Ausrichtung des Hauses auf dem Grundstück - weniger Stützmauern?

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M

Medlyna

Hallo,

wir haben bereits ein Grundstück und arbeiten mit einem Architekten zusammen.
Es stellt sich uns nun aber eine Ausrichtungsfrage, wo wir dennoch gerne einige unabhängige Meinungen gehört hätten.

Größe des Grundstücks: 1100qm +- 26x40m
Hang: ja - +- 6,5m Gefälle auf 40m
Baufenster: 16m tief, Breite egal; 3m Abstand zur Grenze (auch Garage); Kniestock 6m50

Stilrichtung, Dachform, Gebäudetyp: am liebsten Satteldach; modern/klassisch
Keller + EG + OG
Anzahl der Personen: 2 Erw. (31, 33) + Kind (2Jahre) + Baby + noch 1-2 Kinder erwünscht

Ich erspare euch einmal die weiteren Details von den Zimmern bis es zur wahren Grundrissdiskussion kommt. Hier das was evt. für die Ausrichtung wichtig ist
KG: Küche und Wohnzimmer (da Tür auf und raus in den Garten - dies ist nicht veränderbar)
Riesige Küche (mind. 8,50 x 5,50) mit Esstisch innen und Kinderspielecke
Wohnzimmer: so um die 20qm (beinhaltet Klavier)
OG: Kinderzimmer, wollten mit Gauben arbeiten

  1. Welche Hausausrichtung ist von Vorteil - eher breit oder eher längs? Warum würdet ihr euch so entscheiden? (Wenn längs fallen wahrscheinlich die Gauben im OG weg)
  2. Küche: Befindet die sich besser an der Nordost-Seite mit Blick in den weiten Garten oder besser auf der Südseite?
  • Eigene Einschätzung Küche Nordost:Nachteil hier - Küche ist relativ schnell im Schatten, Vorteil: man muss nicht dauernd beschatten und hat freien Blick in den großen Garten. Wie ist das mit dem Licht?
  • Südseite (evt. Durch Garagenausbau indirekt beschattet) Vorteil: kurze Wege - Gartenzeug/Küche/Stellplatz Grill; Nachteil - liegt auf der Seite zum unbekannten Nachbarn, Dauerbeschattung; wird dann der große Garten überhaupt noch genutzt/zur Geltung kommen oder spielt sich alles dort im Eck ab?
  • Wie viel Schatten mach ich mir durch meine Garage selbst? Ist das problematisch?
  1. Spare ich wenn ich wenn ich die Garage in den Süden lege und dadurch keine extra Stützmauern bauen muss?
  2. Würdet ihr die Garage eher in den Norden oder in den Süden legen in Kombination mit der Küche?
Die eingezeichneten Häuservorschläge sind nicht exakt im Maßstab. Wir hätten an 11x14m gedacht. Ich habe die Garage eingezeichnet auch wenn die im EG liegt und WZ und Küche im KG.


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Ich bedanke mich schon mal im Voraus :)
 
H

hampshire

Von Deinen Varianten sagt mir mir die "breite1" am Ehesten zu.

Bei dem Gelände würde ich überlegen, die Gartenebene an der Südostseite plan so tiefer zu legen, dass die Etage des Hauseingangs im Südwesten zum 1. Obergeschoss im Südosten gartenseitig wird.
Eine Mauer z.B. aus Findlingen stützt den insbesondere zur Straße radikalen Einschnitt ab. Es entsteht vor dem großen Koch-Essbereich auf der Gartenebene eine große helle und blickgeschützte Fläche, die nach Südosten in die natürliche Hanglage übergeht.
 
Y

ypg

Habt ihr eine Baulinie, an die Ihr bauen müsst? Oder ergibt sich die Lage des Hauses durch den unregelmäßig verlaufenden Hang?
Mir sagt nämlich auch die erste Variante eher zu, aber wohl auch, weil im Westen noch etwas Grundstück ist.
Ich würde nämlich zusehen, dass Ihr neben der Gartenterrasse auch noch eine kleine Abendterrasse macht, meinetwegen von der Haustür raus (im EG?) für eine Bank, um Abendsonne zu genießen.

Stell doch mal zusätzlich das Baufenster ein und wieviel Hang es dort gibt.

