Finanzierung - Eure Meinung ist gefragt

[f-pNo]

Allgemein sieht es von der Finanzierung her gut aus.
Allerdings schaut Euch wirklich noch einmal die Baunebenkosten an und plant einen Puffer ein.

Hierzu ein paar Beispiele von uns:
- Erdwärmebohrung - niemand kann zu 100% abschätzen, ob die prognostizierte Bohrtiefe ausreichend ist. Trotz gründlicher Planung kostete die Bohrung bei uns knapp 2.000 Euro mehr.
- Badbemusterung: Wir sind eher praktisch veranlagt - also keine "Luxusmenschen". Bei uns waren ca. 7.800 Euro für Ausstattung Bad und Duschbad (inkl. Badmöbel) eingeplant. Bei der Bemusterung wurden wir durch die großen Verkaufsräume geschleust (keine Preise ausgezeichnet), trugen unsere Vorstellungen vor und stimmten dem gezeigten zu bzw. lehnten es ab. Drei Wochen später - als das Angebot beim GU einging - wurden wir gefragt, ob wir goldene Wasserhähne beauftragt hätte: Angebotspreis 16.000 Euro + MwSt. Unser GU schickte uns dann bei der Sanitärefirma vorbei, welche einen kleinen Musterraum hatte. Dort kamen wir auf ca. 9.500 Euro inkl. MwSt. Einzig die Toilettenauswahl blieb bestehen und das Duschpanell ist sogar ein besseres geworden. Trotzdem noch ein Aufpreis von ca. 2.000 Euro.
- Fliesen: Wir brauchen keine superteuren italienischen Marmorfliesen (oder so). Aber wir bauen nur einmal und daher bemusterten wir nach praktischem UND Gefallen. Somit kosteten auch die Fliesen ca. 2.000 Euro mehr.
- Malerarbeiten - war bei uns (vom Material) deutlich günstiger (Arbeit = Eigenleistung)
- Erdarbeiten - hier kommt es auf Euer Grundstück und die Planung an. Unser Grundstück hat teilweise eine Hanglage. Wir bauten so, dass wir das obere Gelände nutzen können. Allerdings müssen wir einen Zaun als Absturzsicherung setzen. Unsere Nachbarn haben sich anders entschieden und ihr hinteres Gelände komplett ausgekoffert. dem zufolge mussten sie die zusätzlichen Erdarbeiten sowie den Abtransport/Deponiegebühren für den Boden bezahlen. Zusätzlich müssen sie wiederum unser (Original-)Gelände vor dem Abrutschen sichern (Mauer / L-Steine).
- Da wir gerade beim Gelände sind - ggf. kommen ja aufgrund der Bodenverhältnisse noch Mehrkosten auf Euch zu - oder besteht schon ein Bodengutachten?

Dies sind nur ein paar Beispiele aus unserer Praxis. Inwiefern sie auf Euch zutreffen würden, könnt Ihr am Besten abschätzen.


Lange Rede, kurzer Sinn: Ihr solltet immer einen Puffer für unvorhergesehene Kosten einplanen. Zudem auch einen Puffer für vorhersehbare Kosten (Stichwort: Aufmusterung). Ihr werdet oftmals doch zum etwas teureren Produkt greifen, da ihr ja voraussichtlich nur einmal baut.

 

[LuziEva]

Hallo,
und besten Dank für die Tipps!
Sind alles nachvollziehbare Punkte, die wir bedacht haben. Bodengutachten liegt vor und es werden Gründungsmehrkosten von ca. 6600 erwartet.
Die Hausbetriebskosten (also Strom, Wasser, Reparaturen usw) entsprechen in etwa der Miete, die wir jetzt noch für unsere Wohnung zahlen - und die ja in unserer Rechnung bei monatlichen Ausgaben enthalten ist, insofern war auch das schon bedacht.
Abschlusskosten bei der Bank müssen wir übrigens nicht zahlen.
Durch Eigenleistung kommen wir ziemlich günstig an eine Photovoltaik, sodass auch dieser Punkt eher klein bleiben wird. Hanglage hat das Grundstück nicht.
Puffer für Musterung wird bedacht.
@ f-pNo: Da ihr auch Erdwärme habt, würde uns interessieren... welche Pumpe habt ihr und seid ihr damit zufrieden? Vermutlich mit zentraler Lüftungsanlage, auch mit Wärmerückgewinnung? Denn die Rückgewinnung wären evtl. noch Kosten, die wir erstmal hinten anstellen würden, sprich wir überlegen das Ganze ohne Rückgewinnung zu machen.... Wie sind eure Erfahrungen?

