Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung - Sinn oder Unsinn?

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f-pNo

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Hallo zusammen,
bisher war ich Verfechter einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung (dezentral im Neubau – zentral ist uns zu teuer in Anschaffung und Wartung).
Unser GU plant eine einfache Abluftanlage von Lunos. Ich hatte ihn gebeten, sich noch von 2 Firmen (Lunos und Seventilation) ein Angebot für die Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung einzuholen. Der Presiunterschied würde zwischen 3-4.000 Euro betragen.


Am Samstag hatten wir ein weiteres Gespräch mit dem Planungsingenieur unseres GU.


Dieser stellte die Frage in den Raum, wie viel Ersparnis die Anlage mit Wärmerückgewinnung tatsächlich bringen und wann sie sich wohl rentieren würde.
Die Erdwärmeanlage (nach einer Anlaufzeit von ca. 1 Jahr mit höheren Kosten) wird wohl einen geplanten Stromverbrauch von ca.600 Euro haben (ich rechne vorsichthalber eher mit 700 Euro).


Die Lüftungsanlage soll wohl 80-90 % der Abwärme speichern und wieder zurückführen (aller 75 Sek. wechselt die Luftströmungsrichtung). Ich glaube nicht, dass darüber z.B. 50 % der Stromkosten für die Erdwärme eingespart werden können.


Wenn pro Jahr 100 Euro eingespart werden, braucht die Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung bei aktuellen Strompreisen ca. 30 Jahre um sich zu rentieren (wenn alles so hält und keine Zusatzkosten auftauchen).


Noch nicht mit eingerechnet ist der Eigenstromverbrauch der Lüftungsanlage und ggf. ein regelmäßiger zusätzlicher Wartungsbedarf.
Andererseits gebe ich mich nicht der Illusion hin, dass die Strompreise gleich bleiben.


Wie denkt Ihr darüber?

f-pNo
 
S

syrincsandy

Hallo
eine Lüftung ohne Wärmerückgewinnung zieht doch aber irgendwo kalte Luft in das Haus hinein.
oder soll diese irgendwie vorgewärmt werden ?
Die Lüftungsanlage spart die Energie ein, welche beim Lüften aus dem Haus entweicht.
Für mich ist es ein Widerspruch in sich ein Haus top zu dämmen, winddicht zu erstellen und dann einfach Luft abzusaugen und an den Fenstern eine Zuluft zu schaffen. . Diese Form der Energieverschwendung ist natürlich in der Warmebedarfsberechnung nicht mit drin

mfG Andy
 
Der Da

Der Da

meine Meinung:
Die Lüftungsanlage wird niemals ihren Anschaffungswert reinholen, wenn man nur auf die Wärmerückgewinnung schielt.
Der Sinn einer solchen Anlage liegt in anderen Aspekten, wobei die Wärmerückgewinnung ein nettes Addon ist.

Die Anlage sorgt für ein gutes Raumklima, sprich frische Luft von Außen. Kann man natürlich durch dauerndes Stoßlüften auch bekommen, aber ich mag es so... ist eben bequem. Des weiteren nimmt es mir die Angst vor Schimmel. Und unsere Anlage hat noch eine Feuchtigkeitsrückgewinnung, was im Winter ein sehr deutliches + ist. Ohne Anlage hatten wir eine Lüftfeuchte von unter 20 %, mit den Anlage irgendwas zwischen 35 und 40 %. Zudem sorgt die Anlage für gute Luft im Haus, speziell im Zimmer wo der Windeleimer steht, merkt man den Unterschied massiv

Die Wärmerückgewinnung ist ein nettes Addon. Wenn draußen eine Temp von -5 Grad herrscht, hatte unsere Zuluft eine Temperatur von 17 Grad. Was ich nicht so schlecht finde.
Den Stromverbrauch der Anlage kann man vernachlässigen, das sind keine 50 € im Jahr, was teurer ist, sind die Wechselfilter.
 

€uro

meine Meinung:
Die Lüftungsanlage wird niemals ihren Anschaffungswert reinholen, wenn man nur auf die Wärmerückgewinnung schielt.
Das ist differenziert zu betrachten. Die Wärmerückgewinnung kann schon erheblich die Leistungsauswahl eines Wärmeerzeugers beeinflussen, je nach dessen Leistungssprung (Anbieter). U.U. lässt sich ein WE geringerer Leistung verwenden => z.T. deutliche Investment- Kapitalkosteneinsparung hierfür!
...Wenn draussen eine Temperatur von -5 Grad herrscht, hatte unsere Zuluft eine Temperatur von 17 Grad. Was ich nicht so schlecht finde.
Davon dürften Anwender dezentraler Zuluft nur träumen

