Einschätzung Heizungskonzept KfW70

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Grym

ich habe für 500 Liter Speicher Bereitschaftsverluste von 2,1 bis 2,3kWh je Tag gefunden. Auf 180 Nicht-Heiztage und mir 2,3 gerechnet, ergeben sich 414 kWh. Bei 0,05 Euro je kWh sind das Kosten pro Jahr von 20,70 Euro. Um den Faktor 1,8 verringert, hat der 200 Liter Speicher also Kosten von 11,50. Allerdings ist der 500 Liter Speicher auch ein Hygiene Speicher, d.h. die Temperatur kann abgesenkt werden und damit die Bereitschaftsverluste gesenkt werden. Eine Absenkung von 60 auf 50 reduziert das Delta zur Raumtemperatur von 40 auf 30. Darf ich jetzt annehmen, dass damit die Bereitschaftsverluste um 25 Prozent sinken? Dann sind es noch 15,53 Euro. Delta zum 200 Liter Speicher mit 60 Grad sind dann 4,03 Euro pro Jahr...
 
S

Saruss

Mein 200l Speicher steht auf 48Grad Bereitschaft Maximum. Der Speicher wird auch bei Heiztagen dieselben Kosten betragen, es sei denn, du duscht im Winter kalt. Denn die Speicherladung ist wesentlich ineffizienter als Heizbetrieb. Bei Luft-Wasser-Wärmepumpe ist 0,05 Euro pro kwh besonders im Winter sehr optimistisch.
 
G

Grym

Bei einer Gas-Therme sollten die Kosten je kWh erzeugte Wärme mE nicht _wesentlich_ unterschiedlich sein. Diese Verluste sind dann wieder interne Gewinne für die Beheizung, also hier quasi ein Nullsummenspiel.

48 Grad und dann aber auch ein Hygiene-Speicher, oder? Bei Standard-Speichern finde ich 60 Grad absolut angemessen und 48 Grad hygienisch bedenklich.
 
S

Saruss

Bei einer Wärmepumpe macht es einen wesentlichen Unterschied. Siehe Startpost dieses Threads. nicht am Thema vorbei schreiben und falsche Tipps geben!!
48Grad sind überhaupt nicht bedenklich, wenn die Austauschbare hoch genug ist.
 
G

Grym

Ok sorry, war auch nur von unterwegs schnell ins Smartphone getippt, ohne jetzt den ganzen Thread im Blick zu haben. Aber ich hatte ohnehin den Eindruck, dass sich der Thread langsam zu einer akademischen Diskussion entwickelt...

Theoretisch kann man mit der Austauschrate argumentieren, ja. Für Häuser mit mehr als 2 Wohneinheiten wäre so etwas aber z.B. verboten und ich bin generell der Meinung, dass solche Vorschriften nicht zum Spaß da sind, auch wenn diese Vorschrift mit den 60 Grad Austrittstemperatur am Kessel eben nicht für EFHs, sondern erst ab 3 Wohneinheiten gilt.

Das muss jeder selbst wissen, aber für mich gilt bei einem traditionellen Kessel 60 Grad Mindesttemperatur (und auch nicht wesentlich mehr wegen Kalk) und 43-50 Grad bei einem Hygiene-Speicher. Hygiene-Speicher sind meist einiges größer, dafür haben Sie aber eben auch weniger thermische Verluste durch die geringere Temperatur im Vergleich zu einem herkömmlichen Kessel mit 60 Grad.

Zum Thema also: Die Rotex HPSU Compact 508 mit 6 kW erreicht im Heizbetrieb 3,72 und im Warmwasser-Betrieb 3,77 als JAZ (Edit: Gerechnet mit einem Beispiel bei -14 Grad Norm-Außentemperatur, 35 Grad Vorlauf und weiteren 'realistischen' Annahmen). Bei einem Wärmepumpe-Tarif von 19 Cent kommt man auf die von mir angesprochenen 0,05 EUR, bei 20 Cent leicht darüber. Klar gibt es Unterschiede zwischen Sommer und Winter, andererseits gibt es auch wesentlich mehr als 180 Heiztage und wesentlich weniger als 180 Nicht-Heiztage. Die Bereitschaftsverluste liegen irgendwo zwischen 15 und 30 EUR pro Jahr und könnten sich mit einem 200 Liter nicht mal halbieren, aber sie würden etwas weniger sein. Einsparpotenzial sind vielleicht 10 EUR pro Jahr durch einen deutlich kleineren Speicher. Lass es 50 Prozent mehr sein - 15 EUR.

Wegen 15 EUR braucht man jetzt keine Empfehlung für einen kleineren Speicher auszusprechen. Der Speicher ist völlig ok, hat keine merklich höheren Betriebskosten als ein 160 Liter oder 200 Liter Speicher und ist hygienisch absolut top. Zudem kann der Speicher mit 50 Grad angesteuert werden, was bei traditionellen Speichern evtl. bedenklich ist (d.h. ich sage es könnte bedenklich sein und du bist anderer Meinung).
 
S

Saruss

Deine Rechnung ist immer noch grundlegend falsch.
Mit den JAZ kannst du so nicht rechnen, davon ab, dass das fiktive Angaben sind, dazu ist das viel zu Nutzer, Wetter etc abhängig. Im Sommer hat die Wärmepumpe einen extrem guten Warmwasser Cop, aber man braucht die Abwärme des Speichers nicht, im Winter ist der Cop für Warmwasser vielleicht bei 2, wenn es nicht zu kalt ist;hier kann man die Abwärme verwenden, aber sie ist wesentlich teurer als erhitzen für Heizbetrieb. Deine Rechnung ist also definitiv zu niedrig.
Es geht natürlich um keine großen Summen, auch wenn man die Zahlen verdoppelt.
Ansonsten kenne ich auch Leute, die zB gerne für Spülen heißes Wasser wollen und so einen Speicher eher auf 60laden als auf 45.
Es gilt also was ich die ganze Zeit sage: für größte Kosteneffizienz nimmt man den Speicher, der für das eigene Nutzerverhalten gerade die richtige Größe hat, aber nicht viel größer. Damit spart man etwas an Anschaffung und Betrieb, auch wenn nicht viel ist.
Wenn man im Haus aber an 10 Stellen hier und da 30Euros oder mehr spart, kommt in der Summe doch was zusammen.
 
Zuletzt aktualisiert 25.04.2024
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