Wird das Hausbauen nun wieder günstiger?

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WilderSueden

WilderSueden

Ich kann beide Argumentationen nachvollziehen. In der gewohnten Umgebung und im eigenen Haus zu leben ist ein Wert für sich. Aber wenn man sich das nicht mehr leisten kann, sollte man auch die Reißleine ziehen solange das Haus noch nicht total heruntergewirtschaftet ist.
 
OWLer

OWLer

Ich möchte auch gerade im Alter nicht mein Haus aufgeben müssen, in das ich viel Arbeit gesteckt habe
Wir driften wirklich jedes Mal bei diesem Thema ab, ob Oma aus ihrem Haus raus muss.

Meine Oma vom Wochenende:
Haus 1950 ungedämmt. Noch viel Einfachverglasung. In Bad, Schlaf- und WOhnzimmer Doppelverglasung. Vor 15 Jahren überlegt, dass sich Dämmung nicht lohnt und nur gestrichen. Seit Opas Tod wird auch gar nichts mehr am Haus gemacht.

Sie heizt wie früher mit Öl und Kohleofen jetzt aufgrund der Gaskosten nur noch Wohnzimmer und Bad. Küche braucht sie nicht mehr Heizen, da sie nicht mehr wirklich kochen kann.

Haus ist grundsätzlich eng, verwinkelt und mit vielen Treppen ausgestattet.

Garten früher das Heiligtum gewesen. Kann sie jetzt auch nicht mehr und der "Gärtner" ist mittlerweile auch Ü70 und kann nur noch Rasen mähen. Folge: Beete verwildern. Sie hat sich jetzt bewusst dazu entschieden Bereiche brach liegen zu lassen, da sie mehrfach beim Versuch der Gartenarbeit gestürzt ist.

In die Stadt kommt sie auch nur noch alle Jubeljahre und nur mit dem Taxi.

Worauf will ich hinaus? Das Haus inkl. dem großem Garten ist eine große Last. Bei uns in der Familie redet man nicht über Geld, aber sie hat ein ordentlichen Puffer, sodass sie die Nebenkosten auch noch weiter tragen kann. Tut das Haus ihr gut? Ich glaube nicht. Aktiv hält es sie jedenfalls auch nicht, weil sie nicht mehr groß rausgehen kann. Jetzt ist es für eine Wohnung zu spät - hätte sie das Haus aber 5 Jahre nach der Rente verkauft und wäre zusammen mit Opa in eine altersgerechte Innenstadtwohnung gezogen, würde es ihr vermutlich besser gehen.


Thema Neubau:
Woher sollen die Preissenkungen kommen?
Stahl wird günstiger, wird aber deutlich teurer als z.B. 2019 bleiben (Energie, CO2)
Zement kann aufgrund der Energiekosten nur teurer werden
Alle gebrannten Rohstoffe ebenfalls
Heiztechnik-Wärmepumpen: werden die deutschen Hersteller jetzt die Kuh melken, gerade unterhalb der Grenze zu dem, was wir so als Wucher einstufen würden.
Fenster: Glas braucht Gas, auch doof.

Selbst wenn wir 2023/2024 mit LNG rechnen können, wird der Preis vermutlich immer über 10ct/kwh und somit deutlich über dem russichem Pipelinegas sein. Alles energieintensive kann also niemals wieder auf 2019er Niveau zurückfallen.
 
O

Oetti

Wir driften wirklich jedes Mal bei diesem Thema ab, ob Oma aus ihrem Haus raus muss.

Meine Oma vom Wochenende:
Haus 1950 ungedämmt. Noch viel Einfachverglasung. In Bad, Schlaf- und WOhnzimmer Doppelverglasung. Vor 15 Jahren überlegt, dass sich Dämmung nicht lohnt und nur gestrichen. Seit Opas Tod wird auch gar nichts mehr am Haus gemacht.

Sie heizt wie früher mit Öl und Kohleofen jetzt aufgrund der Gaskosten nur noch Wohnzimmer und Bad. Küche braucht sie nicht mehr Heizen, da sie nicht mehr wirklich kochen kann.

Haus ist grundsätzlich eng, verwinkelt und mit vielen Treppen ausgestattet.

Garten früher das Heiligtum gewesen. Kann sie jetzt auch nicht mehr und der "Gärtner" ist mittlerweile auch Ü70 und kann nur noch Rasen mähen. Folge: Beete verwildern. Sie hat sich jetzt bewusst dazu entschieden Bereiche brach liegen zu lassen, da sie mehrfach beim Versuch der Gartenarbeit gestürzt ist.

