Oberste Geschossdecke ohne Dampfbremse dämmen

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K

kayshle

Guten Abend Leute ,

Ich hab hier mal eine Frage , ja Google habe ich schon gefühlt 1000 mal benutzt aber nichts brauchbares gefunden.

Ich fang mal an.

Wir haben ein Haus ca. Baujahr 1960 gekauft.

Wir wollen hier die Oberste Geschoss Decke Dämmen lassen oder gegebenenfalls selber machen. Hier habe ich aber ein paar Dinge die ich gerne wissen wollen würde.

Zum Aufbau

Im Ersten Abteil sieht der Deckenaufbau wie folgt aus .

-Rigips Decke
\/
-Unterkonstruktion zum abhängen aus Metall
\/
-Dampfbremse
\/
-Dachboden (NICHT BEGEHBAR und das Dach ist NICHT GEDÄMMT)
______________________________________________

Im Zweiten Abteil wäre es so

-Rigips Decke
\/
-Unterkonstruktion aus Holz
\/
-Sauerkrautplatten bzw Heraklith (Verputzt)
\/
-Dachboden (NICHT BEGEHBAR und das Dach ist NICHT GEDÄMMT )

Jetzt kommen die Fragen und die Probleme.

Wie Ihr gelesen habt gibt es im Zweitem Abteil KEINE Dampfbremse , auch im ersten Abteil muss man davon ausgehen das die vorhandene Dampfbremse wohl an den Wandanschlüssen nicht sauber genug Dicht gemacht wurde (Das kann ich aber nicht 100%tig sagen ).

Jetzt stellt sich mir die Frage, welche Dämmung können wir wenn wir selber dämmen oben benutzen , wir bräuchten ja quasi Dämmung die ohne Dampfsperre funktioniert.

Mein Gedanke war , Diffusionsoffen dämmen .

Das bedeutet für mich wenn ich mir Diffusionsoffene Dämmung kaufe und die verlege , dann müsste der Wasserdampf doch quasi durch die Dämmung durch kriechen und durch die Dachziegel (weil ja alles ungedämmt ist am Dach ) ausströmem.

Ich bin kein Profi aber stimmt das so ungefähr ?

Es gibt ja auch Kapillaraktive Dämmung , hier habe ich mal gehört das diese wohl ein wenig Feuchtigkeit aufnimmt und sie dann wieder abgibt , wisst Ihr ob es vielleicht eine Kombination aus beiden gibt (Kapillaraktiv und Diffusionsoffen ) ?

Könnt Ihr mir hier Dämmung für das Projekt empfehlen ?

Nächstes bzw Übernächstes Jahr bekommen wir eine Einblasdämmung in die Geschossdecke , wenn ich selber Dämme ist das also nur zum überbrücken bzw. wenn das selber Dämmen klappt bleibt es so.

Aber auch bei der Einblasdämmung bestehen ja die gleichen Fragen mit dem Diffusions offen.

Eine Dampfbremse im Nachhinein zu verbauen ist leider nicht mehr möglich da die Stockwerke schon fertig sind.

Also hier noch mal die Fragen zusammen gefasst.

1 Verstehe ich das mit dem Difusionsoffen richtig ?

2 Verstehe ich das mit dem Kapillaraktiv richtig ?

3 Mit welcher Dämmung könnten wir die Oberste Geschossdecke Dämmen ?

4 Um Difusionsoffen zu bleiben reicht es doch, das wenn man das Dach mal neu macht , man nur ein Teil der Dachschrägen dämmt (quasi von unten angefangen bis auf der Höhe der Geschoss Decken Dämmung ) ?!

5 Der Aufbau "Zweiter Abteil " ist das ok so mit Rigips >Hohlraum>Sauerkrautplatten oder kann da was schwitzen und den Rigips oder das die Platten zerstören ?

Hoffe Ihr könnt mir hier eine wenig helfen.

Sorry für den langen Text , ich hoffe das die Infos reichen .
 
D

dertill

ir haben ein Haus ca. Baujahr 1960 gekauft.

Wir wollen hier die Oberste Geschoss Decke Dämmen lassen oder gegebenenfalls selber machen.
Bis hier kann ich folgen.
... woran hängt denn die Metallkonstruktion, also was ist darüber? Nichts? Holzbalken? Betondecke?

Nicht begehbar, weil zu flach? Oder weil man durchbricht, weil eben nur die paar Blechträger da sind?

Wenn da wirklich nur die Blechträger und die Rigips-Platten sind: Alles raus reißen, auch an den Schrägen alles aufmachen, die Sparren voll dämmen, ggf. noch mit Untersparrendämmung erweitern und wieder Rigips mit Dampfbremse davor.

Allgemein: Dampfbremse IMMER innenliegend von der Dämmung, darauf Mineralwolldämmplatten oder Mineralwolledämmmatten, und darauf nichts.

