Kellerbau bei hohem Grundwasserpegel (2m)

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A

Allthewayup

@WilderSueden danke für die Markierung.

Das Thema Grundwasserabsenkung war für uns leider alternativlos da nur 300qm Grundstück vorhanden und Grundwasserstand bei -2,4m.

Aber zurück zu dir. Liefere mir mal bitte folgende Werte:
- kf-Wert aus dem Bodengutachten
- Bohrtiefen
- Tiefe Wasserundurchlässige Schicht (falls vorhanden)
- Entfernung Baugrube zu Nachbargrundstücken
- Entfernung Baugrube zu Nachbargebäuden

Wie groß ist das Grundstück? Könntet ihr damit Leben das Haus samt Keller um 2-3 Stufen anzuheben?

Einige wichtige Schlagworte sind bereits gefallen.
Interessant ist noch zu wissen, dass keine Elementarversicherung bei Schäden die durch dauerhaft anstehendes Grundwasser verursacht wurden greift da schlichtweg nicht versicherbar. Ein nach Stand der Technik ordentlich gebauter Keller hält auch im Wasser stehend viele viele Jahrzehnte dicht und kann wenn in reiner Ortbetonbauweise ausgeführt nachträglich beliebig mit Injektionsverfahren saniert werden. Bei Elementbauweise (Fertigteile) geht das nicht sagen die Experten (und Versuche). Beim Bau im Grundwasser würde ich schon in der Planung einen Experten mit ins Boot holen da gravierende Fehler im worst case nur noch mit einem Abriss zu beheben sind.
Die Kosten für (d)einen Keller lassen sich pauschal nur schwer exakt beziffern.
Viele sagen ein Quadratmeter Keller ist im Bau günstiger als ein Quadratmeter Erdgeschoss zum Beispiel. Das hat u.a. folgende Gründe:
- niedrigere Geschosshöhe = weniger Marerial
- keine Stürze, Raffstores/Rollos
- i.d.R. keine begehbare Dusche/WC/Armaturen
- i.d.R deutlich günstigere Bodenbeläge
- i.d.R. weniger Elektrik verbaut
- nur teilweise oder gar keine Fußbodenheizung
- weniger Verputzaufwand da Betonwände i.d.R unverputzt bleiben
- usw.

Eine Grundwasserabsenkung hätte bei uns 40.000€ Aufwärts gekostet weshalb ich sie selber durchgeführt habe. Rechnet man nun aber diese 40k dem Keller zu, kommt man auf einen ähnlichen qm-Preis wie für die Wohnfläche und das ganze sieht schon wieder anders aus.
 
P

pxrunes2

Richtig viele tolle Antworten und Ideen hier schon, vielen Dank dafür!

@Allthewayup wow vielen Dank für die ausführliche Antwort. Wir könnten das Haus zwar größer machen, aber da das Grundstück eher schmal ist, und auch aus denen von die genannten Gründen hätte ich lieber alles "unter einem Dach". Und ich fürchte halt, dass wenn man Dinge wie Sport und Hobbyraum dann in den oberen Geschossen plant, diese eher wegrationalisiert als im Keller.

Die negativen Punkte sind allerdings auch gewaltig, das mit der Versicherung hatte ich bspw. nicht auf dem Schirm.

Habt ihr denn damals darüber nachgedacht eine geschlossene Wasserhaltung zu wählen? Ich würde erstmal denken, dass man dadurch weniger Überraschungen wie z.B. plötzlich höheren Grundwasserstand hat.

Zu den von dir gewünschten Werten:

kellerbau-bei-hohem-grundwasserpegel-2m-641869-1.png


Bohrtiefen waren 2x7 Meter (gleiche Verhältnisse). Und eine Rammsondierung 4m.

Entfernung zum Nachbargrundstück wären 2 bzw. 3 Meter. Zu den Gebäuden 5.5 respektive 6 Meter.

Wie groß ist das Grundstück? Könntet ihr damit Leben das Haus samt Keller um 2-3 Stufen anzuheben?
Das Grundstück ist >1000qm allerdings wie gesagt schmal, die Baubreite von ca. 9 Meter nutzen wir schon voll aus.

Das Gebäude anheben hatte ich auch schon überlegt. Theoretisch gibt die Bauordnung vor, dass der Keller bis zu 1.4m rausschauen darf, aber wie bereits andere angesprochen haben blockiert man sich das EG ja dadurch etwas. Und alles zu einem Hügel anschütten sieht vielleicht auch komisch aus, bzw. dürfte auch teuer sein.
 
Tolentino

Tolentino

Gibt der Bebauungsplan eine maximale Höhe Geschossigkeit vor? Also könnt ihr z.B. zwei Vollgeschosse und dann noch Dachboden bauen oder macht euch da der Bebauungsplan einen Strich durch die Rechnung. Notfalls halt noch der Klassiker mit größerer Garage und dort dann Lagerraum.
 
Zuletzt aktualisiert 22.07.2025
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