In die Stadt kommt sie auch nur noch alle Jubeljahre und nur mit dem Taxi.

Worauf will ich hinaus? Das Haus inkl. dem großem Garten ist eine große Last. Bei uns in der Familie redet man nicht über Geld, aber sie hat ein ordentlichen Puffer, sodass sie die Nebenkosten auch noch weiter tragen kann. Tut das Haus ihr gut? Ich glaube nicht. Aktiv hält es sie jedenfalls auch nicht, weil sie nicht mehr groß rausgehen kann. Jetzt ist es für eine Wohnung zu spät - hätte sie das Haus aber 5 Jahre nach der Rente verkauft und wäre zusammen mit Opa in eine altersgerechte Innenstadtwohnung gezogen, würde es ihr vermutlich besser gehen.
Genau so sehe ich es auch. Was bringt mir die vermeintliche Lebensqualität im eigenen Haus, wenn ich so wie einer hier geschrieben hat, nur noch einzelne Räume heizen kann oder wie in deinem Beispiel der Garten verwildert? Ganz ehrlich: das ist keine Lebensqualität. Dann lieber in eine Wohnung oder kleinen Bungalow ziehen, wo ich mir den Unterhalt leisten kann und nicht jeden Cent umdrehen muss.

Ich muss immer wieder schmunzeln über diese typisch deutsche Denke, dass eine Immobilie für die Ewigkeit ist und man immer darin leben bleibt.
 
S

Sunshine387

Ich glaube mann muss doch realistisch sein. Im hohen Alter sich womöglich noch alleine um ein großes Haus kümmern ist für viele doch nur noch eine Qual. Aber aus mangelnder Selbstreflexion wird natürlich weiter drin gewohnt und sich über das viele putzen und Unkraut machen beschwert. Dann lieber in eine moderne barrierefreie Neubauwohnung ins Stadtzentrum ziehen. Im Erdgeschoss hat man dann sogar seinen eigenen Gartenanteil, welcher aber durch die Hausverwaltung gemäht wird. Das ist doch die Ideale Lösung. Alles schnell zu erreichen (Supermarkt,Artzt,Restaurants) und doch noch mit kleinem Garten. Doch viele halten einfach zwanghaft daran fest und wollen sich im Alter nicht verkleinern. Das ist menschlich sicherlich verständlich und emotional nachvollziehbar, aber sinnvoll ist es garantiert nicht.
 
M

motorradsilke

Ich glaube mann muss doch realistisch sein. Im hohen Alter sich womöglich noch alleine um ein großes Haus kümmern ist für viele doch nur noch eine Qual. Aber aus mangelnder Selbstreflexion wird natürlich weiter drin gewohnt und sich über das viele putzen und Unkraut machen beschwert. Dann lieber in eine moderne barrierefreie Neubauwohnung ins Stadtzentrum ziehen. Im Erdgeschoss hat man dann sogar seinen eigenen Gartenanteil, welcher aber durch die Hausverwaltung gemäht wird. Das ist doch die Ideale Lösung. Alles schnell zu erreichen (Supermarkt,Artzt,Restaurants) und doch noch mit kleinem Garten. Doch viele halten einfach zwanghaft daran fest und wollen sich im Alter nicht verkleinern. Das ist menschlich sicherlich verständlich und emotional nachvollziehbar, aber sinnvoll ist es garantiert nicht.
Sinnvoll? Für wen? Für einen Außenstehenden objektiv vielleicht nicht. Für den Betreffenden subjektiv sicher nicht.
Wäre es für die genannte Oma wirklich sinnvoller und besser, in einer Stadtwohnung zu wohnen? Wenn sie das wollen würde, würde sie es tun. Will sie aber anscheinend nicht.
Ist es für sie schlimm, nur ein paar Zimmer zu heizen? Anscheinend nicht. Ist es für sie schlimm, das Haus nicht mehr gut in Schuss zu halten? Anscheinend nicht. Was sie aufgebaut hat kann sie auch vergammeln lassen, wenn sie mag. Und wenn sie dafür ihr gesamtes Geld ausgibt ist das auch egal.
Ich hab bei solchen Äußerungen immer das Gefühl, dass es mehr ums Erbe geht, was man schwinden sieht.

Ich finde, das kann man nicht verallgemeinern. Fur den Einen ist die Stadtwohnung im Alter toll, die Andere bleibt in ihrem Häuschen. Sollte man nicht beurteilen.
 
Zuletzt aktualisiert 20.04.2024
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