v.g.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
f-pNo

f-pNo

Hallo zusammen,

vielen Dank für Eure Rückmeldungen. Nach 2 Wochen Recherche bin ich jetzt etwas schlauer, eine Entscheidung steht noch immer im Raum.
Die Ausgangssituation:
Unser Haus soll Erdwärme mit Fußbodenheizung erhalten. Es wird mit Ytong ohne zusätzliche Dämmung gebaut. Zudem will unser Bauunternehmen eine Abluftanlage von Lunos einbauen. Aus den Feuchträumen (Bäder, Küche, Hauswirtschaftsraum) wird die feuchte Luft herausgezogen. Durch den entstehenden Unterdruck wird, lt. Beschreibung, über Lüftungsschlitze in den Wohnräumen frische Luft angesogen. Damit wäre ein ausreichender Luftaustausch gegeben und die ggf. entstehende Feuchtigkeit abgeführt.
Laut Planung soll die Erdwärmeheizung in dieser Konstellation, abgesehen vom ersten Jahr, einen Verbrauch von ca. 600 Euro für Strom haben.
Persönlich – rein vom Gefühl her, würde ich dies gerne in eine dezentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung umwandeln. Unser Planungsingenieur stellte allerdings die Frage in den Raum, wann und ob sich die höheren Kosten (3.000 – 4.000 Euro) amortisieren.

Ich (als Kopfentscheider) suche aktuell handfeste Argumente, welche eine Entscheidung PRO Lüftungsanlage unterstützen.
02/2013 lief wohl in Rheinland-Pfalz eine Förderung für Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung aus. Aktuell läuft eine Anfrage bei der Energieagentur RLP, ob es eine Verlängerung gab.

OK – nachdem ich Eure Antworten erhalten hatte, nahm ich Kontakt mit einem Lüftungsbüro auf. Der Kontakt verlief aktuell per E-Mail. Ggf. werde ich am 05.08. in ein Musterhaus mit einer entsprechenden Anlage fahren (vor Ort besichtigen / anhören).

Argumente pro Wärmerückgewinnung und Bewertung:

  • Energieeinsparung für die Heizung - liegt lt. Aussage Lüftungsbüro bei 10 – 25 % (respektive 60 – 150 Euro) – Eigenstromverbrauch noch nicht berücksichtigt
  • stetige Frischluftzufuhr + Abführung Feuchtigkeit - wird auch mit der Abluftanlage erreicht
  • Allergierisikoreduzierung durch Pollenfilter – wichtiges Argument, aber:
Laut Aussage Lüftungsbüro wird im Sommer weniger mit der Lüftungsanlage gearbeitet, sondern öfters mal einfach das Fenster geöffnet. Grund: die Lüftungsanlage würde genauso die warme Luft von außen ansaugen, wie sie über die geöffneten Fenster eindringen würde. Egal wie rum – das Haus heizt sich mit der Zeit auf.

eine Lüftung ohne Wärmerückgewinnung zieht doch aber irgendwo kalte Luft in das Haus hinein.
oder soll diese irgendwie vorgewärmt werden ?
Die Lüftungsanlage spart die Energie ein, welche beim Lüften aus dem Haus entweicht.
Für mich ist es ein Widerspruch in sich ein Haus top zu dämmen, winddicht zu erstellen und dann einfach Luft abzusaugen und an den Fenstern eine Zuluft zu schaffen. . Diese Form der Energieverschwendung ist natürlich in der Warmebedarfsberechnung nicht mit drin
mfG Andy
Die Abluftanlage würde im Winter kalte, nicht vorerwärmte Luft ansaugen. Dies wurde allerdings schon bei den prognostizierten Stromkosten von 600 Euro/Jahr berücksichtigt.

Ein Argument „Abluftanlagen sind Stand Technik von gestern“ zieht aus meiner Sicht nicht, wenn mit der neuen Technologie eine Amortisation nicht erreicht wird. (Ich kauf mir ja auch keinen Kühlschrank der Kategorie A+++, wenn er mehr Strom verbraucht als mein alter.)
Somit wäre aus meiner Sicht das einzige verbleibende Argument pro der Anlage mit Wärmerückgewinnung der höchstwahrscheinlich weiter steigende Strompreis. Aber – und dies mal ketzerisch gefragt – sollte man diesem dann nicht eher mit einer Photovoltaik-Anlage vorbeugen?

Könnt Ihr mir noch andere Argumente PRO dezentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung an die Hand geben?

Warum nimmt eigentlich dieses System nicht die „Enter“-Taste an? Ich muss alles in Word vorschreiben, damit ich wenigstens ein paar Absätze reinbekomme.
 
B

Bauexperte

Hallo,

Warum nimmt eigentlich dieses System nicht die „Enter“-Taste an? Ich muss alles in Word vorschreiben, damit ich wenigstens ein paar Absätze reinbekomme.
Ich habe festgestellt, daß es nicht an der Software dieses Systems liegt, sondern am verwendeten Browser. Ich habe vor einiger Zeit alles auf Firefox umgestellt und schnell festgestellt, daß dieser Browser denkbar ungeeignet ist, sich übersichtlich auf dem HBF zu bewegen. Bin also ausschließlich für dieses Forum zu Safari zurückgekehrt; allerdings habe ich - zur eigenen Sicherheit - Startpage vorgeschaltet.

Vielleicht hilft Dir das auch

PS: den einzigen Fehler, den dieses System generiert, sind zeitweise Doppelposts; weiß der Geier woran das liegt.

Liebe Grüsse, Bauexperte
 
Zuletzt aktualisiert 27.04.2024
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