Eigentumswohnung für die Zeit "nach dem Haus" erwerben?

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Y

ypg

Wir mögen die ruhige, aber dennoch sehr schnell mögliche zentrale Lage.
Die zentrale Lage ist aber meist sehr subjektiv. Nicht jeder kann mit ü70 noch je 700Meter oder mehr im Zickzack durch die Stadt berappen oder mag mit Öffis den nächsten Arzttermin bestreiten. Man ändert im Alter auch schnell seine Bedürfnisse.
Als Kapitalanlage, wenn man es kann - warum nicht? Wir im entsprechenden Alter werden wohl das Geld lieber in flexible Freiheit investieren und ein Wohnmobil kaufen. Dauerhaft verkleinern wird bei mir nichts - ich brauche meinen Platz für Hobby und Leben. Später, wenn ich muss, wird es dann eben so sein. Dann wird aber nur noch gemietet.
 
WilderSueden

WilderSueden

ich weiß nicht, ob sich die Wohnung jetzt optimal als Kapitalanlage eignet, dafür würden wir sie ja wie erwähnt auch nicht primär erwerben.
15 Jahre sind halt schon eine lange Zeit, in der das eingesetzte Kapital ohne eigene Nutzung gebunden ist. Da muss meiner Meinung nach schon eine brauchbare Rendite (was immer das für euch dann konkret bedeutet) herausspringen.

Zum Thema zentrale Lage gebe ich zu bedenken, dass auch das nicht zwingend altersgerecht ist. Wenn ich mir zum Beispiel unsere Nachbarin anschaue, die mit Mitte 70 und kaputten Knien gerade so vom Haus zur Garage kommt...da ist eine Bushaltestelle in 300m schon zu viel.
 
N

NatureSys

Unterschätzt nicht das Risiko. Die Eltern unserer Freunde wollten genau das machen, was ihr überlegt. Eigenbedarf kann man erst anmelden, wenn das Haus verkauft ist. Dann muß man aber typischerweise bald ausziehen. Und wenn sich die Mieter weigern auszuziehen zieht sich das schnell ein, zwei Jahre in denen man eine Zwischenlösung braucht.
Resultat. Am Ende haben die Eltern der Freunde sich noch eine Wohnung gekauft, weil sie es satt hatten, nicht in die geplante Wohnung ziehen zu können. Und das war vor 10 Jahren. In 15 Jahren haben die Mieterrechte sicher noch zugenommen.
 
M

motorradsilke

Unterschätzt nicht das Risiko. Die Eltern unserer Freunde wollten genau das machen, was ihr überlegt. Eigenbedarf kann man erst anmelden, wenn das Haus verkauft ist. Dann muß man aber typischerweise bald ausziehen. Und wenn sich die Mieter weigern auszuziehen zieht sich das schnell ein, zwei Jahre in denen man eine Zwischenlösung braucht.
Resultat. Am Ende haben die Eltern der Freunde sich noch eine Wohnung gekauft, weil sie es satt hatten, nicht in die geplante Wohnung ziehen zu können. Und das war vor 10 Jahren. In 15 Jahren haben die Mieterrechte sicher noch zugenommen.
Und unter Umständen dauert das Verfahren nicht 1 bis 2, sondern auch mal viele Jahre. Bei Bekannten ist es jetzt im 4. Jahr (Eigenbedarf). Andere Bekannte streiten wegen einer Erbsache, die haben jetzt einen Gerichtstermin für Ende diesen Jahres, die Sache dauert jetzt schon seit 2 Jahren. Will nur sagen, die Gerichte sind hoffnungslos überlastet.
Und ob ein Richter Eigenbedarf sieht, wenn man sich selbst ohne Not in die Lage gebracht hat?
 
Yaso2.0

Yaso2.0

Also kurz gesagt: ich würde es machen, wenn die Wohnung gefällt.
Die Wohnung gefällt uns an sich sehr gut.

Unterschätzt nicht das Risiko. Die Eltern unserer Freunde wollten genau das machen, was ihr überlegt. Eigenbedarf kann man erst anmelden, wenn das Haus verkauft ist. Dann muß man aber typischerweise bald ausziehen. Und wenn sich die Mieter weigern auszuziehen zieht sich das schnell ein, zwei Jahre in denen man eine Zwischenlösung braucht.
Resultat.
Und unter Umständen dauert das Verfahren nicht 1 bis 2, sondern auch mal viele Jahre. Bei Bekannten ist es jetzt im 4. Jahr (Eigenbedarf).
Wir haben uns die Wohnung heute angesehen, die aktuellen Mieter, Ehepaar mitte 70 wohnen seit gut 19 Jahren in der Wohnung und möchten dort auch weiterhin wohnen. Also nicht ganz so einfach bzgl. Eigenbedarf.

Das Paar ist sehr freundlich und ehrlich gesagt war die Frau total aufgeregt, weil die Angst haben, dass ein neuer Eigentümer jetzt Eigenbedarf anmelden könnte.

Wenn alles gut geht, könnte unser zeitlicher Plan ja quasi aufgehen, mit deren evtl. zu erwartenden Lebenserwartung (ich hoffe das klingt nicht makaber, so ist es nicht gemeint).

Irgendwie lassen sich nicht alle Beiträge liken und zitieren… daher so @WilderSueden

Der Wohnkomplex ist im L-Form gebaut. Die besagte Wohnung liegt am äußeren Rand und das Gebäude in „zweiter Reihe“ auf einem sehr großen Grundstück.

Die Einkaufsmöglichkeit liegt noch näher als ich dachte. Zu Fuß rd. 300m entfernt. Die Hauptstraße mit den Ärzten, Apotheke, Metzger, Bäcker und ÖPNV ist 500m entfernt.

Das Naturschutzgebiet ebenfalls rd. 300m.

Die beiden Bewohner lieben die Lage, die haben uns auch total vorgeschwärmt und ausführlich erklärt, warum sie unbedingt dort wohnen bleiben wollen.

Wir rechnen uns das mal aus und überlegen es uns, auch wenn wir evtl. nicht in 15 Jahren da rein wollen/können.
 
kbt09

kbt09

Wir haben uns die Wohnung heute angesehen, die aktuellen Mieter, Ehepaar mitte 70 wohnen seit gut 19 Jahren in der Wohnung und möchten dort auch weiterhin wohnen. Also nicht ganz so einfach bzgl. Eigenbedarf.

Das Paar ist sehr freundlich und ehrlich gesagt war die Frau total aufgeregt, weil die Angst haben, dass ein neuer Eigentümer jetzt Eigenbedarf anmelden könnte.
Genau das hatte ich gemeint, als ich irgendwo weiter vorne gesagt habe, ob man dann so einfach kündigen kann ... da war der eigene moralische Anspruch gemeint und nicht die Gesetzeslage.
 
Zuletzt aktualisiert 04.05.2024
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