Tiefbauarbeiten - Kosten höher

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Comigo99

Guten Tag liebe Gemeinde,

aktuell haben wir folgendes Problem:

wir bauen aktuell in BaWü und sind auch schon in der Rohbauphase - allerdings steht die Rechnung für die Tiefbauarbeiten noch aus.

Ein Bekannter aus meinem Heimatort (kann man schon als Kumpel bezeichnen) hat mir die kompletten Tiefbauarbeiten für mein Haus mit Keller gemacht (ist Junior-Chef einer großen Tiefbaufirma, die eigentlich nur Großbaustellen macht). Wir hatten hier zu Beginn auch einen tollen Preis bekommen (Freundschaftspreis), wodurch wir auch bei gleicher Leistung ca. 3-4k günstiger waren als bei anderen Tiefbauunternehmen.

Zu Beginn hat er alle notwendigen Infos bzw. Angebote an uns übermittelt und war wirklich engagiert. Anschließend hat er die Baustelle praktisch an seinen Bauleiter übergeben, den ich ebenfalls noch aus meinem Hobby "Fußball" kannte (spielte 1 Jahr tatsächlich in der selben Mannschaft). War für uns dann auch soweit okay und er hat das wirklich auch super gemacht - man kann sagen: wir waren echt zufrieden.

Alles lief toll! Die Probleme die vor einigen Wochen entstanden sind (Hang abgekracht) wurden ebenfalls toll gemeistert und mit hoher Professionalität auch ordentlich aufgefüllt und der Hang entsprechend gut abgefangen.

Nach ca. 2 Wochen war alles erledigt und die Arbeitsräume sollten wieder verfüllt werden:

An einem Freitag Abend sollte die Vertretung des Bauleiters (Bauleiter war leider im Urlaub) vorbei kommen zur Besprechung mit dem GU vor Ort. Während des Termins ruft er an und sagt er kann nicht kommen... So hatten wir dann am Telefon gemeinsam mit GU und Rohbauer alles weitere besprochen.
Es hieß die ganze Zeit nur: "Für ihn ist alles klar was passieren soll".

Soweit so gut...

Dann am Dienstag (nachdem am Montag einfach niemand gekommen ist obwohl vereinbart... aber naja... So läufts auf dem Bau halt - das sind wir schon gewohnt xD) kommen wir auf die Baustelle:

Die Hofeinfahrt + Terrasse (Süd-West-Terrasse ums Eck) eingeschottert (wie besprochen) und die zusätzliche Westseite (hier ist der Hang abgekracht, dadurch extrem breiter Arbeitsraum) ebenfalls KOMPLETT eingeschottert. Sprich: Deutlich mehr Schotter + deutlich mehr Aushubmaterial was mehr abgefahren werden musste + Aushubmaterial was jetzt immer noch auf unserem Grundstück liegt und stattdessen hätte im Loch sein sollen.

Um nicht zu weit auszuholen: Mehrkosten von ca. 2.000€ - 2.500€ netto + Aushubmaterial was noch irgendwie abgefahren werden muss (Deponie und Abfahrtskosten von sicherlich nochmal 1.000€ - selbst wenn man es "günstig" irgendwo hin bekommt).

Sprich wenn ich alles zusammen rechne haben wir sicherlich Mehraufwendungen von um die 3.000€ OHNE, dass wir das so wollten!

Der Bauleiter hat sich auch hierfür entschuldigt und hat den Fehler größtenteils eingesehen, hat nichtsdestotrotz versucht Ausreden zu finden wie z.B.: "Wir sind nicht an das Aushubmaterial gekommen (enge Baustelle) und mussten somit mit Schotter verfüllen" --> Für mich Dreck... Kran, Bagger... alles da! Das wären auch alles Dinge gewesen, die man hätte besprechen können an dem besagten Freitag. Es war aber leider keine Sau vom Tiefbauer da und somit hat man einfach den Schotter reingekippt und fertig.