Grundsätzlich aber würde ich wohl auch die Südostecke für Küche/Ess vereinnahmen - je mehr Fenster, desto besser.
Oder aber die Stützmauer schon an der Westseite quer, um mit Findlingen mittlerer Größe Rtg Süden den Hang (terrassenförmig) mitgehen zu lassen, sodass im UG die Südecke schon Lichtbänder bekommen kann.

Wie gut, dass Ihr einen Architekten habt. Es ist nämlich nicht ganz einfach :)
 
M

Medlyna

Baulinie: von der Straße 6m weg, von den Nachbargrundstücken 3m weg.
Hang: der Straße entlang ein wenig über einen Meter (gerechnet von Grenze bis Grenze); von Straße Richtung Garten etwa 2,5m bis Hausende - quasi genau 1 Stockwerk, danach schaffen wir es noch eine Terrasse und etwas Garten zu behalten, bevor wir nochmal tiefer gehen müssen (2. Gartenplateau ist eine Etage tiefer).

Hauseingang und Garage sollen im EG sein. Da wir 6 m von der Straße wegbleiben müssen, wäre hier auch noch Platz um eine gemütliche Bank für die Abendsonne hinzustellen (obwohl diese sehr früh weg ist gegen 18.00 Uhr, da die Nachbarhäuser uns ihren Schatten werfen).

An der Südseite könnten wir im KG 8-9m Raum haben für Fenster. Deshalb die Frage wo die Küche am besten ist. Die Fensterfront bleibt ungefähr gleich. Ob wir sie nun an die große Gartenseite nordöstlich setzen oder an die Südseite zum Nachbarn hin ist für die Fenster egal.
Ich habe mal versucht den Hang entlang des Hauses zu skizzieren, vielleicht hilft das? OG hab ich mal nicht gezeichnet.

Das Haus würden wir am liebsten an den Nord-west Nachbar auf die 3m Grenze setzen (siehe Bild), um mehr Südterrasse zu haben. Westsonne wegen Bäumen und Häusern ist sowieso nicht gegeben.
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Danke fürs Mitdenken ;)
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H

hampshire

So ähnlich dachte ich das auch. Damit kann man sehr viel machen und spielen. Ich würde das EG "Ebene 0" und den Keller "Ebene -1" nennen, Keller trifft nicht was Du vor hast.

Du kannst mit einer Holzterrasse der Ebene 0 so spielen, dass Du einen Bereich der Terrasse der Ebene -1 an der Stützwand überdachst und gleichzeitig ein Abendsonnendeck erhältst, welches nicht zwangsläufig vor dem Haus ist.

Bei einer Garage für ein Auto kann man überlegen, diese in den Gebäudekörper zu integrieren.

Die Haustechnik würde ich in den fensterlosen Teil der Ebene -1 platzieren.

Wie groß wird die Ebene +1? Hier wäre ggf. auch Platz für eine Abendsonnenterrasse auf dem Dach der Ebene 0
 
11ant

11ant

Wo liegt denn das "Ausland" Deines Bauortes ?

Dein Beitrag erinnert mich an einen Beitrag vom Hochrhein von vor wenigen Monaten: https://www.hausbau-forum.de/threads/planung-fuer-mehrgenerationenhaus.29696/

An die Konstruktion wie dargestellt glaube ich so nicht: eine Stützmauer, auf der einen Seite drückt der Hang, auf der anderen Seite steht sie frei und soll auch noch gleichzeitig Außenwand sein, und drittens auch noch das Eingangsgeschoss stützen.

Da fehlt mir erstens ihre Verankerung in den Hang, zweitens stelle ich ihre mittragende Funktion in Frage und drittens wäre sie bei ähnlichen Wärmeverlust-Vorschriften wie in DE so sehr schwierig umzusetzen. Ich sehe sie also zumindest zum Zwilling werden müssen, mit einer ersten Mauer zur Hangabfangung und einer zweiten zur Raumbegrenzung des UG und Auflage des Eingangsgeschosses.

Die "Abgrabung" des Gartens ggü. dem natürlichen Gelände wäre auch entsprechend abzuböschen.

Eine "Baulinie" meint übrigens keine Baugrenze, sondern quasi eine Fluchtlinie mit Anbaupflicht.
 
Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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