Fehler beim zweiten Haus vermeiden: Hausbaufirma oder Architekt?

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WilderSueden

WilderSueden

- Wahl des richtigen Architekten/GU
- viel Einlesen in ALLES was das Hausbauthema betrifft um mitreden zu können und auch zu wissen, was für Möglichkeiten du hast
Punkt 1 sagt sich in der Theorie so leicht. Die GUs sind Profis und wissen genau, wer keine Ahnung hat und bei Streitigkeiten am kürzeren Hebel sitzt. Und ich würde auch behaupten, dass als Laie die Auswahl eines guten GU nur möglich ist, wenn man schon länger am Bauort wohnt, dort gut vernetzt ist und sich auf Mundpropaganda verlassen kann. Und selbst dann ist man vor Pfusch nicht gefeit.
Punkt 2 ist ein Fehlschluss. Du kannst dich in ein paar Monaten nach Feierabend nie so gut einlesen, dass du ernsthaft mit jemand mithalten kannst, der Hausbau studiert hat, sich regelmäßig fortbildet und mehrere Jahre Berufserfahrung mitbringt. Deshalb buchen dann die meisten Bauherren einen teuren Sachverständigen, der das übernimmt. Bezahlt man von vorneherein den Bauleiter direkt, kann man das Geld schon mal gegenrechnen
 
G

Gerddieter

Ich check das grade noch nicht so... Das zweite Haus wird doch nicht einfach "besser" nur weil ihr nochmal neu anfangt.

Was ist denn konkret am jetzigen Neubau das Problem ? Das sich das Dach nicht ausbauen lässt ? Platz also ? Noch was ? Wie viele Kinder wohnen denn bei euch? 3-4 oder 2?
Ich würde das Optimieren von Neubau Nr.1 ach als Option mit zum Architekten nehmen...
GD
 
11ant

11ant

Das zweite Haus wird doch nicht einfach "besser" nur weil ihr nochmal neu anfangt.
Deswegen will die TE ja auch wissen, wie radikal anders vorgegangen werden müßte, um ein spürbar befriedigenderes Ergebnis zu erzielen.
Was ist denn konkret am jetzigen Neubau das Problem ? Das sich das Dach nicht ausbauen lässt ? Platz also ? Noch was ? Wie viele Kinder wohnen denn bei euch? 3-4 oder 2?
Es fängt damit an, daß ein gefühlt wohl Hauptwunsch (ein Panorama-Ausblick aus dem Wohneßkochbereich) als glatte Sechs (kleinteilige Schaufensterfront = Thema verfehlt) umgesetzt wurde. Platz ist noch und nöcher vorhanden, ausreichend für fünf Kinder (auch wenn es wohl nur zwei gibt). Ein Dachausbau würde nicht benötigt, liegt aber wohl als verhinderte Möglichkeit im Magen des Gemüts.
Ich würde das Optimieren von Neubau Nr.1 ach als Option mit zum Architekten nehmen...
Zur Prüfung dieser sonst naheliegenden Möglichkeit habe ich mir den damaligen Thread noch´mal zur Brust genommen (nach dreieinviertel Jahren hat selbst ein 11antengehirn eine Diskussion nicht mehr im Cache), und bin gleich im Landeanflug wieder abgedreht. Fazit: erst hatte die Architektin die Ohren auf Durchzug gestellt, dann die TE hier bei den rechtzeitigen Hinweisen. Endeffekt: eine krankhaft angeschwollene Anstattvilla, aber gefühlt ohne auch nur einen Hauch von Größe. Wohl aufgrund atypischer Spannweiten vollgestopft mit Tragwerk. Den wenigen Leuten, die das ganz toll finden, kann man es teuer genug verkaufen, um sich etwas schöneres davon zu bauen (oder mindestens etwas, was die Wunschliste "werktreuer" interpretiert). Traurig und keinen Parkgroschen Umbauinvestition wert.
 
