Hilfe bei Photovoltaik-Entscheidung

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E

Evolith

Das Bideirektionale Laden geht mittlerweile sogar sehr schmusig. Gibt genug Wallboxen, die das können und zwar mit allen gängigen e-Autos.
Problem ist da eher die Gewährleistung. Wer zahlt, wenn der Akku nach 4 Jahren hinüber ist, seine Zyklen eigentlich durch hat, aber die Zeitspanne eben noch nicht rum ist? Das ganze muss mit den Autoherstellern abgekaspert werden. Ansonsten hast du tolle Lösungen, aber keiner will es vor Ablauf der Garantie nutzen und eigentlich auch nicht danach, da man dann den Akku und damit das Auto schneller entwertet.

Ich für meinen Teil würde eher auf "Saisonspeicher" setzen. Einige Firmen bieten das schon an, aber noch zu teuer. Effektiv sind das ausrangierte Auto-Akkus, die man sich an die Hauswand pappen kann und dann bis in den Herbst hinein schön voll packt und dann über den Winter hinweg von zerrt. Dazu braucht es ein möglichst gutes Batteriemanagement. Das muss erkennen, dass in den nächsten Tagen schönes Wetter kommt, also abends auch die Wärmepumpe nuckeln darf. Ansonsten hängt die am Netz und der Akku wird für den Standby-Betrieb geschont usw. dass er möglichst lange über den Winter hält und erst kurz vor Ende wirklich final leer ist.
 
andimann

andimann

Hi,

plant oder besser glaubt jemand sowas ernsthaft?

Effektiv sind das ausrangierte Auto-Akkus, die man sich an die Hauswand pappen kann und dann bis in den Herbst hinein schön voll packt und dann über den Winter hinweg von zerrt.
Um das wirklich so umzusetzen " bis in den Herbst hinein schön voll und dann über den Winter hinweg" reden wir sicherlich über 1000-2000 kWh, die so ein Akku speichern können müsste. Also so grob 20-40 Autoakkus von je 300-500 kg Gewicht. Zusammen mit den notwendigen Steuerungs-und Energiemanagementsystemen dürften das mehrere 20 Fuß Container werden. Da braucht es schon eine große Hauswand zum "dranpappen".
Und den ganzen Zauber für genau einen Ladezyklus pro Winter? ;-) Sorry, aber das wäre komplett irre!

Zusammengesetze AutoAkkus als dezentrale Großspeicher im Netz, ja! Aber für Privatanwender?!?

Die Physik kannst du nicht veralbern, komplett autark geht in den hiesigen Breiten nicht, vollkommen egal, was irgendein Phantast auf seine Powerpoint-Folien pinselt.

Mal im Ernst:

Die Idee, alte Autoakkus als stationäre Speicher einzusetzen geistert ja schon ewig herum. Gibt es denn schon solche Systeme für Privatanwender zu kaufen? Irgendwie kann ich mir da keinen Anwendungsfall vorstellen.
So ein Speicher müsste aus einem alten Auto stammen - ich will bestimmt kein LiOn Akku aus einem Unfallauto. Also stellt man sich da 6-10 Jahre alte Zellen hin, die von der Zellchemie auf nur 10-15 Jahre ausgelegt sind. D.h. ich werde mich fast von Anfang an mit Ausfällen rumärgern müssen. Und wenn man die Zellen erst "überarbeitet" (wie auch immer das gehen soll) kann ich auch gleich neue nehmen.

FunFact - Auch Tesla setzt bei der neuen Generation seiner Powerwall auf Lithium-Eisenphosphat-Batteriezellen (LiFePO4) und nicht mehr auf die vorher verwendeten Zellen wie in ihren Autos. Auch wenn ich Produkte dieser Firma nicht einmal mehr mit der Kneifzange anfassen würde - die sind technisch bei dem Thema kompetent und wissen was sie tun - also wird es gute Gründe geben, weshalb die selber von dieser Idee abrücken.

Viele Grüße,

Andreas
 
E

Evolith

Hi,

plant oder besser glaubt jemand sowas ernsthaft?



Um das wirklich so umzusetzen " bis in den Herbst hinein schön voll und dann über den Winter hinweg" reden wir sicherlich über 1000-2000 kWh, die so ein Akku speichern können müsste. Also so grob 20-40 Autoakkus von je 300-500 kg Gewicht. Zusammen mit den notwendigen Steuerungs-und Energiemanagementsystemen dürften das mehrere 20 Fuß Container werden. Da braucht es schon eine große Hauswand zum "dranpappen".
Und den ganzen Zauber für genau einen Ladezyklus pro Winter? ;-) Sorry, aber das wäre komplett irre!

