Kellerwand mörteln - lohnt es sich, oder nur verputzen mit Kalkputz?

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J

Jankraft

hallo,

ich habe zwei Kellerwände, deren Putz sehr bröckelig ist, d.h. die ersten circa 10 mm sind sehr lose.
bei der Wand Nordwest kommt von außen jedoch etwas mehr Feuchte rein, zumindest wurde unten Strasskalkmörtel aufgetragen, um Wassereintritt zu verhindern. Seither zieht die Feuchte leicht von unten nach oben. An einer Stelle gab es zeitweise an der Deckenkante auch schon Schimmel.

Daher frage ich mich, ob ich diese Wand zuerst mit Strasskalkmörtel abdichten soll, oder ob Kalkputz nicht den gleichen Effekt hat. Die Wand ist auf dieser Seite vielleicht 70-80 cm dick. Statisch sollte es also nicht viel ausgemacht haben, daß nach vermutlich 40 Jahren sich 1 cm von der Wand gelöst hat. Allerdings frage ich mich, ob der Kalkputz ebenso Feuchte-durchlässig ist wie Strasskalkmörtel. Weil wie gesagt die Feuchte meines Erachtens nach etwas Richtung Decke gezogen hat.

Lohnnt sich der Mehraufwand mit dem Mörtel? Ich möchte das Haus nicht behalten, sondern mich dieses Jahr davon trennen. Unseriös will ich allerdings auch nicht sein.

Optisch ist das sub-optimal ohne Kalkputz auf dem Mörtel, aber das müsste im Zweifel vernachlässigt werden.

an einer Stelle unter dem Fenster hat sich eine dickere Schicht von ca. 2 cm gelöst, dort ist ein Riss, weil dort über ein paar Jahre ein Sack mit ca. 20 kg Gewicht stand.

an einem anderen Kellerfenster wurde mal ein Loch gebohrt, um dort ein Wasserschlauch durchzuführen. Dort hat sich ein Riss gebildet (siehe Foto)

Die andere Wand, die auch so bröckelt, liegt auch auf dieser Hausseite, allerdings Südseite direkt gegenüber. Dort ist eine Brandschutzwand dahinter. Die anderen Wände in diesem Keller bröckeln so nicht, dort ist der Putz noch intakt.
 

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N

Nauer

Hi,

bei deiner Beschreibung deutet vieles darauf hin, dass die Feuchteproblematik durch aufsteigende oder seitlich eindringende Nässe begünstigt wird. Strasskalkmörtel ist in Sachen Feuchteresistenz dem normalen Kalkputz tatsächlich überlegen wird traditionell gerade zur Abdichtung und gegen aufsteigende Feuchte eingesetzt. Kalkputz bleibt dagegen deutlich diffusionsoffener, also durchlässiger für Feuchte.

Deine Idee, den Mehraufwand möglichst gering zu halten, ist absolut nachvollziehbar, insbesondere, wenn du das Haus bald abgeben möchtest. Unter diesem Gesichtspunkt spricht nichts dagegen, den Schadstellenbereich gezielt mit Strasskalkmörtel auszubessern und vielleicht minimal Kalkputz zur optischen Angleichung darüberzugeben, falls das Bild nicht stört. Die Substanz der Wand ist dadurch nicht gefährdet, bei dickem Mauerwerk sowieso nicht. Eine sorgfältige „kosmetische“ Sanierung wird auch nicht als unseriös empfunden, solange die Feuchteursache sachgerecht eingedämmt wird und keine gravierenden verborgenen Schäden verschleiert werden.

Viel Erfolg!
 
Zuletzt aktualisiert 05.08.2025
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