Estrichtrocknung - Falsches Trocknungsprogramm eingestellt

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Vicky Pedia

Vicky Pedia

Habe gelesen, dass sich das Aufheizen des Estrichs auf die ca. 50°C zum Belegreifheizen auch den positiven Nebeneffekt hat, dass die nächste Heizperiode weniger Energiekosten bedeuten. Ist da was dran?
Das Aufheizen ist ein reines Funktionsheizen und hat mit der Belagreife nichts zu tun!!!
 
KlaRa

KlaRa

Moderator
@ Oetzi: Vielen Dank erst einmal "für die Blumen"!
Zu Deinen Fragen:
"Heizestrich, und das Ausheizprogramm startet (...) erst nach knapp 5 Wochen."
Antwort:
Grundsätzlich trocknet jeder Estrich auch ohne Zusatzbeheizung (hier: Warmwasser-Fußbodenheizung) nach ca. 6 Wochen bis zur Belegreife aus; entsprechendes Lüften vorausgesetzt.
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"Der Estrich ist also schon etwas angetrocknet, unten aber vermutlich noch ordentlich feucht."
Antwort:
"Etwas angetrocknet" ist sicherlich untertrieben.
Vermutlich, aber das wird die CM-Restfeuchtemessung an den tag legen, wäre der Estrich auch ohne Beheizung trocken.
Aber!
Das Funktionsheizen zur Überprüfung der Bauteile (der Heizungskomponenten) ist unumgänglich.
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"Nun möchte ich die Austrocknung (...) etwas beschleunigen und Kondensationstrockner verwenden. Ist das auch schon während des Funktionsheizens gefahrlos möglich oder sollte man die Bautrockner besser erst hinterher einschalten?"
Antwort:
Das ist möglich, aber nicht immer sinnvoll. Der Einsatz von Kondensationstrocknern ist eine Überlegung nach der Wirtschaftlichkeit wert!!! Unterschätze bitte nicht die Energiekosten, welche da im Hintergrund "drohen".
Gutes Lüften bei entsprechender Luftfeuchte im Außenbereich reicht meistens aus, soweit wir im Außenbereich keine Luftfeuchte über 70% haben.
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"Und welche Luftfeuchtigkeit sollten die Bautrockner nicht unterschreiten, damit es nicht zum Aufschüsseln kommt?"
Antwort:
Aufschüsseln der Estrichränder kann es auch beim langsamen Trocknen geben - und ist kein Mangel sondern eine materialspezifische Eigenart von mineralischen Estrichen.
Allerdings sollte ein Bautrockner keine relative Luftfeuchte < 35 % bewirken, sonst reißen die Kapillaren ab: der Estrich kann nicht weiter austrocknen!
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"Außerdem würde ich ganz normale Ventilatoren aufstellen ..."
Antwort:
Das ist die beste Lösung!! Lieber mehrere Ventilatoren bei geöffneten Fenstern als eine Zwangstrocknung durchführen.
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"In Ordnung, oder unbedingt die speziellen Ventilatoren vom Bautrocknerverleih nehmen?"
Antwort:
Ausreichend dimensionierte Lüfter, welche in der Lage sind, für nennenswerte Luftbewegung zu sorgen, die reichen vollkommen aus!
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"Für welche Zeitdauer sollte man die Bautrockner einsetzen, um die Bude halbwegs trocken zu kriegen?"
Antwort:
Da ist keine konkrete Aussage möglich, weil ein Bautrockner seine Feuchtigkeit ja nicht nur aus dem Estrich, sondern auch aus dem Mauerwerk bezieht.
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Gruß: KlaRa
 
Ö

Ötzi Ötztaler

Lieber @KlaRa
Danke vielmals für die ausführliche Antwort! Wegen der teils ordentlich schwülen Witterung der letzten Wochen ist es vermutlich noch nicht komplett trocken.
Unser Massivhaus wurde in einem krassen Tempo hingestellt, im März gingen die Erdarbeiten los und jetzt Anfang Juli ist der Estrich schon mehr als einen Monat drin. Der Bau hatte nicht wirklich viel Zeit, im Mauerwerk etc trocken zu werden, insofern will ich da bissl aufpassen. Will langfristig keinen Schimmel oder andere Probleme

Ich nehme schon mal mit, dass ich mir zu einem solch späten Zeitpunkt keine großen Gedanken um Aufschüsselung durch Luftzug mehr machen muss. Das ist schon mal positiv. Bissl gingen ein paar Ecken schon nach oben (Wasserwaage zeigt jeweils leichte Neigung an), aber das senkt sich hoffentlich auch bald wieder von alleine zum Ende der Austrocknung.
 
Vicky Pedia

Vicky Pedia

war bei uns ein Gerät mobiheat gelb, war über Starkstrom angeschlossen. An Vor-/Rücklauf der Fußbodenheizung.
Na das Ding heizt elektrisch die Fußbodenheizung, weil die Wärmepumpe noch nich läuft oder so. Heizen heisst aber nicht zwingend auch trocknen. Aber klar, warm trocket auch besser.
 
Zuletzt aktualisiert 21.09.2025
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