Bauweise: Fertighaus Massivhaus Baubetreuer Architektenplanung

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D

Doc.Schnaggls

Hallo Bauexperte,

passt schon, so hatte ich es auch nicht verstanden.

Es ist, denke ich, eine reine Bauchentscheidung, welche Bauart man wählt - wichtig ist nur, dass man zu 100% vom Bauprinzip überzeugt ist.

Die von Dir erwähnte Feuchtigkeit und der Schwarzschimmel im Keller sind schon eine bittere Pille, aber es stellt sichmir auch die Frage ob am Keller gepfuscht wurde, eventuell das Bodengutachten fehlerhaft oder erst gar nicht vorhanden war oder eventuell ein massiver Wasserschaden die Ursache war.

Wir haben auf dem Weg zu unserem Haus auch das eine oder andere Bestandsobjekt besichtigt, was uns allerdings jedes Mal darin bestärkt hat selbst zu bauen.

Das "übelste" Objekt war eine Mischung aus Massivhaus (Basisbaukörper) mit Holzständererker über zwei Etagen.

Der komplette Übergang zwischen Erker und "Haupthaus" bestand aus bis zu 1 cm breiten Rissen - diese Risse zogen sich auch den kompletten Übergang von Kniestockwand zum Dach entlang.
Das Haus war zum Zeitpunkt der Besichtigung gerade mal 8 Jahre alt...

Als ausführendes Unternehmen waren ein renommiertes Bauunternehmen und ein bekannter Zimmermann aus der Region angegeben.

Grüße,

Dirk
 
S

Sunnx

Das ist eine interessante Herangehensweise
Ja, das klingt seltsam, aber alle offensichtlichen Gründe warum man sich für einen Baupartner entscheidet, treffen bei beiden Anbietern zu, so dass wir an der Stelle nicht wirklich voran kommen

Eins fällt mir aber noch ein (und falls das Thema ausschweifen sollte, mach ich gerne einen eigenen Thread dazu auf): wir wollen ein Haus mit Flachdach bauen, in Richtung Bauhaus-Stil. Alle Massivhaus-Anbieter mit denen wir im Lauf der Monate gesprochen haben, haben uns wegen dem Flachdach von einem FH abgeraten - nach dem Motto: früher oder später wird das Flachdach immer undicht und Holz und Nässe ist keine gute Mischung.

Jetzt unterstelle ich einfach mal, dass ein professionell verarbeitetes und gepflegtes Flachdach dicht bleibt - gibt es trotzdem Gründe die gegen die Kombination Flachdach und Holzständerbauweise sprechen??

Danke & Grüße
Sandra
 
K

klblb

Guest
Ein Flachdach mit Bitumendeckschicht hat eine Lebensdauer von 20-30 Jahren, haben mir meine verschiedensten "Hausbauauskenner" gesagt. Blechdach ca. 10 Jahre länger. Ein - wie Du schreibst - "professionell verarbeitetes und gepflegtes Flachdach" - bleibt dicht. Ein schlampig aufgebautes Satteldach mit Ziegeln kann Dir schon nach 5 Jahren wegschimmeln - und die Holzständer darunter ebenfalls.

Tipp: Pultdach mit geringer Dachneigung (min. 3°) ist günstig, hat kein stehendes Wasser und kommt von der äußeren Anmutung dem Bauhaus-Stil nahe.
 
B

Bauexperte

Guten Abend Sandra,

wir wollen ein Haus mit Flachdach bauen, in Richtung Bauhaus-Stil. Alle Massivhaus-Anbieter mit denen wir im Lauf der Monate gesprochen haben, haben uns wegen dem Flachdach von einem FH abgeraten - nach dem Motto: früher oder später wird das Flachdach immer undicht und Holz und Nässe ist keine gute Mischung.
Nun, dann würde ich bei den o.e. MH-Anbietern keinesfalls eine Mauerwerksgarage mit FD kaufen; von der Konstruktion in etwa identisch einem FD eines Fertighausanbieters

Jetzt unterstelle ich einfach mal, dass ein professionell verarbeitetes und gepflegtes Flachdach dicht bleibt
So ist es. Gilt im Allgemeinen auch für Mauerwerksgaragen mit FD

Liebe Grüsse, Bauexperte
 
V

Voki1

Und dennoch habe auch ich dieses "Vorurteil". Es ist wohl immer auch eine Frage der Eintrittswahrscheinlichkeit und der Folgen, wenn dieser Eintritt dann nun auch erfolgt.

Ich halte - völlig fachfremd und vorurteilsbehaftet - die Wahrscheinlichkeit eines Wassereintritts bei einem Flachdach für höher, als ich dieses bei einem "normalen" Dach erwarten würde. Hierbei unterstelle ich zunächst, dass beide Dächer professionell und gut verarbeitet werden.

WENN dann wirklich Wasser eintreten sollte, dann wären die Auswirkungen auf ein Fertighaus dem Vernehmen nach viel größer, als wenn dieses bei einem Massivhaus geschehen würde.

Aus "Versicherungsgründen" (ich sehe mal jede schützende Maßnahme als eine Art Versicherung an) würde ich vermutlich auch eher das Pultdach mit geringer Neigung wählen, wenn es denn schon ein Flachdach sein soll.

Btw.: Ist eigentlich ein "versetztes Satteldach" nun ein Pult- oder ein Satteldach?
 
B

Bauexperte

Guten Morgen,

gegen ein FH - abgesehen von der eigentlichen Entscheidung FH oder MH - sprechen bspw. die Dinge, welche Du in Deinem post Nr. 12 geäußert hast . Ergänzt um den Hinweis, daß auch häufig der Beleihungswert geringer ausfällt.

WENN dann wirklich Wasser eintreten sollte, dann wären die Auswirkungen auf ein Fertighaus dem Vernehmen nach viel größer, als wenn dieses bei einem Massivhaus geschehen würde.
Sie (die Auswirkungen) sind immer dann am größten, wenn mineralische Dämmung dem Wetter ausgesetzt ist.

Mein geschätzter Kollege roter Wettbewerber, baut zweischalig mit innenliegender mineralischer Dämmung; verkauft mehrheitlich verblendete Einfamilienhaus. Dem geneigten Bauherren schlechthin kann es nicht schnell genug gehen, in sein Traumhaus einzuziehen, insofern fällt die Werbebotschaft "Bauzeit 3 Monate - wenn es sein muß, mit Zelt (perforiert, kostenpflichtig sowie genialer Werbeschachzug)" - auf ganz weit offene Mittelohren. Mit der magischen 3, wie ein kleiner Teufel auf der Schulter sitzend, werden alle Vorbehalte gegen diese extrem kurze Bauzeit über Bord geworfen. U.a. wird diese Bauzeit eingehalten, indem die Innen- und die Außenschale parallel zueinander aufgemauert werden. Ein mutiger Schelm, der öffentlich äußert, daß Regen während der Rohbauphase etwa langfristige Komplikationen nach sich ziehen wird; teuer bezahlte RA, die diesen armen Wicht auf seinen Platz verweisen.

Nur ein Beispiel von vielen ... bei massiver Bauweise; dazu braucht es keine Diskussionen über Flachdächer

Btw.: Ist eigentlich ein "versetztes Satteldach" nun ein Pult- oder ein Satteldach?
Ehrlich - ich weiß es auch nicht ... sicher. Es kommt darauf an, wie die/der zuständige Sachbearbeiterin im Planungsausschuss diese Dachform bezeichnen möchte. Es kann daher auch sein, daß sie/er es als "geneigtes Dach" verstanden wissen will

Liebe Grüsse, Bauexperte
 
Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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