Dachterrasse und Geländer auf Beton-Fertiggarage von Zapf

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Zuletzt aktualisiert 24.08.2025
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A

Anteilseigner

Ich habe eine Zapf Doppelgarage mit Terrasse drauf. Achte genau darauf was vereinbart wurde. Bei uns darf die zusätzliche Last NUR über die entsprechend verstärkten Wände abgeleitet werden, und nicht über die ganze Fläche. Stelzenlager geht (bei uns) also nicht. Wir haben Holzträger von Wand zu Wand gelegt und da die Holzterrasse drauf.

Bei Zapf kannst Du auch Konstruktionszeichnungen und Schnitte bekommen. Das ist zB interessant weil das Dach schräg zur Attika liegt, damit das Wasser abläuft. Wenn man dann in einer Linie parallel zur Attika bohrt für Befestigungen, dann landen die Bohrungen mal in der Decke (da ist der Beton dick, was gut ist) und mal drunter (da ist die Wand dünn)

Beim Belag drauf achten dass es eine Revisionsöffnung für den Ablauf gibt. Wir hatten das nicht und dadurch nach einer Weile stehendes Wasser auf der Garage. Dadurch ist bei uns Feuchtigkeit durch diffundiert. Ich habe nun noch eine EPDM Schicht drauf gemacht um da dauerhaft Ruhe zu haben und die Garage vor Frostschäden zu schützen. Funktioniert seit ein paar Jahren gut.
Vielen Dank für Deine ausführliche Rückmeldung! D. h. das Geänder habt ihr auch auf den Holzträgern befestigt, oder direkt an der Wand?
Wie habt ihr die Holzträger an der Garage befestigt?
Wäre super interessant, wenn du Fotos/Skizzen von dem Aufbau hättest.
 
J

jehd

Ich habe leider keine Dokumente zum Aufbau... Aber hier einige Dinge die wichtig waren:

Das Geländer ist Edelstahl mit Glas und an der Garage befestigt. Das ist nicht so einfach, weil die Wände der Garage dünn sind. Ich habe damals eine Software von Fischer verwendet um das zu planen. Die Form der Auflageplatte vom Geländer hat da einen Einfluss, und natürlich die Länge des Hebels von den Geländerstangen. Am Ende habe ich die damals am besten tragenden Anker von Fischer eingeklebt. Das war recht teuer und aufwändig, aber ich wollte keinen Kompromiss bei der Sicherheit. Plan B wäre gewesen, durch zu bohren und eine Platte auch an der Innenseite zu verwenden. Das ging aber nicht weil das Dach weiter schon geschrieben schräg verläuft.

Für die Terrasse haben wir einfach Holzträger von rund 6m Länge (Doppelgarage) über die vier Attikawände gelegt. Zwischen Holz und Garage ist Bautenschutzmatte, dieses Gummigranulat, damit die Garage nicht beschädigt wird wenn das Holz arbeitet. Auf die Holzbalken dann als Wasserschutz Dachpappe, die gibt es in passender Breite auf der Rolle. Habe ich mit einem Tacker befestigt. Mit etwas überstand auf die Balken gelegt bleiben diese immer trocken. Dann Abstandshalter aus Kunststoff (Verglasungsblöcke für den Fenstereinbau, günstiger Tipp vom Sägewerk) auf die Dachpappe und darauf quer auch ca 6m Terrassendielen geschraubt. Auch diese liegen durch die (unsichtbaren) Abstandshalter nie dauerhaft im Wasser. Träger und Dielen sind aus Douglasie. Das ganze beruht auf einem Vorschlag vom lokalen Sägewerk, wo ich das Holz gekauft habe. Das hat sich bei denen bewährt, und bei mir ist es seit fast 10 Jahren auch gut. Die Terrasse hat nicht mal das sonst geforderte Gefälle, weil die 2% über 6m am Haus viel sind und blöd ausgesehen hätten. War natürlich mein Risiko, aber der vom Sägewerk hat mir gesagt dass die in vielen Projekten damit auch gute Erfahrung gemacht hätten solange die Terrasse nicht im Vollschatten liegt und dann nie abtrocknet.

Der beim Sägewerk hat uns auch adhoc verschiedene Dielen über Holzbalken gelegt, damit wir das Trittgefühl ausprobieren konnten. Wie haben dann auch einen Balken mehr genommen als ursprünglich von Sägewerk empfohlen, weil wir es nicht mögen wenn der Boden zu stark wippt beim Laufen.

Beim Sägewerk war es übrigens billiger als im Baumarkt (Holz einfach nach Volumen abgerechnet) und hatte deutlich bessere Qualität.