 

[Annadks]

Hallo,

mich wundert ehrlich gesagt dass die Rückmeldungen auf deinen Post in Summe so positiv sind und sich die Anmerkungen lediglich auf die eventuell höheren Kosten beziehen. Ich habe da andere Erfahrungen gemacht.

Auch wird sind noch relativ jung (27 und 28Jahre), haben ein etwas höheres Einkommen (derzeit 6100€/Monat netto ohne Kindergeld oder Sonderzahlungen), dafür aber auch bereits ein Kind und relativ hohe Ausgaben für ein berufsbegleitendes Studium. Unser Eigenkapital (60TEUR) liegt etwas über eurem und 2 Autos sind vorhanden.

Wunsch nach einem 2 und 3. Kind vorhanden. Wir haben den Rat in diesem Forum befolgt und den Hauswunsch für ein paar Jahre zurückgestellt. Warum?
Wir haben in Summe 550TEUR für den Hausbau kalkuliert ohne Puffer (relativ teure Grundstücke im Stuttgarter Raum). Das Eigenkapital reicht nicht mal um die Nebenkosten abzudecken (inkl. Außenanlagen, Küche, etc)

Dennoch denke ich dass die Summe mit unserem Einkommen machbar wäre. ABER:

Der Wunsch nach weiteren Kindern. Bei dir lese ich eine angepeilte Rate von 2400€/Monat. Ihr wünscht euch 2 Kinder. Mit Kindern wird sich nicht nur dein Gehalt reduzieren wenn du in Elternzeit gehst, sondern die Kosten werden auch steigen. Solltest du wieder Teilzeit/Vollzeit arbeiten gehen wollen, musst du die Betreuungskosten für die Kinder bedenken. Allein diese machen bei uns umgerechnet 400€/Monat bei einem Kind aus (arbeite aber auch Vollzeit).

Angenommen du gehst nicht wieder Vollzeit arbeiten, wird die Kreditrate >50% eures Einkommens ausmachen bei weniger Einkommen und höheren Ausgaben.

Also mir wäre mulmig bei dem geringen Eigenkapital schon eine so hohe Summe aufzunehmen, wissend dass sich die Umstände in den nächsten 2-3 Jahren mit Kindern ändern werden ohne die konkreten Auswirkungen zu kennen.

Wir werden jetzt noch 2-5 Jahre Eigenkapital ansparen bis wir ein sicheres Gefühl haben wo wir zu dem Zeitpunkt beruflich stehen und wie die weitere Familienplanung aussieht.

Der Zeitraum in dem wir nun sparen werden wird auch die Prüfung für uns sein ob wir auf dieses Geld monatlich verzichten können/möchten und ob es uns das wert ist den Hausbau über andere Bedürfnisse zu stellen. Ihr seid ähnlich jung wie wir, habt aber noch kein Kind. Warum muss der Hausbau zwingend jetzt sein? Ihr seid beide noch Berufsanfänger, fangt an erst jetzt richtig zu verdienen. Habt ihr nicht das Bedürfnis erstmal zu reisen, im Berufsleben anzukommen und dann erst in 2-3 weiteren Jahren den nächsten Lebensabschnitt inkl. Hausbau anzugehen?

Bitte nicht falsch verstehen, dass soll keineswegs eine Art Belehrung sein, sondern lediglich Denkanstöße über die ich vor einigen Wochen selbst sehr dankbar war.


Liebe Grüße

Anna

 

[Bln84]

Genauso sehe ich das auch und habe es ja bereits zu Bedenken gegeben. Das sollte mal vorher im Detail durchgerechnet werden. Nicht immer ist das Einkommen gleich hoch und Kinder oder Auto kosten. Wollt ihr jahrelang nur für das Haus arbeiten und nicht mal z.B. 3 Wochen Asien oder USA? Ihr könnt als Lehrer ja auch nur in den Ferien verreisen, das kostet. Später mit Kind geht's auch nur in den Ferien oder wollt ihr mit Kind Urlaub im Garten machen? Ich würde noch ein paar Jahre warten, ein Haus läuft euch nicht weg. Wieviel spart ihr aktuell pro Monat für z.B. eine neue Waschmaschine, Kühlschrank, TV, PC etc... Hält alles nicht ewig