weiß-anthrazit - Woher kommt die Vorliebe?

[hampshire]

Mir ist aufgefallen, dass sehr viele neue Häuser in weiß-anthrazit gebaut werden und auch Küchen oder Badezimmerfliesen anthrazit-Farben gewählt werden

Die 11ant Antwort kam auch mir sofort in den Sinn:

das liegt wohl am allgemeinen Trend zur "Mitte" / Bekenntnislosigkeit / hohen Flexibilität, sich bloß nicht festgelegt zu positionieren zum einen und andererseits wegen der Wechselhaftigkeit der Mode(n) sogenannte "Basics" zu wählen, die man beibehalten kann, damit man nicht kurzwellig neu investieren muß.

Dazu:
Mutlosigkeit einen eigenen Geschmack zu entwickeln
Konzentration auf "nichts falsch machen" statt "es richtig machen"
Angst vor Kritik, Auffälligkeit, eigener Aussage.
Unfreiwilliger Ausdruck der "Farbenfroheit" des eigenen Lebensgefühls.
UND gleichzeitig:
Gibt es Menschen, denen das einfach gefällt und die vollen Bewusstseins den Mit zum Mainstream haben.

 

[11ant]

Unfreiwilliger Ausdruck der "Farbenfroheit" des eigenen Lebensgefühls.

Ich bin ein Sonnenkind mit der Lieblingsfarbe grau. Auf den ersten Blick mag das ein Widerspruch sein, aber das genaue Gegenteil trifft zu: ich mag grau wegen der "Omnipotenz" der unbunten Farben im Hinblick auf die Kombinierbarkeit mit Buntfarben. Mir käme daher nicht in den Sinn, gewissermaßen "homogen" unbunt mit anderem unbunt zu kombinieren. Wohl hingegen mag ich Kombinationen zweier oder mehrerer "neutraler" Farben, d.h. z.B. Holz und Metall in jeweils nicht die Materialfarbe verleugnender (z.B. farblos lasierter) Oberflächenbehandlung; so wie bei Dir oder bei @Climbee.

UND gleichzeitig:
Gibt es Menschen, denen das einfach gefällt und die vollen Bewusstseins den Mit zum Mainstream haben.

Die haben oder hätten dann allerdings weiß/grau auch schon vor mehr als zehn Jahren gebaut, als es noch nicht Mainstream war und zur weiß/grauen Anstattvilla noch ein großflächiger karminroter "Akzent" zum Pflichtprogramm gehörte.

 

[rick2018]

@berny das Aggregat vor dem Haus würde mich stören.
Der Briefkasten passt meiner Meinung nach auch nicht zum Stil.
Insgesamt Geschmackssache. Wichtig ist dass es euch gefällt.
Die Einfahrt finde ich gar nicht schlecht. Mal was Anderes. Würde es bei mir aber nicht haben wollen.
Zumindest mal etwas raus aus dem Einheitsbrei.

 

[Müllerin]

Hey Müllerin, Du bist wirklich die allererste die "das" Vor"Garten" nennt So, und jetzt gehen wir wandern, es sind nur ca. 300 m bis zur grünen Wiese und zum grünen Wald. Alles klar?

nö nicht alles klar, es ist nun mal VOR dem Haus, und ich Gehör halt den Gurerillabegrünern an, ich meine jeder der ein Grundstück hat, ist dafür verantwortlich was damit geschieht und sollte seinen Beitrag leisten, Naturraum zu bewahren...
Nicht nur durch sinnvolles begrünen (Rasen ist ökologisch auch nicht grad das wertvollste...), sondern auch zusätzliches erhitzen sollte vermieden werden. Das schwarzer Stein im Sommer noch ewig Hitze nachstrahlt, ist halt so. Machen das viele Haushalte, fällt es schwer, im Sommer nachts im Haus runterzukühlen, weil nur warme Luft nachkommt....

 

[berny]

Hehe, voll der Ökoterrorismus hier oder wie? Wir wohnen mitten im Thüringer Wald in über 700 m Höhenlage, hier wird es niemals so richtig heiss; ausserdem sind wir die Einzigen im Dorf die sowas haben und der Planet wird die paar qm Steine hier im Wald wohl überleben. Hab`ne Photovoltaik auf dem Dach, damit leiste ich schon meinen Beitrag zum Klimaschutz, bei mir wird auch weder Öl noch Gas verbrannt, Du kleine Gurerillabegrünerin Hinterm Haus ist genug Grün, macht auch genug Arbeit aber wir haben andere Prioritäten im Leben als immerzu Grünpflege.
@rick2018: Das Aggregat habe ich aus Rücksicht auf die Nachbarn rechts und links dorthin setzen lassen; zur Straßenseite hin stören die Ventilatorgeräusche keinen.

 

[hampshire]

Ich bin ein Sonnenkind mit der Lieblingsfarbe grau.

Elefant mit gelbem Avatar - gut umgesetzt.

@Müllerin & @berny :
Die Dosis macht das Gift. In suburbanen Einfamilienhaussiedlungen ist das Mikroklima durch zu viel beton-asphalt-Stein-bedeckte Fläche deutlich verändert. Im Thüringer Wald ist der Einfluss eines einzelnen Hauses ein anderer als in beispielsweise Kaarst Mitte, wo inzwischen die Vögel spürbar seltener werden.

Zum Begriff "Ökoterrorismus" - wenn das jeder ist, der unverhältnismäßige Versiegelung anspricht gehöre ich gerne zu dieser Gruppe dazu. Allerdings finde ich, dass ein (wieder Dosis) gewisses Maß an "Lastern" menschlich ist und zum Leben dazu gehört.