Bodengutachten --> bitte um Meinungen!

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C

corumbiko

Hallo Leute,

habe ein Bodengutachten (im Anhang) + Anlagen erhalten, bin mir nicht ganz sicher, ob ein Bauen (Einfamilienhaus 2-geschossig mit Keller) dort tatsächlich OK ist. besonders, was das spätere eventuelle Auftreten von Schadstoffen an Oberfläche des Gartens

Bitte um BEGRÜNDETE Bedenkenäußerungen und Handlungsempfehlungen...:)
Danke im Voraus.

Gruss
Heidi
 

Anhänge

K

klblb

Guest
Gründungsempfehlung steht doch in Kapitel 7.1.

Allerdings wundere ich mich sehr, dass die Rammkernsondierung im Gartenbereich niedergebracht wurde und nicht dort, wo später das Haus steht. Angesichts der Tatsache, dass bei Euch viel mit Auffüllungen unterschiedlichster Tiefe gearbeitet wurde, wäre mir die Gründungsempfehlung zu unsicher. Der Boden ändert sich ja ständig und der Geologe beschreibt nur den Boden exakt dort, wo er gebohrt hat. Was 2 m weiter links ist, kann er nicht sagen. Macht ein neues Gutachten mit 2 Rammkernsondierungen bzw. Schürfgruben im Baufenster. Geologe, Architekt und Statiker sollen sich abstimmen, welche Werte das Gutachten liefern soll.
 
B

Bauexperte

Hallo Heidi,

habe ein Bodengutachten (im Anhang) + Anlagen erhalten, bin mir nicht ganz sicher, ob ein Bauen (Einfamilienhaus 2-geschossig mit Keller) dort tatsächlich OK ist. besonders, was das spätere eventuelle Auftreten von Schadstoffen an Oberfläche des Gartens
Das, Dir vorliegende Bodengutachten betrifft ausschließlich den städtischen Part; also die Erschließung. Steht auch so im Gutachten unter "Aufgabenstellung" ;)

Was sollen wir unter "spätere eventuelle Auftreten von Schadstoffen an Oberfläche des Gartens" verstehen?

Bitte um BEGRÜNDETE Bedenkenäußerungen und Handlungsempfehlungen...:)
Du bist ja heiß drauf - das Forum kann und wird das, was Du Dir offensichtlich vorstellst, nicht Leisten wollen; im Übrigen gilt es das Haftungsrisiko für den Antwortenden auszuschließen. Es gibt doch sicher zum Grundstück eine(n) VerkäuferIN, welcher Dir gerne ein Einfamilienhaus darauf errichten will? Weshalb fragst Du nicht diesen?

Grundsätzlich kannst Du davon ausgehen, daß - wenn auf den Planstraßen schon ein Bodenaustausch vorgenommen werden muß => Gründungsempfehlung <= wird es bei Deinem favorisierten Grundstück kaum besser sein. Das "wie" muß für jedes, aus dem Flur heraus zu parzellierende Grundstück anhand eines Bodengutachtens festgestellt werden. Du solltest aber schon einmal gute TEUR 8-10 für Gründungsmehrkosten im Hinterkopf behalten.

Liebe Grüsse, Bauexperte
 
C

corumbiko

Hallo zusammen, schönen Dank für Eure Beiträge!

@Bauexperte

a)
Verkäufer ist hier die Stadt Velbert, die beantworten gern alle Fragen, die hier beigelegten Unterlagen wurden mir von der Stadt ausgehändigt. Die Stadt wird aber nicht für mich entscheiden, vorerst konnte ich das Grundstück kostenlos reservieren und habe somit Zeit zum Überlegen.

Was sollte/könnte ich denn die Stadt noch fragen ? Das Grundstück ist als Wohnbaufläche ja freigegeben...

b)
mit "spätere eventuelle Auftreten von Schadstoffen "Blei, Kupfer und Zink " an Oberfläche des Gartens" meinte ich einen Satz aus dem vorliegenden Gutachten im Kapitel 6.2

Es ist jedoch ergänzend zu berücksichtigen, dass die an der
Sondierung 8325 RK 4 direkt unter der Grasnarbe liegenden Auffüllungen auch in den
späteren Gartenflächen oberflächennah auftreten dürften.
Heißt es soviel wie:
- auch wenn genügend vom alten schadstoffehaltigen Altboden abgetragen und neuer Boden aufgeschüttet wurde, bleibt immer noch die Gefahr, dass die sich in drunter liegenden Schichten befindenden Schadstoffe (Blei, Kupfer und Zink) dennoch mit der Zeit soweit nach oben steigen könnten, dass die Pflanzen in meinem späteren Garten davon betroffen sein könnten bzw. sogar eine potentielle Gefahr für im Garten spielende Kinder vorhanden wäre.

