Neue Bodenplatte im Altbau, Erfahrungen?

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manu986

Hallo zusammen,

ich bin derzeit dabei bei meinem alten Bauernhaus ca. 45 qm auszuschachten in denen keine Bodenplatte vorhanden ist (in allen anderen Räumen ist eine Bodenplatte vorhanden). Nun habe ich festgestellt, dass eine Innenwand (nicht tragend) nur auf Lehmboden steht. Hier hatte ich geplant die Wand Stückweise mit einem Streifenfundament abzufangen.
Im gesamten wollte ich 60 cm unter Fertigfußboden ausschachten und die Bodenplatte wie folgt aufbauen:
1. 15 cm RC- Schotter
2. PE Folie
3. 8 cm XPS Dämmung
4. 15 cm Betonboden, selber angemischt mit Mischverhältnis 1:4
5. Vollflächiger Anstrich und Schweißbahn überhalb der kompletten Bodenplatten mit Hochführung zum Mauerwerk (10 cm Überlappung)
6. 20 cm Platz für Installationszone, Dämmung, Fußbodenheizung und Estrich

An den Außen und Innenwänden ist eine Horizontalsperre vorhanden. Der Putz über der Horizontalsperre ist vollständig trocken. Jetzt bin ich nur mit meiner Bodenplatte ca. 15-20 cm unterhalb der Horizontalsperre, könnte es da Probleme geben?
Wie realisiere ich generell den Übergang zwischen Außenwand und Bodenplatte? - Abdichten mit Dichtschlämme und dünner XPS Dämmung oder kann der Beton direkt an der Außenwand anliegen?
Was sagt Ihr generell zu dem Aufbau? Derzeit ist nur Erdreich unterhalb des Estrichs und mit Feuchtigkeit hatten wir noch nie Probleme.

Für Tipps und Verbesserungsvorschläge bin ich offen :)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
N

Nauer

Hi manu,

dein geplanter Bodenaufbau ist grundsätzlich solide, aber der Anschluss zwischen Bodenplatte und wandseitiger Abdichtung ist entscheidend. Wenn die Oberkante der Bodenplatte deutlich unterhalb der Horizontalsperre liegt, ist das erstmal kein Problem, solange du die Abdichtung – zum Beispiel eine Schweißbahn – wirklich konsequent und mit Hochzug bis über die Horizontalsperre ausführst.

Der Beton darf grundsätzlich an die Außenwand anschließen, aber besser ist es, einen Trennstreifen XPS (je nach Platz ggf. 2-3 cm) als Randdämmung einzubauen und diesen sauber abzudichten. So verhinderst du eine Wärmebrücke und minimierst das Risiko, dass Feuchtigkeit kapillar in die Wand zieht. Auf Dichtschlämme an der Wand im Übergangsbereich würde ich ebenfalls nicht verzichten – sie ergibt mit der Bodenplattendichtung einen sauberen Verbund.

Hast du geprüft, wie es bei den bestehenden Bodenplatten gelöst wurde bzw. wie alt die Horizontalsperre ist? Das könnte jetzt für die sinnvolle Ausführung helfen.

Viel Erfolg!
 
M

manu986

Hi Nauer,

die Horizontalsperren sind schon sehr als, auch bei den Wänden der vorhandenen Bodenplatte. Aber wie schon gesagt, ist keine Feuchtigkeit im Putz drin und Horizontalsperren sind sichtbar vorhanden, weil ich den Estrich schon flächendeckend entfernt habe. Bei der bestehenden Bodenplatte wurden die Wände vollständig darauf gemauert, so sieht es jedenfalls aus.
 
N

Nauer

Hi,

dein Vorgehen ist soweit nachvollziehbar, aber ich würde noch ein kritisches Augenmerk auf die Ursachen möglicher Feuchtequellen unterhalb der Bodenplatte legen. Auch wenn bisher keine Feuchtigkeit aufgetreten ist, darf man bei einem historischen Gemäuer den Effekt einer großflächigen Bodenöffnung in Verbindung mit moderner Abdichtung nicht unterschätzen. Gerade durch das nachträgliche Einbringen einer druckwasserdichten Bodenplatte könnte sich das Feuchteverhalten im Erdreich ändern – zum Beispiel durch seitlichen Wasserdruck, der an bislang offenen Stellen ins Mauerwerk drückt.

Bedenke außerdem die chemische Verträglichkeit zwischen Schweißbahn, XPS, Dichtschlämme und eventuell vorhandenen Altmaterialien, um Wechselwirkungen und Ablösungen langfristig auszuschließen. Apropos Schweißbahn – planst du eigentlich eine Bitumenbahn nach DIN 18533 oder eine klassische Bauwerksabdichtung? Die Details in den Ecken und bei den Hochzügen zur Wand sind kritisch, damit dir dort keine Undichtigkeiten entstehen.

Eine weitere Frage: Wie stellst du sicher, dass du beim Unterfangen der bestehenden Wände (Streifenfundament) keine Setzungen oder Schädigungen im Bestand provozierst? Werden Abschnitte abwechselnd unterfangen und wie lang sind die Einzelschritte?

Viel Erfolg!
 
M

manu986

Vielen Dank für die schnelle Antwort:
Ich würde Stückweise in zum Beispiel 50 cm Stücke die Erde entfernen, einschalen und Beton reingießen.

Der Punkt mit der Wasserdruckfesten Bodenplatte ist korrekt, aber auch schwierig im Vorfeld komplett zu planen, wo das Wasser dann langfließt. Hast du eventuell eine Idee bzw. Vorgehensweise wie ich das am besten prüfe?

Ich plane eine Bitumenbahn.
 
Zuletzt aktualisiert 07.08.2025
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