Zusammengesetze AutoAkkus als dezentrale Großspeicher im Netz, ja! Aber für Privatanwender?!?

Die Physik kannst du nicht veralbern, komplett autark geht in den hiesigen Breiten nicht, vollkommen egal, was irgendein Phantast auf seine Powerpoint-Folien pinselt.

Mal im Ernst:

Die Idee, alte Autoakkus als stationäre Speicher einzusetzen geistert ja schon ewig herum. Gibt es denn schon solche Systeme für Privatanwender zu kaufen? Irgendwie kann ich mir da keinen Anwendungsfall vorstellen.
So ein Speicher müsste aus einem alten Auto stammen - ich will bestimmt kein LiOn Akku aus einem Unfallauto. Also stellt man sich da 6-10 Jahre alte Zellen hin, die von der Zellchemie auf nur 10-15 Jahre ausgelegt sind. D.h. ich werde mich fast von Anfang an mit Ausfällen rumärgern müssen. Und wenn man die Zellen erst "überarbeitet" (wie auch immer das gehen soll) kann ich auch gleich neue nehmen.

FunFact - Auch Tesla setzt bei der neuen Generation seiner Powerwall auf Lithium-Eisenphosphat-Batteriezellen (LiFePO4) und nicht mehr auf die vorher verwendeten Zellen wie in ihren Autos. Auch wenn ich Produkte dieser Firma nicht einmal mehr mit der Kneifzange anfassen würde - die sind technisch bei dem Thema kompetent und wissen was sie tun - also wird es gute Gründe geben, weshalb die selber von dieser Idee abrücken.

Viele Grüße,

Andreas
Ja tatsächlich gibt es da schon einige Firmen. In Norwegen wird das wohl auch schon recht gut genutzt. Freunde von uns haben dort ein Ferienhäuschen und berichten, dass sie immer öfter einen großen Akku an den Wänden sehen. Das sind dann grob über den Daumen gepeilt 100kwh an der Mauer. Da werden dann die guten Zellen verschiedener Akkus zusammen gebastelt. Daher wahrscheinlich auch der stolze Preis. Da steckt viel Handarbeit drin.

Du wirst auch mit einer Ladung nicht über den Winter kommen. Ziel ist es eher, den Grundbedarf des Hauses (ohne Großabnehmer wie Wärmepumpe oder e-Auto oder Herd) damit so weit wie möglich in den Winter zu decken. Sollte dann mal in den nächsten Tagen Sonne satt angesagt werden, rechnen die Systeme zusammen, was man an Saft erwarten kann und geben dann was an die Großabnehmer ab. Wie zuverlässig das funktioniert, kann ich nicht sagen. Ich kenne nur die Vision und kann mir das sehr gut vorstellen.
 
Musketier

Musketier

Die Frage ist, ob das dann tatsächlich alte Autoakkus sind oder ob es sich dabei nicht um Inselanlagen von abgelegenen Häusern handelt, die mit viel Photovoltaik, großem Akku und Kamin über den Winter kommen.

Alternativ haben die schon länger flexible Preise wie Tibber und laden dann auf, wenn die Windkraft den europäischen Markt flutet und damit die Preise drückt.
 
N

nordanney

Das sind dann grob über den Daumen gepeilt 100kwh an der Mauer.
Kannst bei uns ja auch große Speicher kaufen. 100kWh für Kleingewerbe (auch privat nutzbar) liegen bei +/- 10.000€.
Die extra für den Privatanwender vorgesehenen Modelle von 40-50 kWh fangen so bei 7.000€ an.

Themen sind dabei natürlich Platz, Gewicht, Kühlung.
 
wiltshire

wiltshire

Ich kenne nur die Vision und kann mir das sehr gut vorstellen.
Dabei verwechselst Du Pufferspeicher und Saisonspeicher. Für Letzteres sind Batterien ungeeignet. Dass mit der Legende "Du bekommst Deinen eigenen Strom im Winter" aus Marketing-Sicht gearbeitet wird, steht auf einem anderen Blatt Papier. Diese sehr einfache Vorstellung ist einfach zu plakativ.
 
Zuletzt aktualisiert 22.07.2025
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