hochparterre-EG bereit zu sein (das halten heutzutage ja viele Bauherren für einen unsittlichen Antrag, den Garten nicht schwellenlos zu betreten). Es freut mich zu lesen, daß der Bebauungsplan da ebenfalls mitspiele. Im übrigen kann ich mich hier kurz halten und auf mein "Like" der Worte meines Vorschreibers verweisen.
 
C

CheoRatharsair

Ja, wir haben mit einem richtigen Architekten geplant. Der Bebauungsplan sagt, dass das OG nur 0,75 sein darf, weshalb wir grundsätzlich die Situation haben, dass das OG tendenziell zu klein und das EG zu groß ist.

Ist es üblich die Pläne hier zu posten? Mir persönlich macht es nichts aus, aber ich weiß aus dem Stand nicht, ob das gem. Vertrag mit den Architekten erlaubt ist. Habt ihr da Erfahrungswerte aus dem Forum?
 
M

motorradsilke

Könnt ihr dann nicht aus dem Keller vollwertige Wohnräume machen? Dann braucht ihr gar kein ausgebautes OG und das EG muss vielleicht auch nicht so gross sein.
 
Zuletzt aktualisiert 02.08.2025
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