Das ist sicher sinnvoll, aber andere Maße sind technisch einwandfrei herstellbar. Sondermaß kostet Geld, nicht notwendigerweise Qualität.
Quatsch. Ich habe nicht den Eindruck, daß wir es hier mit "Sondermaßen" zu tun hätten (etwa weil das Schrittmaß des Bauherrn oder meinetwegen auch aus Gründen des satanischen Glaubens 666 mm das Planungsraster sein sollen, Madame Glaskuglia diese Maße gesehen hätte oder dergleichen). Sondern wohl eher mit der Einstellung eines schlampigen Planers "ich Stararchitekt schicke Dich Wurm von Maurer so oft zur Säge, wie es mir frommt", was eine aus meiner Sicht völlig degoutante Geringschätzung der handwerklich ausführenden Mitschöpfer des Bauwerkes ist. Heutige Mauersysteme verwenden reine Läufer- bzw. Binderverbände mit Zahnungen oder Nutungen der trockenen Stoßfugen. Grobschlächtige Amputationen dieser Schnittstellen und der punktuelle Wechsel auf das Konzept der Ausmörtelung sind einfach nur Störungen des Mauerverbandes und des Arbeitstaktes, denen exakt nullkommanullnull Vorteile gegenüberstehen. Es geht einfach nur darum, daß die Architektengeneration CAD sich "revolutionär modern" dabei vorkommt, den Neufert nicht mehr unter dem Kopfkissen liegen zu haben. Was wirklich nur aus Geschmacks- oder Meinungsvielfalt anders wäre, das hätte auch Vorteile, die es seinen Nachteilen gegenüberstellen könnte. Die kann die Oktameterignoranz jedoch nicht für sich anführen.
Der Bauherr wünscht ein anders geformtes Grundstück und bekommt das auch. Auch wenn ich dem hangigen ungeheuer viel abgewinnen kann - Anforderung ist Anforderung. [/] Was ist schon „vermeidbar“ - die Geländemodellierung kostet wie eingezeichnet so viel wie ein ganzes Haus auf einem einfach flachen Grundstück. Das sehe ich auch, aber das Budget ist Sache des Bauherrn, der das Thema mit passend zum Bauprojekt gleich zu Beginn abgehakt hat.
Auch die Topographievergewaltigung kannst Du mir mit keinen Engelszungen schönreden. Einen ausdrücklichen Wunsch des TE nach einer Ebenbürtigkeit der Geländemodellierungs- zu den Baukosten müßte ich (wo ?) überlesen haben. Mein Eindruck ist eher, er sei davon beeindruckt, daß der Architekt gemessen daran wie sich die Auftraggeber das Ergebnis vorgestellt hatten mit dem ersten Schuß schon nahe der Zwölf getroffen hat. Diese Freude neide ich ihm nicht und will sie auch nicht schlechtreden; ich merke lediglich an, daß und weshalb ein systematisch vorgehender Architekt m.E. sinnvoller vorgegangen und nicht im dritten Gang angefahren wäre. Den Fans des Bleigießens sei ihr Spielspaß an der Vorgehensweise Infinite Monkey gegönnt, ich alter weißer Mann male lediglich ein dickes Fragezeichen dahinter und spreche meine Warnung aus, daß hier nach meiner Erfahrung ein Verdacht auf einen "
@Gerddieter warnt" Architekten vorliegt. In dem Zusammenhang prophezeie ich eine mangelhafte Budgettreue, wenngleich diese im Falle einer "Carte blanche" freilich nicht zu heiß gegessen wird.
Ich sehe hier einfach Unsauberkeiten im fachlichen Vorgehen des Planers, und keine davon in unersetzlicher Weise dem Glück einer Fünfkinderfamilie dienen.
In einem anderen Thread wird hier gerade ein
Neubau geplant, der wie ein ananangebautes Siedlungshäuschen aussieht. Auch das ist nicht strafbar, aber in meiner Welt nett gesagt "nicht erste Wahl". Mir sind die "
vor Pisa" studierten Architekten lieber ;-)