Die Terrasse wollte ich erst in der Garage verankern, habe es aber dann erst mal ohne probiert. Das Holz arbeitet ganz schön über das Jahr hinweg, sieht man an den Fugen, und ich hatte Angst, dass das die Garage schädigt wenn es eine feste Verbindung gibt. Das hält problemlos ohne Bewegung seit fast 10 Jahren, das Holz ist insgesamt aber auch sehr schwer. Eine alternative könnte eine Trägerschicht aus Metall sein, statt den Holzbalken, die nicht arbeitet, aber da habe ich keine Erfahrung.

Das Geländer ist auch nicht mit der Terrasse verbunden, auch damit das Holz arbeiten kann.

Wir hatten dann noch den Hausanschluss, weil die Garage direkt daran steht, mit Wärmedämmung dazwischen. Hier hat unser Hausbauer ein Anschlussprofil unsichtbar eingeputzt, in das man von unten ein Blech einschieben kann. Da ist dann ein wasserfestes Winkelprofil eingesteckt was den Zwischenraum überdeckt, auf der Attika aufliegt, und somit dafür sorgt dass alles über die Garage entwässert wird ohne dass die Dämmung nass werden kann. Das Profil auf der Garage bleibt dabei in dem Anschlussprofil beweglich. Das ist wichtig, weil sich die Garage anders setzt als das Haus. Die Holzbalken liegen auch auf diesem Profil, wieder mit Bautenschutzmatten.

Zum Vergleich: unser Putzer hat auch den Übergang zwischen Haus und Garage verputzt, mit einer elastischen Fugendichtung. Da ist durch die unterschiedlich Setzung nach einer Weile ein Riss aufgetreten, der aber kein Problem ist und vom Verputzer auch so vorhergesagt wurde.

Insgesamt war es übrigens erstaunlich günstig die Garage passend zum Haus zu verputzen, weil die ja ohnehin gerade fürs Haus da waren (damals 300 Euro auf Rechnung für alles bei geschlossenem Tor sichtbare vorne und eine halbe Seite der Garage, zwei Schichten mit Gewebe dazwischen, der Rest der Wände ist in der Erde oder am Haus)

Zwischen den beiden Garagen habe ich eines der Zapf Plastik Profile gesetzt, das mitgeliefert wurde. Es wird von Metall Klammern zwischen den Garagen gehalten. Das Profil habe ich grob angeschliffen und dann ohne weitere Vorarbeit auch eine Lage von der Deckschicht von unserem Putz mit einem Schwamm aufgetragen. Sieht gut aus und hält auch schon seit 10 Jahren.


Am Rand der Terrasse habe ich eine Verblendung und Wetterschutz mit Standard Blech Profilen fürs Dach gemacht, farblich passend zu den Fenstern vom Haus. Das hat zwei Teile. Direkt vor das Holz habe ich ein gerade Profil mit einer Tropfkante gemacht, das etwas über die Oberkante der Garage heruntergezogen ist. Dabei etwas Abstand, damit alles hinterlüften kann und damit kein schmutziges Wasser bin der Terrasse für Fassade runter laufen kann. Darüber dann noch ein Ortgangblech mit nach innen gebogener Tropfkante. Der obere Schenkel davon ist zwischen Tragschicht (Holzbalken mit Dachpappe) und den Dielen eingeklemmt und dann mit den Schrauben für die Dielen mit befestigt, einfach durchgeschraubt. Dieses Blech überlappt mit dem anderen Schenkel (der mit der Tropfkante) das erste Blech, so dass man dessen Befestigungsschrauben nicht sieht.
 
J

jehd

Hier habe ich ein Bild gefunden, in dem die Verblendungen noch nicht angebracht ist, so dass man den Holzaufbau und die zwei Teilgaragen sieht.

Den Spalt zwischen den Garagen auf der Oberseite habe ich auch mit einem Blech abgedeckt, damit kein Wasser reinläuft - das sieht man als schmalen silbernen Streifen in der Mitte zwischen Holz und Garage.
 

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A

Anteilseigner

Vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht @jehd und das Foto!! Leider habe ich deinen Beitrag jetzt erst gesehen. Verstehe ich das richtig, dass du also die Geländerbefestigung in der Wand, also im dünnen Bereich befestigt hast? Also mit relativen kurzen Ankern?

In der Zwischenzeit hatte ich bei Zapf auch einmal angefragt und die Rückmeldung bekommen, dass das Geländer "... auf oder an der Attika befestigt werden kann" und, dass die Last der Dachterrasse auch direkt über die Decke z.B. mit Stelzlagern eingebracht werden kann.

Ich habe zwei Einzelgaragen nebeneinander (mit Wanddurchbruch) und möchte nur eine Garage als Dachterrasse nutzen (Grenzabstand).
An der Stirnseite der Garage ist es ja prinzipiell kein Problem, hier kann man von vorne in den Bereich bohren in dem die Attika auf die Decke trifft (so sieht es bei dir am Foto auch aus).

