Elektrische Fensteröffnung als Alternative zur Lüftungsanlage?

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C

christianmarx

Hallo liebe Forengemeinde,

dies ist unser erster Beitrag in diesem Forum.

Wir werden bald bauen (Stadtvilla, 140 qm, Walmdach, Stein auf Stein, ruhige Wohngegend). Wir haben beim Thema Lüftung Entscheidungsprobleme

Eine zentrale Lüftungsanlage haben wir eigentlich schon ausgeschlossen, da uns keiner sagen kann, wie die Rohre nach 30 Jahren von innen aussehen. Abgesehen von den regelmäßigen Wartungskosten für eine solche Anlage ist uns das zu ungewiss. Es fehlt hier an Erfahrungswerten.

Die dezentrale Variante gefällt uns da schon besser, da man die komplette Einheit zur gründlichen Reinigung rausnehmen kann. Unschön sind hier die vielen Wandöffnungen (wahrscheinlich 6 bei 2 Etagen, 3 pro Etage).

Unser Fensterbauer hat uns daher einen Vorschlag von Fenstern mit Parallelabstellung gemacht. Diese sind trotz Öffnung einbruchhemmend (Widerstandsklasse RC2) verriegelt. Zudem können sie mit einem Elektroantrieb ausgerüstet werden und fahren dann je nach Einstellung (Zufallsmodus, alle 10 Minuten, alle 30 Minuten etc.) elektrisch auf. Diese Fensterlüftung erfüllt die Anforderungen einer nutzerunabhängigen Lüftung gemäß DIN 1946-6 und wurde vom Fraunhofer Institut getestet. Natürlich ist uns bei dieser Variante bewusst, dass Energie verloren geht (keine Wärmerückgewinnung).

Was haltet Ihr davon? Hat dies vielleicht schon jemand verbaut und kann etwas dazu sagen?

Wir freuen uns auf Eure Meinungen!

MfG
Christian
 
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H

hbf12

Ich kenn mich damit nicht wirklich aus, aber wenn ich lese
"Die Luftmenge, die durch diesen umlaufenden Spalt zugfrei ausgetauscht wird, ist mit der eines gekippten Fensters vergleichbar."
weiß ich nicht ob damit genügend Luft ausgetauscht wird, bzw. wird die Öffnungszeit vermutlich nicht eben kurz sein.
 
D

Doc.Schnaggls

Hallo Christian,

ich hatte anfangs ähnliche Bedenken wie Du bezüglich dem Zustand der Rohrleitungen einer Lüftungsanlage.

Da wir jedoch einen Vereinskamerad haben, der sich hauptberuflich um die Wartung von Lüftungsanlagen kümmert, habe ich ihn mal ausführlich ausgequetscht.

Ergebnis dieses Gesprächs war dann die Entscheidung für eine kontrollierte Be- und Entlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung.

Gründe:

- Zuluft kommt nur über einen feinen Filter ins Haus, der auch von uns selbst problemlos ausgetauscht werden kann. Somit bleiben die Zuluftrohre automatisch sauber. Diese Filter werden wir nicht beim Hersteller der Lüftungsanlage beziehen sondern (vom gleichen Hersteller) im Baumarkt als Meterware kaufen und mittels einer Schablone mit dem Cuttermesser passgenau zuschneiden - dadurch spart man etwa 90 % der Kosten für Filtermedien und kann auch mal einmal zusätzlich wechseln. Bei diesem Vorgehen empfiehlt sich alle 10 Jahre eine vorsorgliche Desinfektion, die einen Aufwand von ca. 350 EUR verursacht.

- Die Abluftrohre können zwar innen eher verschmutzen, aber da diese die Luft nur das draußen befördern sind diese Verschmutzungen (hauptsächlich Fettablagerungen aus der Küche, wenn keine gute Umlufthaube betrieben wird) unkritisch.

Die von Dir beschriebene Variante würde mir persönlich etwas Bauchschmerzen bereiten. Zum einen hast Du diverse Elektromotoren und mechanische Teiledie potenziell störanfällig sind.

Zum anderen hätte ich persönlich auch Bedenken, was die Regensicherheit bei Starkregen angeht, wenn die Anlage meint ausgerechnet dann die Fenster öffnen zu müssen.

Grüße,

Dirk
 
C

christianmarx

Vielen Dank für die ersten Antworten!

Die Menge des Luftaustausches und damit die Anzahl der Fenster, die man mit einer elektrischen Abstellung ausrüsten muss, wird (so wurde uns gesagt) mit einem Lüftungskonzept berechnet. Dieses liegt noch nicht vor.

Was mir an den Fenstern (egal ob elektrisch oder nicht) richtig gut gefällt, ist, dass man von außen nicht sieht, ob es auf ist oder geschlossen und dass bei geöffnetem Fenster die Widerstandsklasse RC2 gegeben ist. Also man kann mal wegfahren und mal die Fenster auf lassen.

Starker Regen bei geöffnetem Fenster macht nichts, denn da ist unten eine Ablaufrinne im Plastik integriert, die nach außen geführt wird.
 
T

toxicmolotof

Ein Fenster, bei dem man von außen nicht sieht ob es geöffnet ist? Interessant, gibt es davon Beispielfotos wie ein ungeöffnetes geöffnetes Fenster aussieht?

Was nützt eine Ablaufrinne, wenn dir das Wasser durch Winddruck in die Hütte geblasen wird? Ich wäre auch nicht so ganz überzeugt wenn es keinen Wetter/Regensensor gibt.
 
D

Doc.Schnaggls

Ich hab mir das auf der Homepage des von mir vermuteten Herstellers (Winkhaus) mal angeschaut, aber leider keine für mich aussagekräftigen Bilder gefunden (insbesondere von außen nicht).

Genau wie toxicmolotow sehe ich das Problem bei Regen durch den entstehenden Winddruck - eine Ablaufrinne, die das Wasser nach außen führt haben unsere (inzwischen 13 Jahre alten Fenster) auch schon, aber auch die nützt nichts, wenn das Wasser durch den Wind hereingeblasen wird...

Wenn der Fensterflügel um 6mm nach innen bewegt wird (Lüftungsstellung) kann das eventuell aus einer Entfernung >2m aussehen wie ein geschlossenes Fenster - wenn ich jedoch unmittelbar davor stehe, sehe ich auch den Spalt zwischen Fentsreflügel und Rahmen.
 
Zuletzt aktualisiert 25.04.2024
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