Strategie beim Hausverkauf - wie gehe ich am besten vor?

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Zuletzt aktualisiert 27.04.2024
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Yaso2.0

Yaso2.0

Wie würdet ihr da vorgehen?
Grundsätzlich finde ich, wer zuerst kommt, mahlt zuerst, es sei denn derjenige lässt an seiner Bonität zweifeln.

Bei der Frage nach dem Preis würde ich ebenfalls sagen, sie mögen euch anrufen oder einen Preis per E-Mail mitteilen, ich würde auch fragen, ob die Interessenten informiert werden möchten, falls ein höheres Gebot vorliegt. Du kannst ja als "Beweis" die E-Mail mit dem Gebot und den geschwärzten Daten dem anderen vorlegen. Ja klar kann dies auch geschummelt sein, aber letztlich würdest du dir ja damit die Leute vergraulen und dir keinen Gefallen tun.

Oder du sagst direkt unser Preis ist 540k, wer diesen ohne weitere Verhandlung annimmt und als erstes zusagt, mit dem würden wir diesen Weg weitergehen.

Ich kann ja nur von meiner Erfahrung berichten, wir haben es ja auch so gemacht und trotz mehrerer Zusagen hat keiner von sich aus ein Bieterverfahren gestartet. Und wichtig ist mMn auch, die Leute können ja bieten bis sie umfallen, aber ob sie das so nachher auch finanziert bekommen? Vor allem wegen der steigenden Zinsen. Hier hat ja auch schon der ein oder andere berichtet, dass da jetzt die Rate um ein paar hunderter gestiegen ist.

Wir haben ebenfalls allen anderen nicht abgesagt, sondern offen mitgeteilt, dass jemand eher zugesagt hat und wir zunächst mit denen weitermachen möchten, sollte es nicht klappen, würden wir uns erneut melden. So hatten wir mit allen Interessenten den selben Preis und mussten später nicht noch verhandeln.

Bevor ich mich melden konnte, haben sich die Interessenten zwischenzeitlich aber auch selbst noch mal gemeldet und nachgefragt. Aber auch da kam kein Wort von überbieten..
 
Y

Ysop***

Ich habe natürlich keine Obergrenze gesetzt, das hat auch von den Interessenten niemand so verstanden. Ich habe nur gesagt, dass unsere Preiserwartung in dem Rahmen liegt., und womit ich das begründe. Wenn am Ende mehr Käufer da sind als einer, dann wird man das zur Not über den Preis regeln. Ich denke das ist allen Interessenten klar.
Ich fand - und finde - die Formulierung so schon geschickt. Ich bin kein Bittsteller, aber ich bin auch kein Allerwertesten. ;)
Ich finde das klingt gut :) Der Preis sollte so sein, dass alle damit leben können. Du denkst dran, dass du auch die Kohle noch brauchst, aber Interessenten auspressen wie eine Zitrone muss ja auch nicht sein.
 
B

BackSteinGotik

Wir haben in der Zeitung ohne Preis inseriert, haben aber ein Infodokument an unsere Interessenten geschickt mit vielen Infos zum Haus, weiteren Fotos usw. , und da hatte ich eine Passage zum Preis drinne, wo ich geschrieben habe, dass wir uns viele Gedanken zum Preis gemacht haben, mit Maklern gesprochen haben, lange den Markt beobachten und auch vergleichbare Objekte aus den Vorjahren betrachtet haben, und zu welchem Preis die weggingen. Und dass wir dann unsere Immobilie angepasst an die Marktentwicklung eingepreist haben und zwischen 500-540 k verhandlungsbereit wären.
Darauf habe ich aber schon diverse Signale bekommen, dass sie da gar nicht handeln wollen würden.
Dann würde ich einfach die Besichtigungen starten. Danach gleich den Interessenten eine kurze Überlegenszeit über das Wochenende einräumen und entsprechend um zeitnahe Rückmeldung in Form eines schriftlichen Angebots bitten, da es ja viele Parteien gibt und du den Prozess fairerweise zügig mit den Kaufwilligen fortführen willst.
 
B

BackSteinGotik

Andererseits weiß ich nicht, wie awkward das ganze wird, wenn man mehrere "Konkurrenten" zeitgleich einlädt. Das könnte ja unter umständen auch ugly/feindselig werden. Darauf hab' ich eigentlich auch keine Lust.
Das wäre für mich Schlechter-Makler-Stil. Sinnvoll hintereinander ist ja völlig okay, und passt auch mehr in die Corona-Zeit.

Zu deinen Auktionsideen - oft wird eben nicht billig nach einem Nachschlag gefragt, sondern einfach, ohne das Wort Bieterverfahren zu erwähnen, nach deinem Gebot gefragt - "was es ihnen wert wäre". Verweis auf die Spanne/Preis und die Menge der Interessenten.

So ist auch gleich klar, dass es eben keine ebay-Veranstaltung ist. Entweder du bist beim Gebot vorne, oder jemand anderes. Wissen wirst du es nicht. Damit ist klar, dass durchaus jemand 550.000€ in sein Angebot schreiben kann - warum auch nicht. Du hast es ja nicht ausgeschlossen und selbst eine Spanne genannt.

Den Ausschluss gibt es in solcher Form auch manchmal - Verkäufer sagt, dass ist mein (hoher, angemessener) Preis, der soll es sein - "Ich suche aus, mehr bieten bringt nichts".
 
C

clausen77

Bei uns steht auch demnächst der Verkauf unserer Wohnung an, daher habe ich mit großem Interesse den ganzen Thread durchgelesen.
Ich finde es schon interessant, dass von vielen das Bieterverfahren verteufelt wird, ist es doch in anderen Ländern (bspw. Großbritannien) das gängigste, und grundsätzlich auch fair: es gibt einen angesetzten Preis und jeder Interessent darf ein (!) Angebot in geschlossenem Umschlag abgeben. Nach Fristende werden alle Angebote auf den Tisch gelegt und das Haus an den Höchstbietenden verkauft.
 
WilderSueden

WilderSueden

Das Problem ist, dass du als Käufer beim Bieterverfahren nur verlieren kannst. Entweder du bekommst keinen Zuschlag oder Pyrrhus wäre stolz auf dich weil du viel zu viel Geld hinblätterst. Unterhalte dich mal mit Leuten die sich da auskennen, die Gebote sind dann teilweise sehr deutlich über dem Angebotspreis und die sind heutzutage schon hoch.
 
Zuletzt aktualisiert 27.04.2024
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