Das seitliche Geländer würde ich aber gerne zwischen den beiden Garagen anbringen (da nur die eine Garage als Terrasse genutzt werden darf).

Kann ich hierfür nicht von oben in die Attika bohren? Ein Problem ist evtl., dass diese nicht ganz eben ist, aber diese könnte man vorab ja plan schleifen. Oder ist dabei etwas zu beachten?

Oder ein anderer Ansatz. Hattest du mal überlegt das Geländer an dem Holzbalken zu befestigen?
 
J

jehd

Hallo,

ich habe nicht nur in die dünnen Wände verankert, sondern im Übergang von Wand zum Dach die dickeren Stellen genutzt. An den kritischen Stellen wo die Absturzsicherung wichtig war dann durch die Wand in die Decke seitlich um tief bohren zu können. Meine Garagen haben im Übergang zwischen Wand und Decke abgerundete Kehlen die das etwas leichter gemacht haben. Wie gesagt waren dafür die Schnitte von Zapf wichtig, weil es sonst schwer gewesen wäre, die richtigen Stellen bzw die richtige Höhe zu treffen.

Trotzdem sind die Anker nicht sehr lang (also keine 20 cm oder so, genaue Länge weiss ich nicht mehr). Daher habe ich eben auch die besten Anker (geklebt) verwendet die die höchstmögliche Last ermöglichen haben. Dazu war die Software wichtig, weil die Last stark von der Länge der Pfosten und der Form der Auflageplatte an der Wand abhängen (-> Hebelgesetze)

Die Befestigung am Holzbalken wäre bei meiner Konstruktion vielleicht einigermaßen stabil geworden, aber es hätte wohl nicht als Absturzsicherung gereicht. Und Holz (was stärker arbeitet) scheint mir das auch eher inkompatibel zu Glas und Stahl (die sich anders ausdehnen) zu sein bei starrer gegenseitiger Befestigung über 6 Meter hinweg.

Die Attika war bei mir recht dünn an der Oberkante. Da hätte ich Angst dass etwas ausbricht wenn man von oben reinbohrt? Und wenn Du da bohrst oder schleifst ist die ohnehin nicht überragende Abdichtung weg. Da würde ich aufpassen. Meine Garagen sind nach 10 Jahren noch wie neu, aber ich vermute dass Wasser und Frost die schnell zu einem Totalschaden machen können. Da ist auch ein größerer Spalt zwischen den Garagen der dicht bleiben muss, standardmäßig war da bei mir auch ein Plastikprofil von Zapf drauf, war ich durch Blech ersetzt habe.

Vielleicht kannst Du passende Stahlwinkel nehmen die pro Pfosten mehrere Befestigungslöcher bieten und die von der Form an die Attika angepasst sind. Das sollte viel Stabilität bringen. Dann nach dem festschrauben eben gut abdichten. Ich habe wie geschrieben vollflächig EPDM auf die Garagen gelegt, da ich die Abdichtung von Zapf nicht für dauerhaft stabil halte. Dieses Material mit passendem Kleber könnte man sicher auch gut zum Abdichten von so einer Befestigung nehmen, selbst wenn es dann nur punktuell und nicht vollflächig verlegt wird. Ich habe die EPDM Reste vom Dach ähnlich schon an diversen kleineren Stellen im Garten verarbeitet als Abdichtung, das hat gut funktioniert.

Viel Erfolg!
 
A

Anteilseigner

ie Attika war bei mir recht dünn an der Oberkante. Da hätte ich Angst dass etwas ausbricht wenn man von oben reinbohrt?
also auf meiner Schnittansicht ist die Attika breiter als die Wand oder die Decke. Von daher macht der Hinweis von Zapf das Geländer dort zu befestigen für mich schon Sinn.
Die Decke scheint auf der Schnittansicht recht dünn zu sein (auch wenn diese abgerundeten Kehlen im Übergang dort nicht dargestellt sind).


Und wenn Du da bohrst oder schleifst ist die ohnehin nicht überragende Abdichtung weg. Da würde ich aufpassen. Meine Garagen sind nach 10 Jahren noch wie neu,
Die eine Garage wurde mit Dachbegrünung bestellt, die hat eine Abdichtung. Die andere Garage hat keine Abdichtung soweit ich sehen kann. Hier muss man ohnehin was machen denke ich.

Vielleicht kannst Du passende Stahlwinkel nehmen die pro Pfosten mehrere Befestigungslöcher bieten und die von der Form an die Attika angepasst sind.
Das ist eine gute Idee. Besonderen angepasst muss da denke ich gar nichts sein. Die Attika hat ja einen 90 Grad Winkel.
 
Zuletzt aktualisiert 24.08.2025
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