Bodenplatte mit Betonkernaktivierung. Was ist eure Meinung?

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Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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toxicmolotof

Der Begriff Betonkernaktivierung klingt toll, ist in meinen Augen aber hauptsächlich Marketingbestandteil.

Natürlich erwärmt bei der Fußbodenheizung im Beton selbige letzteres.

Zu jeder anderen Fußbodenheizung im Estrich könnte man jetzt auch Estrichkernaktivierung sagen oder zu einer Wandheizung im Bad Kalksandstein-, Putz- und Fliesenkernaktivierung.

Klingt nur alles nicht so toll und hat sich nicht durchgesetzt. Warum das bei der Bodenplatte aber so genannt wird kann man sich überlegen.
 
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Peter L

Interessanter Thread. Ich frage mich die ganze Zeit, ob hier unter dem Label "Betonkernaktivierung" eine klassische Fußbodenheizung in die Bodenplatte eingebracht werden soll (statt wie sonst üblich in den Estrich darüber). Oder ob hier die Bauteile eines Einfamilienhauses thermisch "aktiviert" werden sollen (vgl. Betonkernaktivierung in der Wikipedia).

Worum geht es also?
Ich hatte den Begriff genutzt, da ich der Auffassung bin, dass die Schwedenplatte und Futura dieses Konzept nutzen. Ich wollte mich nun nicht auf einen Anbieter festlegen und habe daher den Begriff Betonkernaktivierung genutzt.
Ich finde es aber auch schwer den Begriff zu trennen wie du es eben gemacht hast. Ich verstehe, dass man nicht einfach die Fußbodenheizung in den Beton und nicht in den Estrich legt, sondern den Beton dadurch auch als Speicher nutzt. Zusätzlich kann man bei einer Betonkernaktivierung auch die Wände nutzen, aber ich beschränke mich hier auf die Bodenplatte und nun eventuell auch in die Decke (Klimadecke).

Beantwortet das deine Frage, oder wie verstehst du es?
 
J

Joedreck

Ich weiß gerade nicht so recht worauf du hinaus willst [emoji4]
Du brauchst soviel Dämmung, wie es der Wärmeschutznachweis für dieses Bauelement fordert. Ob auf der Platte oder unter, ist vom Prinzip her egal, um den Wärmedämmwert zu erreichen.
Klassischerweise dämmt man vornehmlich auf der Platte, unter dem Heizestrich. Das ist kosteneffektiv weil per EPS herstellbar und die Wärme der Fußbodenheizung geht nicht nach unten, sondern nach oben. Auch unter dem Estrich des OGs wird gedämmt (ich meine üblich sind 6-8cm), damit die dortige Fußbodenheizung auch das OG heizt anstatt über die Zwischendecke das EG zu überheizen.
Ja, das ist mir klar [emoji23]

Nur ist im Fußboden ja eine möglichst gute Dämmung entscheidend denn

1. kommt man später NIE wieder dran
2. ist besseres Material nicht so viel teurer und
3. sind die Verluste ja höher, da hier durch die Fußbodenheizung ein höheres Temperaturniveau anliegt.

Ich hab mal im U-Wert Rechner überschlagen.
Hier komme ich bei 2cm EPS (Trittschalldämmung, wusste es nicht besser) und 8cm alukaschiertem PUR auf einen Wert von 0,25.

Da liegt die Schwedenplatte vorne.

Ich will auch nichts hier erreichen, finde nur die Diskussion interessant.
 
A

Alex85

Ich verstehe es immer noch nicht
2cm plus 8cm ist schlechter als was genau? Die Schwedenplatte ist mit XPS eingeschalt, WLG 035. Wenn die zB 20cm Material dafür her nehmen ist der Dämmwert natürlich besser als bei gleichwertiges Material (wobei PUR ja besser ist) bei halber Stärke. Die Frage ist, zu welchem Preis?

Ich hab gerade mal in unseren Wärmeschutznachweis geschaut. Die Wärmeverluste über die Platte machen demnach etwa 8% des Gesamtgebäudes aus. U-Wert des Bauteils 0,164.
Der U-Wert ist mit Absicht so niedrig, weil die Vorgabe vom Bauherren war, haarscharf an KFW 55 heran zu kommen. Für die letzte Nachkommastelle ist die Dämmung der Bodenplatte dafür ein nettes Mittel, weil die Erhöhung der Dämmung dort recht günstig ist. Die Außenwand 2cm dicker zu dämmen oder den Fenstern besseres Glas zu gönnen, wirkt sich zwar erheblich mehr auf den Transmissionswärmeverlust des Gebäudes aus, ist dafür aber auch teurer.
Grenzwert für den Transissionswärmeverlust (H‘T) für KfW 55 in W/(m2k) = 0,292. Geplant sind 0,291 Dank der etwas übertrieben gedämmten Bodenplatte.
 
L

Lumpi_LE

Man kann auch 20cm PUR unter den Estrich machen und die Bodenplatte auf ein 80cm starkes Schaumglasschotter Bett stellen. Dann hat man einen U-Wert von 0,05, also das ist doch eindeutig am besten...
 
wrobel

wrobel

Moin Moin

Ich habe an etwa 60 - 70 Einfamilienhaus mit "Schwedenplatte" mitgearbeitet und im eigenen Haus selbige in Eigenleistung verbaut.

Mal ein paar Eindrücke und Erfahrungen.
Bei den erstellten Häusern kann ich nur an eines erinnern welches nennenswerte Probleme mit der Ebenheit der Oberfläche aufwies. Die eigene ist nicht perfekt aber auch ohne Bodenbelag.
Trittschall ist in keinem der Häuser ein Problem.
Im eigenen habe ich 250m2 Grundfläche einschl. Garage. Das würde ich so nicht wieder machen.
Wenn der Rangierwagenheber bewegt oder ein Hammer auf den Boden fällt werden Geräusche übertragen.
Die Dämmung lässt sich nur an konkreten Beispielen vergleichen. Mir ist es sympathisch das ich von der Gebäudeseite keine Verbindung zum Erdreich habe.
Auch ist bei den Dämmstärken bei 10 - 20 cm noch nicht Schluss.
Lumpis Aussagen zu "Schwedenplatte" und Massivhaus sind falsch. Es sind auch schwere Bauten möglich. Alles eine Sache der Druckfestigkeit der Platten.
Präzises planen, arbeiten und messen sind aber wichtig.
Schäden an der Fußbodenheizung sind mir keine bekannt. Kupplungen im Beton verbaue ich nicht.
Die Schnittstelle Heizungsbauer / Hersteller Bodenplatte ist völlig Problemlos.
Wer bei der Trinkwasserinstallation Sorgen hat legt diese dann in Leerrohre.


Olli
 
Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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