Fliesen andere Hersteller finden / Bauträger Bemustern

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Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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B

Bauexperte

Hallo Perlenmann,

Aber das mit den Fliesen habe ich demnächst auch. Bin mal gespannt. Wir haben uns auf 20€/m² gesenkt dafür sind alle Bäder rundum Deckenhoch gefliest. Wir wollen aber nur den Nassbereich gefliest haben, den Rest nicht, dafür andere Fliesen. Da bin ich auch gespannt.
Wenn sich in den letzten Jahren nicht Grundlegendes im Hause Deines Anbieters geändert hat, wirst Du den nicht verlegten Teil der Fliesen gut geschrieben bekommen und kannst dafür höherwertig kaufen oder eine andere Verlegart wählen oder, je nach Fliesenanteil im Haus, sogar beides

Freundliche Grüße
 
H

Häuslebauer40

Bauexperte, ich glaube wir reden aneinander vorbei.

Wenn ich sage, ich hätte gern die Preise der einzelnen Gewerke des Hauses, dann heißt das nicht, dass ich wissen will, was Du an welchem Stein, welchen Fliesen und welchem Handwerker Marge hast, sondern ich möchte wissen, was die einzelnen Leistungen wert sind.
Wo ist das Problem, zu sagen, das Haus kostet z.B. 250.000 EUR davon entfallen soundso viel auf:

- Bodenplatte
- Rohbau
- Estrich
- Innenausbau
- Fliesen
- Sanitär
- etc.

Verstehst Du was ich meine? Mich interessieren nicht die Einkaufspreise, sondern das, was das Gewerk letztendlich wert ist.
So wäre von vornherein klar, was ich gutgeschrieben bekomme, wenn ich ein Gewerk in EGL ausführen möchte.
Möchte ich z.B. die Fliesen selbst machen und die sind für mein Haus mit 3000,- von vornherein veranschlagt, krieg ich die gutgeschrieben. Da es aber genau das nicht gibt, sondern das Gewerk ja im Festpreis enthalten ist, geht dann, wenn es zur Ausführung in EGL kommt, das Gefeilsche los. Das BU veranschlagt für ein Gewerk dann evtl. weniger, als es eigentlich wert wäre und schon ist der Streit vorprogrammiert.

Übrigens schrieb ich bei meinem Vergleich mit keinem Wort, dass es um den Verkauf von Autos geht. Vielmehr sprach ich von der Ausführung handwerklicher Leistungen an einem Fahrzeug.
Und wenn ich das zur Inspektion + Zusatzarbeiten habe, kann ich nicht einfach einen Festpreis hinschreiben, sondern muss ausweisen, was die einzelnen Arbeiten sowie das Material gekostet haben, also was die einzelnen Leistungen wert sind.
Da der Bau eines Hauses ja wohl unzweifelhaft ebenso eine handwerkliche Leistung ist, dürfte es hier schon Parallelen geben.

Um auf dein Beispiel mit P&C zu kommen: Selbstredend werden die mir nicht sagen, wie sich der Preis des T-Shirt zusammensetzt, das interessiert mich auch gar nicht.
Aber wenn ich dort z.B. eine komplette Herrenausstattung kaufe, sagt man mir sehr wohl, was Hose, Sakko und Hemd kosten.

Kaufe ich ein komplettes Haus, sagt mir halt niemand, was Rohbau, Türen und Fenster kosten, wie gesagt, nicht Einkaufspreise, sondern Wert der fertiggestellten Leistung.

Und je mehr ich mich zwangsläufig mit der Thematik befasse, wird mir immer klarer, warum das so ist.
Weil damit schon vielen Hausangeboten im Voraus der Garaus gemacht werden würde und sich bei kurzem Nachrechnen bereits herausstellte, dass der oftmals im Bauvertrag vorgesehene Zahlungsplan zum Nachteil des Bauherren ausgelegt ist, obwohl allen BU und Fertighausanbietern sehr wohl bekannt ist, dass sie gemäß Baugesetzbuch bzw. VOB (wo zutreffend) gefälligst in Vorleistung zu gehen haben.
Durch intransparente Festpreisangebote und entsprechende Zahlungspläne tut man sich leicht, den Spieß umzudrehen und den Bauherren in Vorleistung zu schicken, ohne dass dieser es merkt.

