Ende der Zinsbindung 2027 - Tilgung aufstocken oder andere Optionen?

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Zuletzt aktualisiert 24.04.2024
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Stefan001

Du musst für dich 2 Dinge überlegen:
Wie schätzt du für dich das Risiko ein, die Anschlussfinanzierung auch bei weiter steigenden Zinsen bedienen zu können? Wenn du da ein nennenswertes Risiko siehst, ist dein Zeithorizont der Anlage 5 Jahre.

Wenn du in 5 Jahren mit Sicherheit dein Risiko reduzieren willst, nimmst du, wenn du eine Bank findest die deinen Sicherheitsvorstellungen entspricht, ein Festgeld jährlich, oder 2 jährlich und steckst da die Sondertilgung rein.

Wenn du sagst, du möchtest dein Glück an der Böse versuchen und brauchst nicht garantiert das Geld nach 5 Jahren, dann versuch dich an ETFs.

Die Überlegungen zu Lohnanstieg, Inflation usw. sind nur von Interesse ob du ein Risiko siehst ob du die Anschlussfinanzierung in 5 Jahren stemmen kannst oder nicht, denn die Faktoren wirken auf beide Arten gleich.

PS: Nicht zu unterschätzen bei den wilden Zeiten: Bei Sondertilgung ist das Geld definitiv "weg". Du hast keinen Zugriff mehr darauf. Bei Festgeld und ETFs könntest du prinzipiell auf veränderte Umstände innerhalb der 5 Jahre reagieren.
 
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Torti2022neu

PS: Nicht zu unterschätzen bei den wilden Zeiten: Bei Sondertilgung ist das Geld definitiv "weg". Du hast keinen Zugriff mehr darauf. Bei Festgeld und ETFs könntest du prinzipiell auf veränderte Umstände innerhalb der 5 Jahre reagieren.
Sehe ich sogar als Vorteil - grundsätzlich! Das Geld wird dann nicht für Konsum vergeudet. Es gibt so viele Kredite mit geringer Tilgung, wo die Darlehensnehmer gesagt haben "Das machen wir IMMER mit der Sondertilgung wieder wett". Und was ist passiert? Nix.
Der TE hat ja auch bisher nichts getan - weder gespart noch zusätzlich getilgt.
 
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Oetti

Sehe ich sogar als Vorteil - grundsätzlich! Das Geld wird dann nicht für Konsum vergeudet. Es gibt so viele Kredite mit geringer Tilgung, wo die Darlehensnehmer gesagt haben "Das machen wir IMMER mit der Sondertilgung wieder wett". Und was ist passiert? Nix.
Der TE hat ja auch bisher nichts getan - weder gespart noch zusätzlich getilgt.
Ganz ehrlich: in der Firma meiner Frau ist ab Januar Kurzarbeit, keiner weiß wie lange. Es steht auch schon "Personalabbau" im Raum. In so einer Situation bin ich dann ehrlich gesagt froh, wenn ich platt ausgedrückt mit den Rücklagen und Ersparnissen die Finanzierung im Zweifelsfall bedienen und so auch mal ein Jahr Arbeitslosigkeit überbrücken kann. Habe ich das Geld in Sondertilgungen gesteckt, ist zwar die Restschuld geringer. Wenn ich dann aber Probleme habe die Rate zu bedienen auf Grund äußerer Umstände habe ich wenig gekonnt.
 
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xMisterDx

Sehe ich sogar als Vorteil - grundsätzlich! Das Geld wird dann nicht für Konsum vergeudet. (...)
Ach herrje. Reden wir hier über Junkies, die jeden Cent in den nächsten Schuss stecken?
Du kannst ja alles in die Sondertilgung feuern, damit du ja nicht auf die Idee kommst, dir davon ne PS5 oder Lego zu kaufen... andere Leute sind durchaus in der Lage ihr Geld beisammen zu halten und viele von denen werden im nächsten Jahr froh sein Rücklagen zu haben.

Denn die Krise ist noch nicht vorbei, das geht im nächsten Jahr erst richtig los.

PS:
Wozu hätte man bisher sondertilgen sollen? Die Zinsen waren bis vor nem halben Jahr so niedrig wie noch nie. Ich tilge doch nicht 10 Jahre zusätzlich, wenn mein Zinssatz 2,5% beträgt und die aktuellen Zinsen bei 1% liegen?
 
