Neubau planen, der wie "Schinkel" oder "Persius" aussieht

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P

Pianist

Unbedingt machen, das ist ein riesengroßer optischer Gewinn! Kostet zwar einen Haufen Geld, aber man erfreut sich jeden Tag daran.
 
J

JuliaMünchen

Wir haben zwar nicht den von dir erwähnten Stil gebaut (sowas Ähnliches sieht man hier aber in den Villenvierteln durchaus mal) aber vielleicht bestärkt es dich, wirklich das zu bauen was du möchtest. Mein Traum war immer schon ein Haus, das nach Altbau aussieht. Als wir uns dann mit dem Thema Hausbau beschäftigt haben, hat sich sehr schnell rausgestellt, dass es mich immer zu amerikanischen Häusern und den alten in München stehenden "Kaffeemühlenhäusern" hinzieht. Wir haben dann mit einem Architekturprogramm den Prototyp unseres Hauses selbst entworfen und einen normalen (=nicht auf diesen Stil spezialisierten) Architekten gebeten, es in einen genehmigungsfähigen Plan umzusetzen. So ist bei uns eine Mischung aus beidem rausgekommen, die uns sehr gefällt. Wenn wir nicht in Deutschland gebaut hätten, wäre es sicher noch "amerikanischer" geworden, aber das, was diesen Stil dort ausmacht ist hier leider oft entweder nicht bezahlbar, nimmt zu viel Platz weg oder ist nicht genehmigungsfähig. Einigen Leuten gefällt das gar nicht (unter anderem deswegen habe ich mich gegen eine Baufirma entschieden, die meinte, so ein Stilmix würde ja gar nicht gehen. Tja, für mich geht eine Baufirma die mein Haus blöd findet gar nicht:), andere bleiben jetzt davor stehen und sprechen uns begeistert an, wenn wir an der Baustelle sind.
Wir sind in einer gewachsenen Nachbarschaft in der es zum Glück nur die Vorschrift gab, dass man sich in den Ausmaßen an der Nachbarschaftsbebauung orientieren muss, alles andere wie Formen, Farben usw. war frei und ich persönlich wäre auch genau aus diesem Grund in einem Neubaugebiet nicht wirklich glücklich geworden weil mir die Anthrazit-Schachteln einfach nicht gefallen.
Ich persönlich hoffe auch, dass ich nie dazu gezwungen werde, auf mein Haus eine Photovoltaikanlage zu bauen, weil sie trotz des hohen Nutzens die ganze Optik des Hauses kaputt machen würden aber das muss auch jeder für sich entscheiden.
Ich würde dir daher dazu raten, es einfach zu machen, wenn du ein Grundstück findest, wo es geht, wenn es finanzierbar ist und wenn du eine Firma findest, die "ja gerne" und nicht "oohhh, wirklich?" rüberbringt. Ob das jetzt irgendein 20-jähriger Architekturstudent unfassbar und unmöglich findet oder der ein oder andere Nachbar tratscht wäre mir vollkommen egal, Begeisterung ist oft ansteckend und ich finde, individuelle Häuser gibt es eh viel zu selten, da freue ich mich über jedes, das einfach nicht dem anthrazitfarbenen Satteldach mit kompletter Photovoltaik und großen Glasfronten Typus entspricht (die natürlich auch ihre Berechtigung haben für die denen sie super gefallen:).
Haus.jpg

Kaffeemühlenhaus.jpg

Inspiration Amerikanisch.jpg
 
P

Pianist

Für mich ist das ja ein Projekt mit allenfalls mittelfristigem Umsetzungspotenzial. Ich bin ja hausmäßig derzeit gut versorgt, habe ja schon vor 20 Jahren auf dem Grundstück meiner Eltern gebaut, und so lange es denen gutgeht, wird auch nichts geändert. Danach muss ich weitersehen. Vielleicht bleibe ich hier auch bis zu meinem Lebensende. Vermutlich wird es schon daran scheitern, dass ich kein passendes Grundstück im Berliner Umland finden werde, welches gegenüber jetzt zumindest keine Verschlechterung ist. Wobei es natürlich immer eine Frage der persönlichen Bewertung bestimmter Kriterien ist, was eine Verbesserung oder Verschlechterung ist.

Jedenfalls hätte ich schon den Ehrgeiz, dass das nächste Haus weder Heizöl noch Gas verbrennt...
 
Zuletzt aktualisiert 29.04.2024
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