150 Euro / qm Erschließungskosten = realistisch oder Wucher?

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I

Isokrates

Aber woher weiß ich wie groß die sein muss?
Als Anhaltspunkt mal was unsere Stadt gefordert hat in der Satzung zum Bebauungsplan:

"Das Rückhaltevolumen der Retentionsanlage muss mind. 4 m³ je Bauparzelle betragen. Bei
Überschreitung einer Versiegelungsfläche von 200 m² muss das Rückhaltevolumen um
mindestens 1 m³ pro angefangener 100 m² versiegelter Fläche vergrößert werden."

Woher die die Werte genommen haben kann ich nicht sagen.

Allerdings wurde bei uns auch keine Bewirtschaftung verlangt sondern die gedrosselt Abgabe in den Regenwasserkanal bzw das Regenrückhaltebecken.
Daher gehe ich davon aus, dass deine Zisterne wahrscheinlich noch größer sein müsste - also genügend Puffer, weil du das Wasser ja nicht abgeben darfst - und du das Wasser auch wieder auf deinem Grundstück verbrauchen musst.

Eine Bewässerungsanlage gespeist von deiner Zisterne würde sich also m. E. anbieten.
 
WilderSueden

WilderSueden

Die Zisterne selbst kostet ja kaum mehr Aufpreis wenn man sie größer nimmt. Mall Reto zum Beispiel in 4700l sind 2800€ in 9100l sind es 3400€. Mehrkosten entstehen also vor allem bei den Erdarbeiten und Abfuhr des Aushubs.
Im Zweifelsfall also lieber zu groß wählen, da verliert man nicht viel
 
H

Hitokiri-1978

Ist halt einfach Glück, wenn man ein Landei ist ;)
Naja, Eching (unser Ort) gilt im erweiterten Einzugsbereich Münchens, aka. Speckgürtel, Outback... Hier fährt schon so mancher Traktor durch die Gegend. Also ne Großstadt ist was anderes :D

Grundstückspreis: 125,25€ pro qm
Erschließung: 69 € pro qm ---> heißt für unser Grundstück mit ca. 500qm etwas über 35.000€
KAG Beiträge (Wasser/Kanal): 11,25€
Gesamt: 205,50€ pro qm

Aber trotzdem ohne Bedenken gekauft... den es gibt nix auf dem freien Markt und wenn dann für min. 50% mehr.
Ja aber dann musst du doch den Grundstückspreis raus rechnen! Es ging hier thematisch nur um die reinen Erschließungskosten ohne den Preis für das Grundstück als solches. Der ist durch das Erbbaurecht auch nur noch in der Berechnung der Pacht relevant. Und ja, selbst die angesprochenen 50% mehr auf dem freien Markt sind immer noch deutlich günstiger, als das was hier verlangt wird.

Das wären also bei dir Erschließungskosten von 80,25 € in Regensburg vs. "meinen" 200,- Euro in Eching. Also 2,5 mal so viel. Wenn euer Weißbier im Biergarten dann auch nur 1,40 € (0,5l) kostet würds ja hin kommen ;) Leider verdien ich 08/15 Mensch ziemlich sicher nicht 2,5 mal so viel wie 08/15 Häuslebauer in Regensburg.

Ich wette die Firmen in Regensburg hätte auch so einen Auftrag schon angenommen, wenn sie denn nur gefragt worden wären. Wurden sie leider nicht. Und das kreid ich der Gemeinde an, dass sie die teuren lokalen Firmen beauftragt haben (statt die günstigeren von Außerhalb), die Kosten aber komplett (man hätte das schon auch aufteilen können) auf die Erbpachtnehmer abwälzt, die aber weder Eigentümer noch Beauftragter sind. Und für jemanden wie mich, der für jeden 10 Euro Artikel erstmal die Preise überall vergleicht, ist so ein Vorgehen einfach absolut nicht nachvollziehbar oder fair.

Da gibt es nur zwei Möglichkeiten: Freuen, dass man überhaupt ein Grundstück bekommt oder weit wegziehen. Das entscheidest alleine Du. Da hilft jegliches Meckern oder Jammern nix.
Stimmt leider in letzter Instanz. Die Bewerbungszeit läuft bis Ende Juni, im Juli wird ausgewertet (warum man dafür nen Monat braucht, versteh ich nicht ganz, aber gut) und im August wirds verkündet. Dann seh ma weiter. Ciao.
 
I

Isokrates

Ja aber dann musst du doch den Grundstückspreis raus rechnen! Es ging hier thematisch nur um die reinen Erschließungskosten ohne den Preis für das Grundstück als solches. Der ist durch das Erbbaurecht auch nur noch in der Berechnung der Pacht relevant.
Du ziehst dir hier aber wohl leider auch nur die Informationen, die du sehen willst und ignorierst die anderen.

Wie Nordanney schon geschrieben hat spielt der generelle Grundstückspreis sehr wohl für die Erschließung eine Rolle.
Für jeden qm von Erschließungsanlagen muss die Gemeinde im worst case den Marktwert für einen qm Baugrund bezahlen.
Höhere Grundstückspreise resultieren also direkt in höheren Erschließungskosten.

Des Weiteren wurde hier auch schon angesprochen, dass wenn z. B. die Kanalkapazitäten erschöpft sind und ein vollständig neuer inklusive vielleicht Regenrückhaltebecken etc. angelegt werden müssen geht der Preis ganz schnell durch die Decke.

Wo wir bei Regensburg schon sind:
Im Norden von Regensburg wurde in 2019 ein neues Baugebiet erschlossen wo die Erschließungskosten bei weit über 200 Euro pro qm waren.

Also diese Stammtischparole ala sollen sie doch eine Firma aus einer günstigen Region holen bringt nicht sonderlich viel.
Natürlich gibt es günstigere Gegenden in Deutschland, wo die Lohnkosten geringer wären, aber mit der Logistik (Anfahrt, Übernachtungen für Arbeiter etc.) kommst du wahrscheinlich sogar am Ende noch teurer raus.
 
Zuletzt aktualisiert 28.05.2024
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