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Torti2022neu

Habe ich das Geld in Sondertilgungen gesteckt, ist zwar die Restschuld geringer. Wenn ich dann aber Probleme habe die Rate zu bedienen auf Grund äußerer Umstände habe ich wenig gekonnt.
Der Gedankengang ist nicht ganz richtig. Sondertilgung und mögliche Liquiditätsschwierigkeiten haben zunächst nichts miteinander zu tun.
Aus der Erfahrung (ich bin seit 25 Jahren in der Immobilienfinanzierung tätig) gibt es bei 90% der Kunden nur die Wahl zwischen "Sondertilgung" und "ich müsste / ich möchte ja noch dieses oder jenes kaufen". Wenn Du diesen beiden Wege gehst, hast Du bei Arbeitslosigkeit in der einen Variante halt etwas mehr Vermögen aufgebaut als in der anderen. Die Rate kannst Du trotzdem nicht bedienen. Mit der Bank kannst Du aber viel einfacher reden!

Dann gibt es noch die letzten 10%. Die neben Sondertilgung und/oder Konsum auch noch Rücklagen bilden für schlechte Zeiten. Die können Liquiditätsproblemen entspannter entgegen schauen.

Leider war es in den letzten Jahren so, dass sich jeder, der irgendwie wollte, auch eine Immobilie zulegen konnte. Das Geld war ja billig und jeder Job war "sicher" - warum soll "mir" denn etwas passieren? Mit der Situation, wie sie heute ist, hat niemand gerechnet (und konnte es auch nicht). Aber wer in den letzten Jahren eng kalkuliert hat, bekommt nun Probleme. Wir haben genug enge Kalkulationen hier im Forum gesehen.

Ach herrje. Reden wir hier über Junkies, die jeden Cent in den nächsten Schuss stecken?
Du kannst ja alles in die Sondertilgung feuern, damit du ja nicht auf die Idee kommst, dir davon ne PS5 oder Lego zu kaufen... andere Leute sind durchaus in der Lage ihr Geld beisammen zu halten und viele von denen werden im nächsten Jahr froh sein Rücklagen zu haben.
Nein, wir reden über ganz normale Menschen. Und der Durchschnitt konsumiert lieber, als zu sparen. Wie gesagt, das zeigt mir meine Erfahrung und mein Job in einer Bank, die nichts anderes macht, als Immobilien zu finanzieren. Viele Leute denken vielleicht, sie halten ihr Geld gut zusammen. Aber sie haben nie daran gedacht, dass jeder Monat plötzlich 500€ teurer wird, weil alle Preise gestiegen sind.
PS:
Wozu hätte man bisher sondertilgen sollen? Die Zinsen waren bis vor nem halben Jahr so niedrig wie noch nie. Ich tilge doch nicht 10 Jahre zusätzlich, wenn mein Zinssatz 2,5% beträgt und die aktuellen Zinsen bei 1% liegen?
Ich rede nicht davon, dass man Sondertilgungen leisten muss. Ich sage, dass es die überwiegende Mehrheit einfach nicht macht - obwohl man es sich doch so sehr vorgenommen hat.
Ich rede davon, dass man seine Kohle nicht komplett in Konsum stecken soll. Und eine Sondertilgung ist ein Zwangssparen - das Geld ist einfach weg und kann nicht anderweitig verwendet werden. Das hat ganz viel mit Psychologie zu tun. Wenn ich nicht muss, tue ich es auch nicht. Daher predige ich immer - wenn es finanziell passt - lieber direkt höher zu tilgen (sehr junge Menschen mal ausgenommen). Da gewöhnt man sich wahnsinnig schnell dran und es tut nicht weh.

Und bezogen auf den TE passt meine Einschätzung ganz gut. Jahrelang nicht höher getilgt. Nur kurze Zinsfestschreibung. Sondertilgungsoption nicht genutzt. Keine Rücklagen, um zum Ende der Zinsfestschreibung die Restschuld signifikant reduzieren zu können. Das ist die Realität bei ganz vielen Kunden.
 
H

HilfeHilfe

Ganz ehrlich: in der Firma meiner Frau ist ab Januar Kurzarbeit, keiner weiß wie lange. Es steht auch schon "Personalabbau" im Raum. In so einer Situation bin ich dann ehrlich gesagt froh, wenn ich platt ausgedrückt mit den Rücklagen und Ersparnissen die Finanzierung im Zweifelsfall bedienen und so auch mal ein Jahr Arbeitslosigkeit überbrücken kann. Habe ich das Geld in Sondertilgungen gesteckt, ist zwar die Restschuld geringer. Wenn ich dann aber Probleme habe die Rate zu bedienen auf Grund äußerer Umstände habe ich wenig gekonnt.
Fachkräftemangel, neue Stelle suchen oder nebenjob, urlaub runterfahren, konsum runterfahren
 
Zuletzt aktualisiert 24.04.2024
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