Kapillaraktive Dämmmaterialien gibt es, ist hier aber der falsche Anwendungsfall und viel zu teuer, also Finger weg.

N bissl provisorisch dämmen um dann in einem Jahr was anders zu machen ist Mumpitz. Einmal richtig. Ob Einblasdämmung oder selber Matten legen hat beides Vor- und Nachteile.
 
D

dertill

Das bedeutet für mich wenn ich mir Diffusionsoffene Dämmung kaufe und die verlege , dann müsste der Wasserdampf doch quasi durch die Dämmung durch kriechen und durch die Dachziegel (weil ja alles ungedämmt ist am Dach ) ausströmem.
Nachtrag: Vorsicht, hier hat Tante Google zu gefährlichem Halbwissen mit Tendenz zum Feuchteschaden geführt!

Die Luftfeuchte der Raumluft kann ohne innenliegende Dampfbremse im gasförmigen Zustand von innen in die Dämmung eintreten (und tut dies auch) und diffundiert dann weiter nach außen. Fällt die Temperatur in der Dämmung unter den jeweiligen Taupunkt, was bei kalter Witterung immer passiert, kondensiert die Feuchte und die Dämmung wird nass. Bei ausreichender Hinterlüftung kann diese Feuchte wieder abgetragen werden. Je nach Situation ist aber auch bei Dachböden dies nicht gegeben! Im Winter wird dann oben alles Feucht und fängt an zu schimmeln.

Diffusionsoffen hilft nur dabei, dass die Feuchte die trotz Dampfbremse eintritt wieder nach außen austreten kann. Dennoch sollte dies soweit wie möglich reduziert werden.
 
K

kayshle

Hi , Danke schon mal für die Antwort .

Also die Konstruktion ist an den Holzbalken an der Geschossdecke befestigt , es sind Drahtabhänger (ich hoffe das Heißt so ) direkt in den Holzbalken verschraubt und an diesen hängen quasi die Metallprofile , an der Wand befinden sich natürlich auch Metallprofile.

Die Konstruktion besteht aus CD Profile und UD Profile

UD Profile sind an der Wand verschraubt und die CD Profile liegen a darin und werden dann von den Drahtabhängern gehalten.

Der Dachboden ist nicht begehbar weil man sonst auf den Rigips oder Sauerkrautplatten laufen würde , das wäre nicht so gut .

Die Decken Können wir leider nicht mehr rausreißen da das Haus bis auf die Dämmung schon fertig ist.

Wir bräuchten jetzt also eine Möglichkeit ohne Dampfbremse.

Hier muss es doch eine Möglichkeit geben ohne Dampfbremse zu arbeiten .

Ich habe mal was gelesen das "Holzfaser Dämmung " wohl relativ Feuchtigkeits unempfindlich ist , hat da jemand Erfahrung mit.

Wir können doch nicht das einzige Haus haben das fertig ist , welches man aber nicht Dämmen kann ohne alles rausreißen zu müssen
 
D

dertill

die Konstruktion ist an den Holzbalken an der Geschossdecke befestigt
Ah also eine Holzbalkendecke die abgehangen wurde. Und in einem Teil der Decke wurden zusätzlich Heraklith / Sauerkrautplatten dazwischen gelegt.

Eine Dämmung ohne Dampfbremse würde ich hier nicht empfehlen, aber es lässt sich ja ohne Probleme eine einbringen. Ideal wäre, die Folie zwischen Rigips und Deckenbalken anzubringen. Geht ja aber nicht, weil die Platten schon dran sind. Du kannst aber auch eine Dampfbremsfolie von oben zwischen und über die Balken legen. Darauf in die Hohlräume dann Mineralwolle/Klemmfilz und je nach Stärke (in Summe sollten es MINDESTENS 140 besser 200-240 mm sein) eine Schicht komplett oben drüber.

Du kannst auch auf den Balken OSB-Platten verlegen, darauf die Dampfbremsfolie und dann die Dämmung.

Aber Dämmung im Dach NICHT ohne Dampfbremse.

Es gibt ein paar Dämmstoffe, welche auch feucht noch ihre Wirkung behalten (Schafwolle z.B.) - diese sind aber deutlich teurer und schimmeln können sie trotzdem.
 
A

apokolok

Wenn der Dachboden überhaupt nicht genutzt wird, auch nicht zur Lagerung von selten genutzten Dingen die einem vergammeln könnten würde ich sagen, dass es ziemlich egal ist, ob du da ne Dampfbremse einbaust oder nicht.
Wenn das Dach an sich komplett unisoliert ist, ist die Belüftung ja mehr als ausreichend um sämtliche Dämpfe wegen mir auch aus ner Sauna abzuführen.
Kann man auch selber z.B. mit dem u-wert Rechner nachstellen, da gibt es keinerlei Probleme mit Taupunkt in der Dämmung.

oberste-geschossdecke-ohne-dampfbremse-daemmen-275358-1.jpg
 
Zuletzt aktualisiert 29.03.2024
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