Nicht falsch verstehen, Bauexperte. Ich sage nicht, dass es alle machen, aber ich habe während der Planungsphase zum Bauen genug Angebote, Bauverträge und Zahlungspläne gelesen. Sowohl von kleineren, als auch von namhaften Anbietern und dabei sind mir nicht wenige aufgestoßen, wo der Zahlungsplan so gar nicht zum entsprechenden Bautenstand bzw. dem Gegenwert der erbrachten Leistung passen mag. Wenn man dahingehend Fragen stellte, z.B. wie viel denn so ein Rohbau wert sei und ob denn evtl. 60% des Hauspreises dafür nicht ein bisschen viel wären, ging sofort die Eierei los und man versuchte sich rauszuwinden wie ein Aal...
 
B

Bauexperte

Hallo Häuslebauer,

Bauexperte, ich glaube wir reden aneinander vorbei.
Nein, denke ich nicht, denn ...

Wo ist das Problem, zu sagen, das Haus kostet z.B. 250.000 EUR davon entfallen soundso viel auf:

- Bodenplatte
- Rohbau
- Estrich
- Innenausbau
- Fliesen
- Sanitär
- etc.

Verstehst Du was ich meine? Mich interessieren nicht die Einkaufspreise, sondern das, was das Gewerk letztendlich wert ist.
Ja, sicher verstehe ich was Du meinst. Diese Kostentransparenz hast Du, wenn Du alle Gewerke in Eigenregie vergibst, also mit Architekt baust. Frage: weshalb hast Du das nicht getan, wenn Dir die tatsächlichen Kosten der einzelnen Gewerke so wichtig sind?

Da der Bau eines Hauses ja wohl unzweifelhaft ebenso eine handwerkliche Leistung ist, dürfte es hier schon Parallelen geben.
Die gibt es auch und sie bestehen nahezu ausschließlich darin, für welchen Weg Du Dich entscheidest. Bauen mit Architekt => Auswahl aller Gewerke (x 3 wenn es halbwegs Transparenz sein soll) und damit die von Dir gewünschte Auflistung der einzelnen Gewerkekosten, aber kein Festpreis (wenn doch wird der Architekt gesetzl. wie ein BU/GU behandelt und haftet für alle Gewerke, was er kaum bis gar nicht machen wird).
Bauen mit Generalunternehmer in einzelnen Ausbaustufen oder gänzlich => Mischkalkulation (seriöse BU weisen dennoch die einzelnen Materialpreise für bspw. Fliesen und Sanitärobjekte aus und beantworten auch die preislichen Fragen nach einzelnen Gewerken, aber eben nicht vollständig), dafür garantierter Festpreis gem. deren BB.

Kaufe ich ein komplettes Haus, sagt mir halt niemand, was Rohbau, Türen und Fenster kosten, wie gesagt, nicht Einkaufspreise, sondern Wert der fertiggestellten Leistung.
Dann hättest Du nicht mit Deinem BU bauen dürfen, sondern hättest Dich für einen Architekten entscheiden müssen! Ich habe den Eindruck, Du suchst die Sicherheit/Gewährleistung/Festpreis eines BU/GU, möchtest Dir aber trotzdem die Option offen halten, die Rosinen heraus zu picken nach dem Motto "die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen".

Und je mehr ich mich zwangsläufig mit der Thematik befasse, wird mir immer klarer, warum das so ist. Weil damit schon vielen Hausangeboten im Voraus der Garaus gemacht werden würde und sich bei kurzem Nachrechnen bereits herausstellte, dass der oftmals im Bauvertrag vorgesehene Zahlungsplan zum Nachteil des Bauherren ausgelegt ist, obwohl allen BU und Fertighausanbietern sehr wohl bekannt ist, dass sie gemäß Baugesetzbuch bzw. VOB (wo zutreffend) gefälligst in Vorleistung zu gehen haben.
Sorry, Du eröffnest hier einen Nebenschauplatz. Selbst bei vmtl. schwarzen Schafen hast Du die Möglichkeit Dich vorher über den Zahlungsplan zu informieren, das Unternehmen zu überprüfen. Es zwingt Dich Niemand den vorgelegten Vertrag zu unterzeichnen; also bleibst Du weiterhin Herr Deiner Entscheidungen

