Schimmel an Wand (Kamin)

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L

litti

Liebes Hausbau-Forum,
wir haben ein Reihenhaus aus den 80ern gekauft und beschäftigen uns nun erstmals wirklich mit Handwerken. Daher melde ich mich hier mal an und frage unsere erste Frage, bzw. beschreibe das Problem.

Laut Baugutachterin war das Haus ohne Mängel, nun beim Auszug stellt der Besitzer fest, dass an einer Wand, die nach innen liegt, aber die Wand zum Kaminabzug ist, Schimmel aufgetreten ist (es war 30 Jahre ein Schrank ganz dicht drangestanden). Anbei ein Bild. Wir möchten hier zunächst nur wissen:
- kann ich das durch Entfernen der Tapete und neu Tapezieren selbst versuchen?
- und sollte man dann gleich eine Tapete nehmen, die gleichzeitig dämmt, also so eine dickere?
- muss man die Wand dann noch speziell behandeln, auch wenn sie nicht feucht ist?

Ich denke als Laie, dass es kein Mauerproblem sein dürfte im 1. OG? Im Kaminabzug steht ja kein Wasser... Im Keller wäre es vermutlich schlimmer?

Für ein paar Tipps vielen Dank vorab!
Peter

PS: An anderen Stellen am Kaminabzug haben wir bisher keinen Schimmel gefunden.​
schimmel-an-wand-kamin-50379-1.jpg
 
L

litti

Hallo Bauexperte,
sie ist Dipl-Sachverständige (DIA) und Dipl-Ing. Sie hat im Gutachten keinen Hinweis zur Haftung aufgenommen, ich gehe daher davon aus, dass wir an diesem Hebel nicht ansetzen können. Es steht auch nicht Gutachten, sondern "Kaufberatung" drüber.
Daher würde ich mich über inhaltliche Tipps freuen, wie wir mit dem Schaden umgehen können. Dem Verkäufer zu beweisen, dass er davon wusste, ist kaum möglich (und er wusste es sicher wirklich nicht, der Schrank stand direkt davor).
Gruß
Peter
 
B

Bauexperte

Hallo Peter,

Es steht auch nicht Gutachten, sondern "Kaufberatung" drüber.
Das ist mehr als ärgerlich ...

Dem Verkäufer zu beweisen, dass er davon wusste, ist kaum möglich (und er wusste es sicher wirklich nicht, der Schrank stand direkt davor).
Da bin ich mir - offen gestanden - nicht ganz so sicher wie Du.

Nach dem Tod meiner Mutter habe ich das elterliche Haus übernommen. Schon beim betreten des Hauses ist mir ein leicht "muffiger" Geruch aufgefallen, welcher imho nicht darauf zurückzuführen war, daß das Haus einige Tage unbewohnt war. Dem Geruch folgend, fand ich im OG eine feuchte Wand hinter einem Schrank. Wir haben sofort den Schrank abgerückt, die schimmelige Tapete sowie den Schimmel selbst entfernt. Unsere erste Idee - ein undichter Kaminzug dachseits, brachte die Lösung. Nachdem wir einen Mauer mit den Abdichtung beauftragt hatten, hatte es sich mit Feuchtigkeit und Geruch. Btw. der eigentliche Kaminzug befindet sich exakt gegenüber der ehemals feuchten Stelle; Wasser sucht sich eigene Wege.

Was ich damit ausdrücken möchte, ist, daß ich mir aus dieser Erfahrung kaum vorstellen kann, daß der Eigentümer nicht über den Wassereinbruch informiert gewesen sein soll; Schrank hin oder her. Es entstehen unweigerlich Gerüche, welche nicht an einer Barriere Halt machen.

Laut Baugutachterin war das Haus ohne Mängel, [...] Wir möchten hier zunächst nur wissen:
- kann ich das durch Entfernen der Tapete und neu tapezieren selbst versuchen?
- und sollte man dann gleich eine Tapete nehmen, die gleichzeitig dämmt, also so eine dickere?
- muss man die Wand dann noch speziell behandeln, auch wenn sie nicht feucht ist?
Wenn der eigentliche Verursacher des Wassereinfalls nicht gefunden und behoben wird, werden Dir vorgenannte Maßnahmen imho kaum etwas nutzen. Irgendwo - am Dach vermutlich - tritt Wasser ein; diese Stelle mußt Du finden.

Ist dies geschehen würde ich an Deiner Stelle die Rechnung der Dipl.-Ing. sowie dem Verkäufer präsentieren und schauen, was sich ergibt; ganz sicher, wenn es sich bei der Reparatur um eine größeren Kosteneinsatz handelt. Vlt. hast Du aber auch Glück und es ist mit ein Paar Hundert Euronen getan.

Liebe Grüsse, Bauexperte
 
Der Da

Der Da

neu tapezieren wird nichts bringen. Die Ursache muss gesucht werden.
Entweder ein Wasserschaden oder eine Wärmebrücke.
 
L

litti

Hallo und danke nochmals für euren weiteren Tipps. Ja, die Feuchtigkeit muss irgendwo her kommen.
Folgendes habe ich noch herausgefunden:
- laut Grundriss läuft von der Ölheizung zum rechten Kaminrohr eine Leitung, die Feuchtigkeit kommt an der Tapete ja nicht von links, also liegt es m.E. nicht am unbenutzten Rohr. Viell. stimmt aber auch der uralte Grundriss nicht dort sind übrigens drei Rohre eingezeichnet bzw. 3x dieses s/w-Kästchen).
- bei der letzten Schornsteinfegerrechnung (vor unserer Zeit) steht unter Abgastemperatur: 198 Grad. Laut Google sollte da Versottung eigentlich kaum möglich sein?
-sollte man an den waagrechten grauen Bereichen auf der Tapete Fugen erkennen können: ist ein Kamin nicht mit flachen Ziegelsteinen Gemauert und nicht mit so hohen Blöcken? Die Abstände der dunklen "Striche" auf dem Foto ist etwa 30cm.


Wenn also nicht das ungenutzte Rohr schuld ist und viell. auch keine Versottung, dann müsste es durch den Regen kommen. Wir werden mal sehen, was der Kaminfeger dazu sagt - sein letzter Besuch ist noch kein halbes Jahr her. Da müssten undichte Abdeckungen ja aufgefallen sein. In jedem Fall scheint mir ein Dächlein oben sinnvoll.

Ich hoffe, dass wir durch Behebung der undichten Stelle bald einen trockenen Kamin haben, viell. auch ohne Maurereinsatz...
 
Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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