Finanzierung für Bauvorhaben machbar?

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Zuletzt aktualisiert 28.03.2024
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f-pNo

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Hallo Polarstern,

meine Frau schaut sich gerade „The taste“ an :eek: und ich nutze die Gelegenheit, ein wenig für dich herum zu rechnen.

Wie backbone23 schon geschrieben hat, würdest die klassische Finanzierung (6% Annuität) mit Deiner Budget-Vorgabe kollidieren. Da brauchst Du ca. 1.660 Euro p.m.
Problematisch sind bei Euch das geringe Eigenkapital sowie die Beurteilung Deiner Selbständigkeit durch die Bank. Inwiefern die von mir verwendeten Zinssätze passen, kann ich nicht genau sagen – es geht bei Euch ja in Richtung einer 100 % Finanzierung.

Ich habe versucht, Deine Budget-Vorgabe einzuhalten und zudem Euch einen gewissen Zeitraum für das Kinder basteln freizuschaufeln. :cool:

Den kleinen Bausparer habe ich nicht berücksichtigt. Zum Einen ist der Zinssatz mit 4,25% weit weg von Gut und Böse, zum Anderen braucht Ihr evtl. das Guthaben für die Küche. Sollte das Guthaben noch verfügbar sein, könnt Ihr damit Eure mtl. Belastung noch etwas senken.
Im Falle des Auflösens des kleinen Bausparvertrag kann die VL in den großen Bausparer einfließen (ggf. auch die 30 Euro p.m. der Eltern). Dies habe ich außen vor gelassen.
Ebenfalls nicht berücksichtigt habe ich, dass Ihr noch mind. 6 Monate Zeit zum „Vollsparen“ habt (= Erhöhung des Eigenkapital) und wahrscheinlich nochmal 6 Monate um ggf. noch einen weiteren kleinen Teil anzusparen.

Obwohl ich kein Freund von der Verwendung eines Tilgungssurrogates (hier der Bausparvertrag) bin, halte ich ihn hier für eine Alternative. Allerdings musste ich die Vorgabe in der Spitze um ca. 70 Euro überschreiten.

Probleme des Vorschlages:

  • lange Laufzeiten bei den KFW-Krediten
  • bei Kfw die ersten 5 Jahre keine Tilgung
  • kurze Zinsbindungen (10 Jahre – mehr geht nicht) bei den KfW-Krediten und hohe Restschuld
  • dadurch Risiko einer deutlichen Zinserhöhung nach 10 Jahren

Vorteile des Vorschlages:

  • ihr habt 5 Jahre Zeit, euren Kinderwunsch umzusetzen und dass Deine Frau wieder arbeiten kann
  • die Belastung in diesen 5 Jahren liegt bei 1.250 Euro.
  • solange noch keine Kinder da sind und Deine Frau arbeitet – Nutzung von Sondertilgung (dies ist ein Muss um die Gesamtlaufzeit zu reduzieren)
  • wenn Deine Frau wieder in die Arbeit einsteigt, könnt/solltet Ihr weiterhin die Möglichkeit von Sondertilgungen nutzen
  • für die große Summe (200.000) habt ihr einen gesicherten Zins über die gesamte Laufzeit. Zudem gibt ein Bausparvertrag-Darlehen jederzeit die Möglichkeit von (Komplett-)Sondertilgungen.

Dies ist mit Sicherheit keine ideale Variante. Ggf. ringt Ihr euch ja doch zur klassischen Variante mit der Rate von 1.660 Euro durch. Dann seid Ihr nach ca. 26 Jahren durch.

Als letztes noch eine Anmerkung.
Ggf. solltet Ihr mit dem Eigenheim noch etwas warten. Zum Einen wisst Ihr später, wie hoch die Belastung durch die Kinder ist. Zudem arbeitet Deine Frau dann ggf. wieder. Ihr habt dann mehr Eigenkapital zur Verfügung UND – in ein paar Jahren könnten diverse Finanzierungen auslaufen (bei evtl. höheren Zinssätzen), so dass dann evtl. das eine oder andere neuwertige Haus auf den Markt kommt.
 

