Mit dem Eigenheim ins Verderben.

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Zuletzt aktualisiert 29.04.2024
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Der Da

Der Da

aja das Eigenkapital ist schon relevant. Denn dieses bestimmt den Zinssatz. Aber abseits davon, isses wirklich egal, wieviel man mitbringt.

Schuld haben in meinem Augen vor Allem die Banken. Es geht hier nicht um einen Fernsehgerät, oder ein Auto. Es geht um mehr. Und im Interesse der Kunden sollten die Banken vieeeel zurückhaltender sein.

Wenn ich daran denke was uns angeboten wurde, und erstmal schöngerechnet, wären wir heute ziemlich am Allerwertesten. Die Hausbank hat uns aus der Hüfte ohne Eigenkapital 350 000 € als Kredit angeboten.
Wir sind zum Glück sehr vorsichtige Leute, und denken gerne über Angebote nach, bevor wir zusagen. Die Rate wäre bei 55 % meines Nettos gewesen. Viel zu hoch, und das auf 20 Jahre, bei 1 % Tilgung. Eine frechheit sowas überhaupt aufs Papier zu bringen. Sollte der Kunde sowas unterschreiben hat er einfach Pech gehabt. Und keiner, kein Laie kann die wirklichen Ausmaße eines Bauvorhabens einschätzen, bevor man es nicht selbst mal gemacht hat.

Wir haben uns für einen wesentlich kleineren Kredit entschieden, haben unser Eigenkapital erhöht, und sind nun für immer auf der sicheren Seite.
Wir bekommen bald ein Kind, und uns war es überhaupt nicht klar, was da finanziell auf uns zukommt. Kein Wort des Bänkers zu der Zeit...

Was Banken da treiben ist ein Spiel mit den Wünschen und Träumen von jungen Paaren. Unterstützt werden die durch Schamlose Plakatwerbung, und unseriöse Hausanbieter, die immer noch von Mietkauf sprechen, und den Startpreis so klein wie nur legal irgendwie möglich halten. Danach kommt die böse Überraschung.

Unser Haus wurde uns für 190 000 angeboten. Inzwischen, durch viele Ergänzungen, individualisierungen, und technischen Updates sind es 225 000€, Die ursprünglich kalkulierten 10 000 für Erdarbeiten ließen sich nicht halten, es kamen viele Überraschungen etc. Hier sollten Bakne es einfach besser wissen, dass jeder Bau teurer wird, und am Ende mehr Kapital verlangt wird, als Anfangs beantragt... Stichwort Nachfinanzierung. Und hier spielen die Banken auch ein perfides Spiel. Sie lehnen mit haarsträubenden Argumenten ab. So ist es uns ergangen. Unsere monatliche Rate liegt bei ca 30 % meines Nettos. Meine Frau bekommt ein Jahr Elterngeld und hat danach wieder ne halbe Stelle... und trotzdem verwehrt man uns eine nachfinanzierung für schlappe 100€ im Monat.

Die Argumente sind wie schon gesagt haarsträubend. Sie lehnen ab, da Sie keine Vergleichswerte über die Immobilienwerte in der Gegend haben... Laut deren berechnung ist unser Haus und Grundstück 50 000 weniger wert als wir bezahlen. Und nachdem wir mehrfach nachgehakt haben, wurde uns erst ein unmoralisches Angebot gemacht: Volltilgung innerhalb von 5 Jahren... 600 € Monatliche Rate, oder eben keine Nachfinanzierung. inzwischen haben Sie die Verhandlungen eingestellt. Keine Gesprächsbereitschaft mehr.

Uns trifft das nicht zu sehr, da wir noch private Quellen haben, die im Notfall eingreifen, und wir jetzt einfach auf die Außenanlage und Garage verzichten, aber ich finde es ne Unart. Wenn wir keinen familiären Rückhalt hätten, der uns auffängt, müssten wir jetzt um das ganze Projekt bangen. Denn es sind einfach viele Kosten (gründungsmehrkosten und versteckte Erschließungskosten und und und ) aufgetreten, mit denen zu Anfang keiner gerechnet hat. nicht unser Finanzberater, nicht der Hausbauer, und nicht der Anwalt, der unsere Verträge geprüft hat.


Und genau aus diesen eigenen Erfahrungen, finde ich es Super dass solche Artikel geschrieben werden. Man muss die Leute wachrütteln, und Ihnen aufzeigen, dass sowas richtig in die Hose gehen kann.
 
H

Häuslebauer40

Das mit deiner abgelehnten Nachfinanzierung zeigt ganz klar auf, dass Bauen ohne ausreichend Reserven in der Hinterhand auch ganz schnell nach hinten losgehen kann. Ehe man sich versieht, steckt man plötzlich in einer finanziellen Zwangslage, die dann von den Banken schamlos ausgenutzt wird. Daher halte ich persönlich es auch nicht für so klug, sein gesamtes Eigenkapital einzusetzen, sondern ein entsprechendes Konzept zu finden, bei dem Alles passt und aber obendrein noch genug Kapital in der Hinterhand bleibt. Mir wollte die Bank auch mein gesamtes Eigenkapital abschwatzen "Aber sie haben da ja noch...", was ich aber sofort dankend ablehnte. Ich hab 45K mitgebracht und keinen Cent mehr. Dabei hab ich dann letztendlich noch genug übrigbehalten, um für so ziemlich alle Eventualitäten gerüstet zu sein. Entweder so, wie ich mir das vorstellte oder gar nicht.
 
B

Baumensch35

Wir stehen mitten in der Planungsphase,gekauft und unterschrieben haben wir noch nichts.
Unser Eigenkapital wird bei 26% des Gesamtaufwands liegen.
Und:..... JA! Die Kalkulation der Nebenkosten + Erwerbskosten + Einrichtungskram der zwingend zu dem vorhandenen Mobiliar zusätzlich zu kaufenden Sachen ist aufwendiger als Haus-und Grundstückskauf. Die Finanzierung wollen wir ausschließlich nur mit einer sehr geringen Restschuld zum Ende der 15-jährigen LZ stemmen.Sollte es abschließend nicht gelingen,entsprechend zu planen,werden wir NICHT! bauen.Die Restschuld schaffe ich evtl. sogar während der Abzahlung der Darlehen mit Sondertilgungen zu killen. Unser Ziel war auch,wie von anderen hier geschildert,noch mehr Eigenkapital anzusparen,doch hier arbeitet die Zeit gegen einen. (Zinsen und moderat steigende Baukosten). Und ein Risiko bleibt immer.Jede Zeit hat ihre Tücken.Den Mutigen gehört die Welt, ..nich den Waghalsigen.Und ganz wichtig: Wenn mir jemand Hinweise gibt,was alles so ins Haus rein muss: nicht irre machen lassen! Wir werden "am Bedarf orientiert " bauen.Wir stehen nicht im Wettbewerb zu anderen,das ist ganz wichtig.Kein Luxus,sondern eine angemessene Behausung!
 
M

Mark

Die mittelfristigen Kredite sind sehr umkämpft, also die mit einer Laufzeit von 5-10 Jahren. Immer etwas in der Reserve behalten, ansonsten wird das ganze zu einem Kartenhaus. Viele wollen doch so schnell wie möglich die Hypothek abbezahlen und übernehmen sich dann und die Bank freut sich dann.
 
Zuletzt aktualisiert 29.04.2024
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