RomeoZwo

RomeoZwo

Und am Ende werdet ihr feststellen, dass diese Art des Bauens euch gar nicht teurer kommt.
Das hängt sicherlich sehr vom Architekten ab. Meine Architektin hat irgendwelche Zahlen aus irgendeinem Tool genommen. Keine Ahnung ob die mit Faktoren an die aktuellen Jahre angepasst oder wie sonst berechnet waren. Ich glaube so wirklich hat sie es auch nicht verstanden. Aus Erfahrung mit einem GU Haus und QM Preisen aus dem Wohnungsneubau hab ich bei der Architektin 15% drauf geschlagen. War zu wenig, werden insgesamt wohl 25% mehr.
Also ich denke die wenigsten Architekten befassen sich detailliert mit einer Kostenplanung - ist ja auch eher ein kreatives Studium und BWL liegt den Studies in dem Bereich oft eher weniger. Ich denke ein GU hat da schon eine deutliche bessere Kostenberechnung, denn er muss es im Zweifel ja tragen.
Insbesondere bei speziellen Wünschen und kreativen Lösungen ist der Architekt aber sicherlich die bessere Wahl.
 
R

RotesDach

Guten Morgen,
schön, dass sich hier so viele beteiligen. Vielen Dank dafür schon mal.
Wir haben mittlerweile 3 Kinder und es soll noch ein viertes geben. Zum Zeitpunkt des Hausplanens hatten wir nur ein Kind und es stand damals in den Sternen, ob wir noch weitere bekommen könnten. Damals sah es leider nicht danach aus. Daher planten wir einfach mit zwei großen Kinderzimmern.
 
R

RotesDach

@11ant: Ich erinnere mich noch sehr gut an die Kritik am Grundriss von 2019 - Respekt, dass du den Thread noch mal rausgekramt hast. Mein Problem damals war, dies bei der Hausbaufirma richtig umzusetzen. Die Architektin hatte sich irgendwie auf diese Stadtvilla eingeschossen - ohne, dass dieser Begriff je von uns gekommen wäre. Alles, was wir wollten, waren zwei Vollgeschosse. Und es hieß auch immer, die Baukosten wären bei so einer Stadtvilla (vergessen wir mal das Wort Villa, das irgendwie Nobleres vermuten lässt) niedriger als bei z.B. versetzten Baukörpern, Erkern oder sonstigem Schnickschnack. Also nahmen wir eben dieses (fast) Quadrat als Grundriss. Das engt einen natürlich gestalterisch und planerisch ein. Das wird uns vor allem beim Drin-Wohnen bewusst. Entscheidung ist aber halt so gefallen. Die Architektin hätte uns keinen völlig anderen Entwurf gemacht. Und man selbst kann sich dann leider auch schwer gedanklich davon lösen. Ich hab lange selbst dagesessen und versucht zu zeichnen. Gelang mir als Laie nicht.

Die Kritik, das Elternschlafzimmer kleiner zu planen, haben wir bewusst nicht umgesetzt und sind heute froh darüber. Das ist natürlich sehr individuell. Ich lese hier oft, dass das Schlafzimmer bloß ja schön klein sein soll, weil man ja nur drin schlafe. So ist das bei uns nicht: Hier spielt sich viel anderes ab, wie wickeltisch (wenn auch temporär), mein Arbeitszimmer wurde abgetrennt, zwei lange Schrankreihen (wir haben kein extra Ankleidezimmer) und ein kleiner Bereich mit Sessel, das Bett steht mittig als Raumteiler. Gefällt uns. Wenn es in unserem Haus also was gibt, mit dem ich zufrieden bin, dann ist es unser Schlafzimmer. Das soll jetzt keine rückwirkende Entschuldigung werden, warum man eine Kritik nicht annimmt. Aber es dient als Erklärung, warum es schon auch individuelle Bedürfnisse geben kann, die nicht immer mit dem gleichen guten Ratschlag geändert werden müssen.
Ich verstehe heute, dass unser Fehler darin lag, einen Stadtvillen-Grundriss genommen bzw. vorgesetzt bekommen zu haben und den versucht haben zu vergrößern. Das gibt nix.

Heute sollen es statt zwei Kinderzimmern, vier werden, plus zwei Arbeitszimmer plus Gästezimmer. Das ist - wird mir immer mehr bewusst - natürlich kein Kataloghaus mehr.
 
Zuletzt aktualisiert 27.04.2024
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