Welches Heizkonzept für Neubau ohne Lüftungsanlage?

4,80 Stern(e) 5 Votes
Zuletzt aktualisiert 26.04.2024
Sie befinden sich auf der Seite 4 der Diskussion zum Thema: Welches Heizkonzept für Neubau ohne Lüftungsanlage?
>> Zum 1. Beitrag <<

E

ErikErdgas

Hallo Alpandian89,

ich würde die angesprochenen Punkte um dein persönliches Nutzerverhalten ergänzen. So wäre es sicherlich interessant zu hinterfragen, welchen Warmwasserverbrauch du beispielsweise hast? Je höher der Anteil an zu erzeugendem Warmwasser, desto mehr geht der Nutzungsgrad der Wärmepumpe in die Knie, was dann der anvisierten Gas-Brennwertlösung mit Solarthermie-Unterstützung in die Karten spielt, die Dachausrichtung sollte dafür ja auch relativ gut geeignet sein.

Den Punkt der Lüftungsanlage würde ich definitiv unterstützen. Sowohl aus energetischen (Wärmerückgewinnung) als auch hygienischen (Luftqualität, Luftwechsel) Gründen ist dies vor allen Dingen im Neubau mit den relativ geringen Kosten sehr attraktiv.

Beste Grüße, Erik
 
G

Grym

ich würde die angesprochenen Punkte um dein persönliches Nutzerverhalten ergänzen. So wäre es sicherlich interessant zu hinterfragen, welchen Warmwasserverbrauch du beispielsweise hast? Je höher der Anteil an zu erzeugendem Warmwasser, desto mehr geht der Nutzungsgrad der Wärmepumpe in die Knie, was dann der anvisierten Gas-Brennwertlösung mit Solarthermie-Unterstützung in die Karten spielt, die Dachausrichtung sollte dafür ja auch relativ gut geeignet sein.
Je nach Wärmepumpe ist der JAZ beim Warmwasserbetrieb sogar besser. Beispielsweise bei einigen Geräten von ROTEX, welche über Hygienspeicher Wasser bereitstellen und daher nur auf 45 Grad heizen müssen. Dort gilt dann, je mehr Warmwasser desto besser die JAZ. Aber generell sind die Unterschied marginal.

Auch kann man mit einer Erdgas-Heizung nicht kühlen und irgendwann wird man zwangsweise wechseln müssen (in 10, 20, 30 Jahren), weil fossile Brennstoffe politisch nicht mehr erwünscht sind.
 
M

mikiliki1232

Um KFW55 nach Energieeinsparverordnung 2016 zu erreichen müssen folgende Parameter eingehalten Warden:

Dachflächen, oberste Geschossdecke, Dachgauben U ≤ 0,14 W
Fenster U ≤ 0,9 W
Mauerwerk U ≤ 0,2 W (mit ungefülltem Poroton kaum zu erreichen, bei normaler Dicke)
Eingangstür U ≤ 1,2 W

Wenn Gas gesetzt brauchst du Kontrollierte-Wohnraumlüftung und Solar:

Brennwertkessel, solare Trinkwarmwasser-Bereitung (Standardwerte nach DIN V 4701-10), zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung (Wärmebereitstellungsgrad> 80%)
 
E

ErikErdgas

Hallo Grym,

auch bei den 45 °C liegt die zu bereitstellende Temperatur ja sicherlich über der Vorlauftemperatur für die Wärmeverteilung über die Fußbodenheizung. Rotex bietet ja auf der Internetpräsenz einen Jahresarbeitszahlen-Rechner. Bei Systemtemperaturen der Fußbodenheizung von 30 °C /23 °C erhalte ich mit der Berechnung des Warmwasserbedarfs zwischen 20% und 50 % einen Unterschied im ausgewiesenen Cop von knapp 0,3 und als absoluten Unterschied von knapp 0,9 zwischen Warmwasser- und Heizungswassererzeugung. Das ganze lässt sich nun natürlich auf verschiedene Beispiele nach oben und nach unten rechnen, aber Unterschiede würde ich allgemein schon aus machen.

Dem Argument das fossile Brennstoffe, im Falle Erdgas, keine Rolle spielen werden, würde ich mit der Position des BMWi entgegentreten:

„Auch in den nächsten Jahrzehnten wird Erdgas einen wesentlichen Beitrag zur Energieversorgung in Deutschland leisten. Der weitaus wichtigste Markt für Erdgas ist nach wie vor der Wärmemarkt.“

Beste Grüße, Erik
 
Zuletzt aktualisiert 26.04.2024
Im Forum Heizung / Klima gibt es 1770 Themen mit insgesamt 26281 Beiträgen


Ähnliche Themen
Alle Bilder dieser Forenkategorie anzeigen
Oben