Luft-Wasser-Wärmepumpe im KFW55 Haus / Heizlast, Normen?

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C

chamäleon

Hallo liebe Heizungsprofis,

wir sind gerade dabei unsere Heizung mit dem Heizungsbauer zu planen. Zwischen Architekt, Energieberater und Heizungsbauer wurde die letzten Tage viel gesprochen und diskutiert, da die Berechnungen von HB und Energieberater weit auseinander lagen. Aber mal der Reihe nach.

Der Energieberater hatte ursprünglich folgende Heizlast nach dem vereinfachten Verfahren (DIN EN 12831-1:2017-09 Abs. 8) für unser Haus berechnet:
NAT -16°
Raumtemperatur +20°
Ht= 0,261 W/(m2K)
wärmeübertragende Fläche A 584,8 m2
Gebäudeluftwechsel bei NAT nGeb 0,50 h-1
Luftvolumen V 745,6 m3
= Gebäudeheizlast 10,1kW

Der Heizungsbauer hat uns eine Stiebel Eltron LWZ 5 S Plus angeboten. Daraufhin habe ich als Laie angemerkt, dass 10kW vs. 5 kW irgendwie unlogisch sind und mir 10,1kW recht hoch vorkommen. Daraufhin wurde die Berechnung angepasst, da die NAT für meine PLZ -10° beträgt. Bei ansonsten unveränderten Parametern errechnet der Energieberater nun eine Gebäudeheizlast von 8,4 kW. Aber auch hier stehen aus meiner laienhaften Sicht 8,4 kW den 5kW der Wärmepumpe gegenüber.

In den Produktinformationen steht allerdings, dass die Luft-Wasser-Wärmepumpe bis 8,0 kW empfohlen wird (siehe Anhang).

Grund für die ganzen Unterschiede sollen daraus resultieren, dass die Gebäudeheizlast nach DIN 12831 berechnet wurde, und die Wärmeleistung der LWZ basiert auf EN 14511. Somit sei alles passend.

Aussage des HB war zudem, in allen Wohnräumen verlegen wir 15cm und in den Bädern hauen wir rein was was geht.

Zu unserem Einfamilienhaus noch ein paar Infos: KFW 55 monolithisch mit 36,5 Poroton. Grundfläche EG+DG 171qm (komplett beheizt) sowie einen teilweise beheizten Keller. Die beheizte Grundfläche im Keller beträgt nochmals 29,3qm.

Und der Verwirrung noch nicht genug, habe ich den oft zitierten online Heizlastrechner (1. Suchergebnis bei Google "Energieeinsparverordnung-Heizlastabschätzung") bemüht und komme mit den aufgeführten Parametern auf 5,25 kW Heizlast.

Ich verstehe nur noch Bahnhof. Drei Heizlasten, zwei Normen, was nun?

Besten Dank für Euren Input. Ich würde mich freuen wenn etwas Licht ins Dunkel kommt.
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T

T_im_Norden

Suche dir ein Fachbüro zur Berechnung der Fußbodenheizung und der Heizlast
Kostet einige hundert Euro aber hilft .

Gib Temperaturen für einzelne Räume vor, und die Vorlauftemperaturen sollten 30 Grad nicht überschreiten.
Klär mit dem HB ab ob er anhand dieser Verlegepläne arbeitet ( es gab hier schon den Fall das der HB abgesprungen ist weil ihm das nicht passte).


Du brauchst eine richtige Berechnung der Fußbodenheizung.
Die Länge der einzelnen Kreise sollte 100 Meter nicht überschreiten.
Die Heizkreisverteiler der einzelnen Stockwerke müssen mit ausreichend dimensionierten Rohren angeschlossen sein.
In den Bäder auch unter Dusche und Wanne verlegen wenn möglich.
Wandheizung in den Bädern als Möglichkeit im Auge behalten.

Habt Ihr eine Kontrollierte-Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung?

Die muss bei der Berechnung berücksichtigt werden.

 
T

T_im_Norden

Wer hat den die falsche NAT für die Berechnung genommen?
Der HB oder der Energieberater ?
 
C

chamäleon

Wer hat den die falsche NAT für die Berechnung genommen?
Der HB oder der Energieberater ?
Der Energieberater. Die -10° sind für unsere PLZ aber nun passend.

Habe soeben nochmal mit dem HB telefoniert und gefragt, mit welcher VL er denn z.B. rechnet oder ob er mir z.B. 30° garantieren kann und welche Verlegeabstände er beabsichtigt. Antwort war nein, kann er nicht garantieren. Dazu kennt er die Parameter des Hauses ja nicht ;-) und verlegt wird eigentlich immer 15cm in Wohn und Schlafräumen und im Bad 10cm. Habe dann hinterfragt, ob das Bad dann auch mit VL30 auf 24° warm wird.....
Dann verlief das Gespräch plötzlich in die richtige Richtung. Von pauschalen Aussagen wurde umgeschwenkt zu, dass man man dann doch berechnen. Es erfolgt nun eine weitere Abstimmung zwischen HB, EB und Architekt.

Was ist allerdings nicht verstanden habe, was sagen die unterschiedlichen Leistungen im Produktdatenblatt 8 kw nach DIN 12831 und 5,5 kW nach DIN 14511 aus. Wäre die Wärmepumpe grundsätzlich geeignet (ohne Blick auf die Effizienz) um das Haus warm zu bekommen ohne dass der Heizstab ständig zuheizt? Kann mich da jemand aufklären? Besten Dank.
 
N

nordanney

Und der Verwirrung noch nicht genug, habe ich den oft zitierten online Heizlastrechner (1. Suchergebnis bei Google "Energieeinsparverordnung-Heizlastabschätzung") bemüht und komme mit den aufgeführten Parametern auf 5,25 kW Heizlast.
Also mit ca. 2 Personen und zentraler Kontrollierte-Wohnraumlüftung gerechnet (-10 Grad NAT). Der Wert passt hervorragend. Die Werte meine Ingenieursbüros (raumweise Heizlastberechnung und dazu die Auslegung der Fußbodenheizung) und denen des von dir genutzten Rechners stimmten bei mir fast genau überein.
Aussage des HB war zudem, in allen Wohnräumen verlegen wir 15cm und in den Bädern hauen wir rein was was geht.
Das wäre schon mal ein Grund, den HB sofort zu wechseln. Idiot!

Laienmeinung: Die 5 S Plus passt gut.

Aber: Wollt Ihr wirklich nur auf 20 Grad die Heizung auslegen lassen? Wäre mir zu kalt. Das soll ein Profi berechnen. VL/RL 30/26 bei 22 Grad Wohnräume und 24 Grad Bad.
 
Zuletzt aktualisiert 28.03.2024
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