Problem Nr.2: Zu Beginn wurde uns mitgeteilt, dass ein Kombirevisionsschacht enthalten sei er uns aber empfehlen würde, dass man 2 Schächte setzt (aufgrund verschiedener Vorteile...). Wir haben uns somit für 2 Schächte entschieden - haben aber extra noch gefragt, ob das dann preislich neutral ist. Er meinte dann ganz klar: "Ne, das kostet nichts mehr". Somit hatten wir uns dann auch für 2 Schächte entschieden, obwohl wir das zu Beginn aus optischen Gründen nicht wollten.

Nun in der Rechnung: 2x Revisionsschacht à 1.500€ --> Im Ursprungsangebot logischerweise nur 1 Schacht à 1.500€ - somit einfach doppelt abgerechnet... - klar: 2 Schächte = doppelter Preis?? Für uns damals aber defnitiv anders besprochen!


Effektiv kann man sagen, dass wir Mehrkosten von um die 4.500€ haben, die total unnötig sind und so nicht besprochen war.

Fakt ist: Es ist alles logischerweise verbaut - die "Probe-Rechnung" wie mein Kumpel es tituliert, liegt uns vor. Nächste Woche treffen wir uns um die Rechnung zu besprechen, allerdings befürchte ich, dass er nicht einfach sagt: "Alles unser Fehler, wir ziehen 5.000€ ab und fertig".

Wie würdet ihr in diesem Fall vorgehen? Auf was würdet ihr euch einlassen, bzw. welchen Kompromiss sollte man hier finden?

Laut Angebot und damaligem Leistungsverzeichnis und auch gemäß damaligen Absprachen per E-Mail etc. wurde nirgends nur annähernd erwähnt, dass fast alle Bereiche mit Schotter verfüllt werden sollen! Es hieß auch man bespricht dies nochmal vor Ort... Wie gesagt, das ist nicht passiert --> fehlende Kommunikation

Das selbe mit dem Schacht.... im Angebot und im LV war immer die Rede von 1 Schacht - er hat 2 verbaut aber das doppelte natürlich auch abgerechnet.
 
H

hampshire

Wie würdet ihr in diesem Fall vorgehen? Auf was würdet ihr euch einlassen, bzw. welchen Kompromiss sollte man hier finden?
Erst einmal Luft holen, ins Angebot gucken und Emotionen abkühlen lassen. Das ganze liest sich nämlich ganz OK.
In fast allen Tiebauangeboten befinden sich volumenabhängige Positionen, da man beim Tiefbau nicht so genau weiß was einen erwartet. Es liegt also immer ein gewisses Geländerisiko beim Bauherrn oder er hat ein von vorne herein etwas teureres Pauschalangebot mit Ausnahmesternchen bekommen. Ein Hang ist abgesackt und wurde wieder befestigt? Natürlich zahlst Du dafür - wer denn sonst, wenn es kein offensichtliches Verschulden der Tiefbauer dafür gab.
Beim Schacht würde ich überprüfen welchen Nutzen oder Notwendigkeit dieser hat bevor ich mich echauffiere. Wenn der sinnvoll oder notwendig ist, dann würde ich mich fürs Mitdenken bedanken und den zahlen und den Hinweis geben, dass ich gerne zuvor informiert worden wäre.
Beim Bau in eigener Vergabe übernimmt der Bauherr eben mehr Verantwortung - das beinhaltet auch die Verantwortung dafür zu übernehmen, dass er selbst Manches eben nicht weiss und dass Dinge anders als gewünscht oder geplant laufen.
 
Hangman

Hangman

Ist es eigentlich inzwischen üblich, Gespräche mit Freunden, Nachbarn und Geschäftspartnern vorher in anonymen Internetforen durchzudeklinieren?
 
R

Rumbi441

ich finde gerade nicht mehr den Thread aber es gab mal hier eine längere Faden einer Dame die sich solche Mehrkosten nicht gefallen hat lassen und dann ein oder mehrere GU mit Klage etc. drohte. Ich glaub das Haus steht immer noch nicht..

