Küchenkauf - Wie verhandelt ihr den Preis?

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Zuletzt aktualisiert 25.04.2024
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B

Bauexperte

Hallo,

... Ich hab innerlich nur die Augen im Kopf verdreht.
Ja du hast Recht, diese Masche funktioniert bei nicht wenigen...
Dann hast Du jetzt den Hauch einer Ahnung, was ich mir beinahe tagtäglich anhören mußte. Anhören mußte, da ich es per Heute nicht mehr zulasse. Ist der Interessent unbelehrbar, schicke ich ihn direkt zu Heinz von Heiden - hier wirst Du geholfen Welches bekannte Lied eines Westfalen dabei in meinem Kopf widerhallt, behalte ich jetzt mal für mich

Liebe Grüsse, Bauexperte
 
A

angoletti1

Hehe, schön zu hören, dass es nicht nur mir so erging. Habe vor ein paar Wochen dann mal versucht mehr mit dem Verkäufer zu spielen, als er mit mir.

In der Werbung hieß es auch überall, dass man die Elektrogerät geschenkt bekommt usw. ... das übliche halt.
Bin dann erst mal allein hin und nach der Begrüßung kam natürlich gleich die Frage nach dem Budget. Habe noch versucht mich da bedeckt zu halten, aber die gute Frau wollte nicht locker lassen, also... "7000€ inkl. Granitarbeitsplatte ist mein oberstes Limit". Da fängt sie an zu husten und ich wollte schon abwinken und Richtung Ausgang, aber sie will mal versuchen in der Spanne zu bleiben.

Habe mit ihr dann 3,5 Stunden lang die Küche zusammengestellt, geplant, geschaut, überlegt und so weiter. Dabei haben mich nur die Formen und Geräte interessiert. Rausgekommen sind wir bei 18.000 ohne Granit. Abzüglich der ganzen Geräte, die ich ja geschenkt bekomme und bla bla bla waren wir dann bei 12.000 wenn ich mich noch heute dazu entscheide und zeitlich begrenzt und sowieso. Da ist man bei mir ja ganz falsch dran, habe ihr dann gleich mal klar gemacht, dass ich heute rein garnichts unterschreibe, sondern erst noch mal mit der Frau wegen Farbe und Details vorbei komme, wenn der Preis halbwegs attraktiv wird und nicht so unrealistisch. "Ja, aber bei den hochwertigen Fronten die x Mal lackiert werden und was weiß ich noch alles, das ist teuer blub blub blub" (irgendwann hab ich nicht mehr zugehört).

Interessiert mich alles nicht, das ist nun mal die einzige Küche die mir gefällt und mein Budget ist wegen nicht vorhandener wundersamer Geldvermehrung auch fix. Nachdem ich absolut stur geblieben bin und ihr Chef schon 2x zwischenzeitlich da war und sie auch mal zur Beratung mit ihrem Chef abgehauen ist, sind wir bei 9.000 gelandet. Trifft sich gut, mein Budget waren nämlich eigentlich 10.000 - und das ich dafür kein Granit bekomme ist mir natürlich klar. Nach dem 4 Stunden war sie sichtbar fertig, ich hatte gut getrunken und Kuchen gefuttert. Ich solle dann sehr bald wieder kommen, weil die Angebot nur noch ein paar Tage und so weiter. Ja ja, schon klar, aber nun gut, spielen wir das Spiel mal mit. Am nächsten Tag mit 2 Frauen hin. An dieser Stelle soll gesagt sein, dass mir die Küche ziemlich egal ist, sie muss mir nur äußerlich optisch gefallen wenn ich in die Küche gehe, der Rest interessiert mich nicht. Wie zu erwarten war, der von mir ausgesuchte Kühlschrank war zu klein, das Spülbecken braucht noch ein Restebecken, die Spülmaschine noch irgendwelche Extrafunktionen, andere Farbe, andere Arbeitsplatte, Backofenupgrade und die Abzugshaube aus purem Schwarzglas. Naja, was solls, von mir aus, Optik und Aufteilung bleiben ja wie gehabt. Zwischendurch weigert sich die Verkäuferin die ganzen ausgesuchten Sachen mit einzuplanen, weil wir ja so "das Budget bei weitem übersteigen". Ist mir herzlich egal, die Frauen haben gewählt, also mach jetzt, sonst gehen wir. Nach weiteren 3 Stunden, dem teuersten Spülbecken der Ausstellung und jede Menge Schnickschnack hatten wir dann soweit alles. Sie fängt wieder an zu rechnen und kommt auf einen Preis von über 22.000 statt den vorherigen 18.000. Habe ihr dann mal direkt klar gemacht, dass ich auf das Geplänkel von gestern nicht noch mal Lust habe und wir uns das sparen sollten. "Durch die ganzen Änderungen kommen wir auf einen Mehrpreis von über 4000, das ist weit mehr als Sie ausgeben wollten." Netter Versuch, gut dass ich heute nichts mehr vor habe. "Den Preis hatten wir bereits gestern besprochen, heute geht's nur um die Details, aber das ist ja jetzt auch klar, also lassen Sie uns das jetzt zum Abschluss bringen." Jetzt kam natürlich 20 Minuten lang das Geleiere von wegen leben und leben lassen und das geht nicht und so weiter. Naja, habe mich entspannt zurück gelehnt, sie erzählen lassen und mir ein paar Gedanken übers Abendessen gemacht. Habe ihr dann einen Kompromiss vorgeschlagen, ich bin nicht bereit mehr zu zahlen, aber da die beiden Frauen bei den Upgrades gut zugelangt haben, dürfen sie je nen Hunderter springen lassen, sodass wir auf 9200 kommen. Das Übliche mal wieder, Chef fragen, der kommt noch vorbei und spricht sehr freundlich mit uns. Habe ihn dann sehr ernst angeguckt, meine Jacke schon mal über den Arm gelegt, ich würde dann jetzt gerne unterschreiben. Da hat er erkannt, dass wir anders gegangen wären und hat alles ausgedruckt.