ODER:
- ist dieser Satz eher allgemein gehalten, konkret würde keine Gefahr auftreten, wenn man von vorne rein ausreichend Maßnahmen für Bodensanierung (auch wenn das Bauvorhaben dann doch mehr kostet, wäre OK). Ich würde auch ein Mehr investieren wollen, da die Lage sehr passend ist und es auch kaum würdige Alternativen gibt, dies schon über Jahre beobachtet.

Grundsätzlich:
Welche Schritte außer einem weiteren Bodengutachten sollte ich nun unternehmen, um ruhigen Herzens die Entscheidung zum Kauf/Nichtkauf des Grundstückes zu treffen ?



Danke im VOraus.

Viele Grüsse
Heidi
 
B

Bauexperte

Hallo Heidi,

Grundsätzlich:
Welche Schritte außer einem weiteren Bodengutachten sollte ich nun unternehmen, um ruhigen Herzens die Entscheidung zum Kauf/Nichtkauf des Grundstückes zu treffen ?
Ich bin davon ausgegangen, daß Du das Grundstück - wie überwiegend - über einen Makler/Verkäufer benannt bekommen hast. Diese haben im Allgemeinen genügend Erfahrung, Dir die Kosten für den Bodenaustausch in etwa benennen zu können.

Ich würde an Deiner Stelle den Bodengutachter, hier die BG Rhein Ruhr, kontaktieren und mir die Punkte 6.2 sowie 7.5 näher erläutern lassen. Auch, wenn deren Gutachten "nur" die Erschließung (Planstraßen, Grünflächen etc.) betrifft, so können Sie Dir weitere Infos als Entscheidungsgrundlage an die Hand geben.

Ganz sicher erscheint mir, daß es sich empfiehlt, auch den Oberboden im späteren Gartenbereich abzutragen; inwiefern sich dann noch Kupfer & Co. im Laufe der Jahre nach oben arbeiten können, kann ich Dir nicht beantworten; eine mögliche Gefahr sollte aber ebenfalls seitens der Geologen BG Rhein Ruhr zu beantworten sein. Ich denke, hier wird auch entscheidend sein, wie Du die Gartenfläche nutzen möchtest; als reine Freizeit- oder Nutzfläche.

Sicherheit erlangst Du erst, wenn Du ein Bodengutachten zu "Deinem" Grundstück vorliegen hast; erst dann kann ein Tiefbauer oder auch Hausanbieter Deines Vertrauens, die anfallenden Kosten schätzen; daß Zünglein an der Waage werden die Deponiekosten sein. Da Du mit Keller bauen möchtest, wird sich der reine Bodenaustausch imho in Grenzen halten, weil ein großer Haufen Erde abgefahren werden muß. Wenn ich es richtig lese, kann der Aushub dafür nicht oder nur bedingt wiederverwendet werden, also kommen auch Kosten für Anfuhr von Material zum Wiederbefüllen auf Dich zu. Plus Austausch im Bereich der späteren Gartenfläche in einer Tiefe 0.6 m. Da wird einiges zusammenkommen und ich denke mittlerweile (ich hatte den 1. Part des Gutachten nicht vollständig gelesen), daß Du mit "meinen" TEUR 10 kaum hinkommen wirst.

Insgesamt wird es imho ein Rechenbeispiel werden; daß Du Grund und Boden langfristig sicher herstellen wirst können, davon gehe ich aus. Keller mit welcher Verwendung (Nutz- oder Wohnkeller) versus Kosten Erdarbeiten im Verhältnis zu größerem Neubau auf Bodenplatte versus Kosten Erdarbeiten.

Liebe Grüsse, Bauexperte
 
Zuletzt aktualisiert 15.05.2024
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