Durch intransparente Festpreisangebote und entsprechende Zahlungspläne tut man sich leicht, den Spieß umzudrehen und den Bauherren in Vorleistung zu schicken, ohne dass dieser es merkt.
Kurze Anmerkung aus meinen Jahren in diesem Job: bis auf ganz wenige Ausnahmen passiert dies nur Bauherren, welche bereit sind, für das überreichte Lokangebot (wo jeder vernünftig denkende Mensch daran fühlen kann, das etwas im Argen liegt) jedweden Verstand außen vor lassen

Nicht falsch verstehen, Bauexperte. Ich sage nicht, dass es alle machen, aber ich habe während der Planungsphase zum Bauen genug Angebote, Bauverträge und Zahlungspläne gelesen. Sowohl von kleineren, als auch von namhaften Anbietern und dabei sind mir nicht wenige aufgestoßen, wo der Zahlungsplan so gar nicht zum entsprechenden Bautenstand bzw. dem Gegenwert der erbrachten Leistung passen mag. Wenn man dahingehend Fragen stellte, z.B. wie viel denn so ein Rohbau wert sei und ob denn evtl. 60% des Hauspreises dafür nicht ein bisschen viel wären, ging sofort die Eierei los und man versuchte sich rauszuwinden wie ein Aal...
Diese Anbieter hast Du also aussortiert, wo also liegt das Problem? Im Übrigen sind 57 - 60% realistisch für den geschlossenen Rohbau. Da Du kraft Gesetz Deinen BU/GU jederzeit kündigen kannst, hast Du genügend Kapital über, im Fall der Fälle Dein Haus fertig zu bauen.

Nochmal, es gibt nicht die "eierlegende Wollmilchsau" - entweder Du entscheidest Dich für eine Zusammenarbeit mit einem Architekten mit dem Risiko, Dein Budget zu überschreiten, dafür aber volle Kostenkontrolle oder Du wählst einen BU/GU mit Festpreisgarantie und dem Wissen, dass Du einiges an zusätzlicher Rücklage benötigst, um Deine zus. Wünsche in die Realität umsetzen zu können, ist Dir der angebotene Standard nicht ausreichend. Nebenbei bemerkt, gibt es Bauherren bei welchen beide Varianten aufs Selbe hinauslaufen

Ich für meinen Teil kann Dir sagen, dass ich meinen Kunden nichts unterhalb eines geschlossenen Rohbaus verkaufe, Ihnen auch dem zufolge nicht den Preis für die Bodenplatte benennen würde, da ich diese Leistung niemals aus dem Vertrag herausnehmen würde. Wer entsprechend im persönlichen Gespräch argumentiert, dem empfehle ich die Zusammenarbeit mit einem Architekten; da ist er besser aufgehoben und langfristig glücklicher

Freundliche Grüße
 
H

Häuslebauer40

Bauexperte, aus meiner Sicht sind das alles rein theoretische Überlegungen, weil ich sowieso nichts in EGL mache.

Deswegen gibts bei mir auch kein Rosinen rauspicken oder sowas.

Wie Du schon sagtest, ich bin Herr meiner Entscheidungen, daher wägte ich auch beide Möglichkeiten (Architekt / GU) ab.
Um es mit den Worten eines nichtsahnenden Bauherren auszudrücken:

Man hat die Wahl zwischen Pest und Cholera

Aber im Ernst, ich habe mich bewusst für den GU entschieden, da es mir wichtig ist, im Falle von Mängeln oder anderweitigen Ansprüchen, nur einen Ansprechpartner zu haben. Befasst man sich etwas mit der Rechtslage, wenn es um das Geltendmachen von Mängelansprüchen bei einzelner Gewerkevergabe geht, können einem durchaus leicht die Haare zu Berge stehen und es kann im schlimmsten Fall ein böser Fallstrick daraus werden.

Dafür nahm ich auch die weniger transparente Regelung in Kauf. Selbstverständlich hab ich den Zahlungsplan geprüft und auch entsprechend anpassen lassen.
 
Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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