Grundstückskauf / Finanzierung in aktueller Situation - ja / nein?

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Zuletzt aktualisiert 25.04.2024
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Y

Yosan

Ich arbeite in einer Kommunalverwaltung und schildere mal meine Sicht bzgl. Grundstücke mit Bauzwang.
Ja, man kann die Grundstücke zurück holen, wenn nicht bebaut wird, klar.
Aber:
1. wird in der aktuellen Zeit auch der nächste ja nicht sofort ein Haus drauf stehen haben, also wenn ein Besitzer nach 2/3 Jahren glaubhaft versichern kann, dass er tatsächlich innerhalb der nächsten paar Jahre bauen wird, werden die wenigsten Kommunen das Grundstück zurück kaufen und neu verkaufen, denn dann steht ja kein bisschen schneller ein Haus drauf und man hatte nur unnötigen Stress damit.
2. kauft man Grundstücke nur zurück, wenn man sicher ist, dass man sicher ist, dass man sie zeitnah auch wieder verkaufen kann. Sollte es tatsächlich so weitergehen wie aktuell zu befürchten ist, dann kann es je nach Lage durchaus sein, dass die nächsten Jahre Grundstücke eben nicht mehr wie geschnitten Brot weggehen und dann muss sich eine Kommune sehr genau überlegen, ob man finanziell (vor Bürgern, vor der Aufsichtsbehörde etc.) rechtfertigen kann, dass man ungeplant Ausgaben für einen Rücklauf getätigt hat und die Kosten ggf. nicht umgehend wieder durch Verkauf mindestens gedeckt werden.

In der aktuellen Situation halte ich es daher nur in wirklich begehrten Gegenden für ein realistisches Problem. Im ländlichen Raum dürften die Kommenen da regelmäßig bereit sein einem entgegen zu kommen.
 
F

fuchsbau22

Ich arbeite in einer Kommunalverwaltung und schildere mal meine Sicht bzgl. Grundstücke mit Bauzwang.
Ja, man kann die Grundstücke zurück holen, wenn nicht bebaut wird, klar.
Aber:
1. wird in der aktuellen Zeit auch der nächste ja nicht sofort ein Haus drauf stehen haben, also wenn ein Besitzer nach 2/3 Jahren glaubhaft versichern kann, dass er tatsächlich innerhalb der nächsten paar Jahre bauen wird, werden die wenigsten Kommunen das Grundstück zurück kaufen und neu verkaufen, denn dann steht ja kein bisschen schneller ein Haus drauf und man hatte nur unnötigen Stress damit.
2. kauft man Grundstücke nur zurück, wenn man sicher ist, dass man sicher ist, dass man sie zeitnah auch wieder verkaufen kann. Sollte es tatsächlich so weitergehen wie aktuell zu befürchten ist, dann kann es je nach Lage durchaus sein, dass die nächsten Jahre Grundstücke eben nicht mehr wie geschnitten Brot weggehen und dann muss sich eine Kommune sehr genau überlegen, ob man finanziell (vor Bürgern, vor der Aufsichtsbehörde etc.) rechtfertigen kann, dass man ungeplant Ausgaben für einen Rücklauf getätigt hat und die Kosten ggf. nicht umgehend wieder durch Verkauf mindestens gedeckt werden.

In der aktuellen Situation halte ich es daher nur in wirklich begehrten Gegenden für ein realistisches Problem. Im ländlichen Raum dürften die Kommenen da regelmäßig bereit sein einem entgegen zu kommen.
Ich habe auch schon gedacht, dass für den neuen Besitzer dann ja ebenfalls wieder 3 Jahre Zeit wäre. Weiß nicht, was der Kommune das hilft.
Das Grundstück ist wie gesagt 15km von der nächsten Stadt entfernt, liegt aber selbst auf dem Land in einer Gemeinde, die bisher zu den unbeliebteren zählte (hier wollen alle immer in den Südkreis der Stadt, deshalb ist der Norden wesentlich billiger bei Grundstücken).
 
P

Pinkiponk

Ich arbeite in einer Kommunalverwaltung und schildere mal meine Sicht bzgl. Grundstücke mit Bauzwang.
Gibt es für Kommunen "eigentlich" so eine Art Verkaufszwang? Ich frage, weil mein Schwager und seine Frau in PLZ 5635x/Rheinland-Pfalz ein Grundstück von der Gemeinde für relativ viel Geld gekauft haben und mehrere Jahre in dem Neubaugebiet die einzigen Bauherren waren. Nachdem die Gemeinde die Grundstücke noch nach Jahren nicht zum Wunschpreis verkaufen konnte, sind die Preise enorm gesunken und mittlerweile sind alle Baugrundstücke verkauft und bebaut. Mein Schwager hat nun vermutet, dass es auch für Gemeinden rechtliche Verpflichtungen geben könnte, Grundstücke in ausgewiesenen Neubaugebieten nach einer bestimmten Frist zu verkaufen.
(Meine Schwägerin ist auch tatsächlich Jahre nach ihrem Kauf zur Gemeinde marschiert und hat gefragt, ob sie Geld zurückbekommen kann, weil die Grundstücke so preiswert wären und sie einen überhöhten Preis bezahlen mussten. Ein Versuch war es wert, aber sie bekam selbstverständlich kein Geld zurück.)
 
Y

Yosan

Gibt es für Kommunen "eigentlich" so eine Art Verkaufszwang? Ich frage, weil mein Schwager und seine Frau in PLZ 5635x/Rheinland-Pfalz ein Grundstück von der Gemeinde für relativ viel Geld gekauft haben und mehrere Jahre in dem Neubaugebiet die einzigen Bauherren waren. Nachdem die Gemeinde die Grundstücke noch nach Jahren nicht zum Wunschpreis verkaufen konnte, sind die Preise enorm gesunken und mittlerweile sind alle Baugrundstücke verkauft und bebaut. Mein Schwager hat nun vermutet, dass es auch für Gemeinden rechtliche Verpflichtungen geben könnte, Grundstücke in ausgewiesenen Neubaugebieten nach einer bestimmten Frist zu verkaufen.
(Meine Schwägerin ist auch tatsächlich Jahre nach ihrem Kauf zur Gemeinde marschiert und hat gefragt, ob sie Geld zurückbekommen kann, weil die Grundstücke so preiswert wären und sie einen überhöhten Preis bezahlen mussten. Ein Versuch war es wert, aber sie bekam selbstverständlich kein Geld zurück.)
ganz sicher bin ich mir nicht, aber ich glaube einen Verkaufszwang in der Art gibt es nicht aber in deinen geschilderten Fall könnte ich mir gut vorstellen, dass die Gemeinde finanziell eher klamm ist und irgendwann an den Punkt kam, dass eben Einnahmen her mussten (ggf. hat die Aufsichtsbehörde da auch Druck gemacht) und da es Grundsätze gibt in welcher Reihenfolge finanzielle Mittel zu generieren sind, sind Schulden z.B. rechtlich nicht immer möglich, wenn da noch ein Haufen Grundstücke rumliegen, die man verkaufen kann.
 
Zuletzt aktualisiert 25.04.2024
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