Architekten oder Fertighaus Kostenkalkulation und weitere Schritte

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H

hampshire

Der Architekt hat es schon schwer ;) .Verkalkuliert er sich zu beginn und bei der Ausschreibung wird es teurer, dann prügeln alle auf ihn ein. Gibt er eine realistische Schätzung zu den eruierten Wünschen derInteressenten ab, dann gilt er als zu teuer. Ein GU oder Fertighausanbieter gibt einen Preis ab und weiss - ganz anders als der Interessent - was in der Beschreibung fehlt und liegt in Preis deutlich drunter.

Die Einschätzung des Architekten verspricht die Möglichkeit das Budget zu planen und einzuhalten - kleiner bauen geht ja auch, dann wird es preiswerter. Die Einschätzung des Fertighausanbieters/GU sehe ich als "Lockangebot".

Wenn ein Architekt allerdings 40k€ für eine Küche einplant….würde ich mir schnellstmöglich einen anderen suchen.
Es ist immer die Frage wie das Beratungsgespräch gelaufen ist und welche Wünsche die Kunden explizit oder welchen Qualitätsanspruch sie implizit vermitteln. Die 40t€ sind ein Platzhalter - genau wie die 30t€ beim GU/Fertighausanbieter. Solche Unterschiede würde ich nicht mit bewerten.

Der Hauptgrund weshalb wir beim Architekten gelandet sind: Der hat sehr gut verstanden und sich dafür interessiert worum es uns geht. Einen Termin hatten wir auch mit einem Architekten eines Fertighausherstellers vor Ort auf unserem Grundstück. Wir wollten das Haus in den Hang integrieren, er meinte, es müsse mit einer riesigen Glasfront herausragen und bestand darauf, dass wir das "falsch" sähen. Ich kann nur empfehlen auch diesen Aspekt im Bewusstsein zu haben: Interessiert sich mein Gegenüber wirklich für unsere Wünsche und uns?
 
K

k-man2021

Ich kann nur empfehlen auch diesen Aspekt im Bewusstsein zu haben: Interessiert sich mein Gegenüber wirklich für unsere Wünsche und uns?
Das ist einer DER Punkte.... wenn er gut ist, hat er eine Idee, wie eure Wünsche und Bedürfnisse in 10 oder 20 Jahren sind oder er kann diese Punkte mit euch diskutieren. Dann sollt ihr euch ja auch noch in eurem Haus wohl fühlen. Am Architekten spare ich nicht mehr (was nicht heißen soll, dass teurer besser ist)
 
M

mk_2021

Nun, da Du in einem anderen Thread gerade von Deinem gefundenen Grundstück erzählst: wie weit ist die Suche gediehen ?
Gute Frage. Wir haben uns die Ratschläge hier zu Herzen genommen und waren bei einem anderen Architekten. Hier haben wir uns sehr viel wohler gefühlt und er ist auch sehr viel stärker auf unsere Bedürfnisse eingegangen. Außerdem hat er uns nach den ersten Gesprächen eine grobe Skizze erstellt und uns detailliert durch seine Gedanken geleitet. In der Summe war es etwas sehr individuelles geworden, wie man sich so ein Architektenbau vorstellt. Spannend war, dass es bei der zugehörigen Grobkalkulation im vergleich erhebliche Unterschiede bei den Positionen Keller und Baunebenkosten gab.

Weiterhin haben wir noch einmal Angebote von Fertig- bzw. Massivhausbauern bekommen, jedoch bisher ohne eine konkrete Bemusterung. Auch sonstige GU hatten wir bisher noch nicht angefragt. Im Unterschied zum Architekten haben wir dort jedoch einen relativ klassischen 1 bzw. 1,5 Geschosser mit Satteldach und Keller angefragt, mit einem selbst entwickeltem Grundriss. Geglättet landen wir dort bei ca. 65-70% der Kosten des Architektenhauses. Auch wenn ein Vergleich der Ausstattung schwierig ist, würde der Verzicht auf Individualität bei der Architektur erheblich Kosten sparen.

Im nächsten Schritt möchten wir mit dem Architekten sprechen und überlegen, ob wir mit ihm zusammen und einer "Standardarchitektur" die Kosten ebenfalls entsprechend senken können bzw. ob das dazu überhaupt bereit wäre.
 
11ant

11ant

In der Summe war es etwas sehr individuelles geworden, wie man sich so ein Architektenbau vorstellt. [...] Im Unterschied zum Architekten haben wir dort jedoch einen relativ klassischen 1 bzw. 1,5 Geschosser mit Satteldach und Keller angefragt, mit einem selbst entwickeltem Grundriss. Geglättet landen wir dort bei ca. 65-70% der Kosten des Architektenhauses.
Dann müßt Ihr auf der Architektenschiene wohl einen Fehler gemacht haben (z.B. - immer wieder gerne genommen - "wenn schon Architekt, dann auch ein stylishes Designer-Unikat"). Gugele mal "warum ist der Architekt so teuer?", da findest Du übrigens auch weitere Wege zu meinem Rat.
 
M

mk_2021

Dann müßt Ihr auf der Architektenschiene wohl einen Fehler gemacht haben (z.B. - immer wieder gerne genommen - "wenn schon Architekt, dann auch ein stylishes Designer-Unikat"). ...
Mit Fehler meinst du, dass er überhaupt so etwas individuelles vorgeschlagen hat? Falls ja, war es eben so, dass wir ihm unser Wunschraumkonzept vorgestellt haben, was wir schön finden und was nicht etc. Wir haben aber z.B. weder über die Haus- oder Dachform gesprochen. Er hatte von sich aus angeboten, erst mal einen Vorschlag auszuarbeiten. Grundsätzlich fanden wir das Vorgehen ja auch so gut. Wir hatten auch da schon mal vorsichtig angefragt, ob eine bestimmte Form (Kosten)vorteile hätte. Die Antwort war, dass das nicht so dramatisch wäre, da sich z.B. das Wandvolumen nicht signifikant unterschieden würde. Wenn das wirklich so ist und die Kosten bei der "Standardvariante" mit einem Architekten ähnlich (hoch) sind, frage ich mich dann aber schon, wo der Kostenunterschied zum GU herkommt?

Gugele mal "warum ist der Architekt so teuer?", da findest Du übrigens auch weitere Wege zu meinem Rat.
Irgendwie bin ich wohl zu blöd. Alles was ich finde ist, dass es auch mit einem Architekten günstig gehe kann. Oder was meinst du damit? Wir würden liebend gerne mit einem Architekten zusammenarbeiten. Es kommt auch nicht auf den letzten Euro an. Aber die o.g. Differenz ist dann doch zu viel. Oder übersehen wir hier etwas? Wo finde ich bei unserem Vorgehen den Fehler?
 
Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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