Anhänge

B

backbone23

Man müsste wissen wie das Bauspardarlehen getilgt werden muss, denn das kann auch einiges mehr sein als 890 €.
 
f-pNo

f-pNo

Man müsste wissen wie das Bauspardarlehen getilgt werden muss, denn das kann auch einiges mehr sein als 890 €.

Du hast Recht - diese Info hatte ich nicht.
Wenn man allerdings die 890 Euro hochrechnet, kommt man auf folgende Tilgung:

890 x 12 = 10.680 : 140.000 * 100 = 7,63 % davon abgezogen 2,80 % Darlehenszins = 4,83 % Tilgung


Dies könnte (dem Gefühl nach) bei einem Bausparvertrag-Darlehen passen. Bei dieser Tilgung sollte das Restdarlehen dann auch ohne Sondertilgungen nach weniger als 20 Jahren getilgt sein (ich schätze 18 Jahre - kann es derzeit nicht ausrechnen).
 
P

Polarstern

So, jetzt komme ich auch dazu auf die weiteren Fragen zu antworten:

1. Wie hoch ist die Guthabenverzinsung des großen Bausparvertrag?

0,5 %

2. Ist in Deinen Baunebenkosten auch die Anschaffung der Küche enthalten?

Die ist bereits mit einkalkuliert, ja.

3. Wie hoch liegt das zusätzliche geringfügige Einkommen Deiner Frau (ich weiß - es ist in den 2.200 enthalten)? Nur wenn Du es sagen möchtest - was macht sie da (Kinderbetreuung, Putzen, etc.)?

400 € im Onlinebereich


4. Habt Ihr schon irgend etwas angefangen (GS-Kauf angeleiert, Bauplanung begonnen, etc.) oder wie kommt Ihr auf Eure Angaben ("Grundstück und Haus (161 m², mit KfW70, ohne Keller), belaufen sich aktuell inkl. Maler- und Bodenarbeiten und Sonderausstattung, Baunebenkosten, Außenanlagen auf 347.000)"? Vielleicht hast Du ja mal ne Aufstellung über die geplanten Kosten, damit z.B. mal Bauexperte drüber schauen kann, ob was fehlt.

Wir sind aktuell an einem Grundstück interessiert und warten aktuell nur auf konkrete Zahlen für die Erschließung des Grundstücks, da diese bisher mit etwa 35.000 € einkalkuliert ist (rückwärtiges Grundstück). Weitere Baunebenkosten, wie Bauwasser/Baustrom, Vermessung, Baugenehmigung, Bodenaustausch (Bodengutachten liegt bereits vor) sind bereits berücksichtigt. Die Angaben zu den Hauskosten beruhen auf einem konkreten Angebot der Baufirma.

5. Könnt Ihr noch woanders nen Zuschuss bekommen (Eltern, etc.), der Euer Eigenkapital etwas aufstockt?

Leider nein.

6. Muss noch Kapital berücksichtigt werden, für Neuanschaffungen bei Möbeln?

Nein, dies ist nicht nötig.

7. Gibt es für Deine Frau auch so eine nette Kinder-Gehaltserhöhung, wie vor kurzem in einen anderen Thread beschrieben?

Für mich gibt es auch zusätzliche Zahlungen, wenn Kinder da sind. Fürs erste und zweite jeweils 95 €, ab dem 3. dann etwa 290 €. (Im Vergleich zu dem, was Kinder kosten, allerdings eher vernachlässigbar)
Kinderkrippe müsste, wenn dann nur im Alter von 1-3 Jahren gezahlt werden, da es (aktuell) danach kostenfrei ist. Inwieweit wir darauf verzichten können durch Home Office und möglicher Telearbeit (1-2 Tage von zu Hause arbeiten, wäre bei Kinderbetreuung evtl. möglich), wäre dann zu prüfen. Sollte für die grundsätzliche Finanzierbarkeit aber nun auch nicht der ausschlaggebende Punkt sein.



Bezüglich des 'großen' Bausparvertrag sind verschiedene Tilgungsraten möglich, muss aber mind. bei 800 € liegen.


Vielen Dank an euch für die bisherigen Antworten und Anregungen. :)
 
Zuletzt aktualisiert 28.03.2024
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