Konsens bei den Mitforistinnen war: Falscher GU, erhöhte Preise später
 
C

Comigo99

Erst einmal Luft holen, ins Angebot gucken und Emotionen abkühlen lassen. Das ganze liest sich nämlich ganz OK.
In fast allen Tiebauangeboten befinden sich volumenabhängige Positionen, da man beim Tiefbau nicht so genau weiß was einen erwartet. Es liegt also immer ein gewisses Geländerisiko beim Bauherrn oder er hat ein von vorne herein etwas teureres Pauschalangebot mit Ausnahmesternchen bekommen. Ein Hang ist abgesackt und wurde wieder befestigt? Natürlich zahlst Du dafür - wer denn sonst, wenn es kein offensichtliches Verschulden der Tiefbauer dafür gab.
Beim Schacht würde ich überprüfen welchen Nutzen oder Notwendigkeit dieser hat bevor ich mich echauffiere. Wenn der sinnvoll oder notwendig ist, dann würde ich mich fürs Mitdenken bedanken und den zahlen und den Hinweis geben, dass ich gerne zuvor informiert worden wäre.
Beim Bau in eigener Vergabe übernimmt der Bauherr eben mehr Verantwortung - das beinhaltet auch die Verantwortung dafür zu übernehmen, dass er selbst Manches eben nicht weiss und dass Dinge anders als gewünscht oder geplant laufen.
Ne mir geht es nicht um den Hang - den haben wir bezahlt. Die Rechnung ist wirklich super beziffert, mit allen Lieferscheinen und allen Angaben tagesgenau. Ich kann wirklich genau heraus lesen was wir wofür bezahlt haben.

Uns geht es rein um die West-Seite mit dem Schotter. Wir haben letztlich für eine Leistung bezahlt, die wir so nicht haben wollten. Dies ist aufgrund mangelender Kommunikation falsch gelaufen - allerdings definitiv seitens der Tiefbaufirma (es wurde sich letztlich ja auch hierfür entschuldigt). Mir geht es darum: Wer bezahlt die Mehrkosten die letztlich das Tiefbauunternehmen verursacht hat, bzw. welch Einigung wäre hier eventuell sinnvoll?

Eigene Vergabe, Verantwortung etc.... Das tut ja letztlich in dieser Fragestellung nichts zur Sache?

ich finde gerade nicht mehr den Thread aber es gab mal hier eine längere Faden einer Dame die sich solche Mehrkosten nicht gefallen hat lassen und dann ein oder mehrere GU mit Klage etc. drohte. Ich glaub das Haus steht immer noch nicht..

Konsens bei den Mitforistinnen war: Falscher GU, erhöhte Preise später
Festpreise / GU / variable Preise.... --> das hat mit dieser Geschichte hier keine Gemeinsamkeit? Hier geht es wirklich um einen Fehler seitens des Tiefbauers der Mehrkosten verursacht hat. Mehrkosten die definitiv da sind, ja und auch definitiv zurecht, da das Material ja auch verfüllt wurde!

Nur: Wir wollten das eben nicht so :D
 
C

Comigo99

Ist es eigentlich inzwischen üblich, Gespräche mit Freunden, Nachbarn und Geschäftspartnern vorher in anonymen Internetforen durchzudeklinieren?
Das hat prinizpiell auch nichts mit Freund oder sonst was zu tun. Könnte auch ein x-belibiges Tiefbauunternehmen sein. Wollte nur unsere Situtation erörtern und wie das alles zustande gekommen ist.

Und egal, selbst wenn so wäre: Wieso nicht in einem Forum? Wo denn auch sonst? xD
 
Zuletzt aktualisiert 18.04.2024
Im Forum Baukosten / Baunebenkosten / Baupreise gibt es 818 Themen mit insgesamt 27635 Beiträgen


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