Siehe da, wir sind von über 22.000 bei 9.200 gelandet, mit Lieferung, Aufbau, 5 Jahre Garantie und ein kostenloser Check nach 12 Monaten zum Nachstellen von Türen und solchen Sachen. Ich denke das war halbwegs fair, zumindest konnte ich damit gut leben. Lustig war, dass sich die beiden Frauen bei der Preisverhandlung komplett rausgehalten und immer wieder auf mich verwiesen haben. Hätte hier eine nachgegeben, überlegt oder für die ach so tolle Küche geschwärmt, so wäre meine Verhandlungsposition dahin gewesen. Gut, dass ich 9 Monate vor Hausfertigstellung danach geschaut hatte, war also nicht in Eile und wäre eben heim gefahren, wenn es nicht so gelaufen wäre wie ich das wollte. Das wusste die Verkäuferin auch, frei nach dem Motto "ich MUSS die Küche hier heute nicht kaufen".
Ich bin mir sicher sie haben noch immer gut dran verdient, was auch OK ist, nur reich machen muss ich andere ja nicht...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Mycraft

Mycraft

Moderator
Jaja so ist das...ich habe es zwar schon mal geschrieben, aber für meine beiden Küchen, die ich bis jetzt gekauft hatte...hätte ich auch über 10TSD zahlen sollen laut Liste etc.

Am Ende lagen beide Küchen jeweils etwa bei 3300...man muss einfach hart bleiben und geschickt die Küche planen lassen...hier ist auch ein Küchenverkäufer von Vorteil, der sein Handwerk versteht...viele stellen nämlich nur Schränke aneinander und haben nicht wirklich einen Plan davon was die da machen und wo man sparen kann...
 
L

Leon

Wir waren bei zwei Küchenhäusern (eigentlich bei 5 aber so richtig geplant haben wir nur bei zwei). Erstes Angebot 16.300 €...mit den Unterlagen (Skizzen, Ausdrucke, Stücklisten etc.) zum Nächsten: 14.500 €. Da wir da echt zufrieden sind und auch ne Auflistung über jede Schraube von Anfang an bekommen haben, konnten wir bisschen vergleichen. Mit Sicherheit geht auch bei den 14.500 € noch mal gut was weg, wenn man jetzt nochmals ewig vergleicht und den Leuten auf den Sack geht und und und...aber wir sind mit dem Preis zufrieden, haben ne schöne große Küche mit Miele Geräten, zusätzlicher LED-Beleuchtung und ner Mega-Insel für nicht mal den Preis, den wir haben wollten (jetzt günstiger). Also, was wollen wir mehr !
 
E

Elektro1

Hallo,

ich kann dir das Buch "clever Küchen kaufen" empfehlen.
Die 20€ sind wirklich gut investiert.
 
E

Elektro1

Hallo,


Wieso?

Das ist doch genau das, was der Käufer Kunde hierzulande wünscht ...

Liebe Grüsse, Bauexperte
Sorry,
aber das ist meiner Meinung nach Blödsinn.
Die "Geiz ist Geil" Mentalität hat der Einzelhandel sich vollkommen selber zuzuschreiben. Das ganze Thema mit den Rabatten wurde so in den Endverbraucher eingetrichtert, dass er inzwischen Grundsätzlich mit dem Gefühl losgehen muss, dass er handeln muss oder sonst über den Tisch gezogen wird.

Wenn ich schon sehe, dass Möbelmarken über Einkaufsverbände umgelabelt werden oder versucht wird den eigentlichen Hersteller zu verschleiern, wird mir echt schlecht.
Warum kann der Einzelhandel nicht gleich mit ehrlichen Preisen rausrücken und diese Pseudo-Listen-Preise in den Mülleimer verschwinden lassen?
Dann würde sich der Kunde nicht auch grundsätzlich veräppelt vorkommen und nach "Rabatten" fragen.

Der Kunde ist wie ein kleines Kind und lebt das nach, was ihm vorgemacht wird.
 
Zuletzt aktualisiert 25.04.2024
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