Kosten Doppelhaushälfte in Düsseldorf- Einschätzung richtig

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1stluebbi

Hallo,

seit einigen Tagen lese ich hier bei euch im Forum und bin begeistert, was es hier für Fachwissen gibt! Also habe ich mich angemeldet, weil ich gerne von eurem KnowHow profitieren würde.

Unsere Situation ist die, dass wir überlegen, gemeinsam mit Freunden (bitte keine Warnungen) ein Grundstück in Düsseldorf zu kaufen und darauf ein Doppelhaus zu bauen. Das Grundstück wollen wir aber nur dann kaufen, wenn wir uns auch ein Haus Leisten können, das uns gefällt und mit/in dem wir uns wohlfühlen. Dabei haben wir ein grobes Budget, aber Abweichungen nach oben in einem gewissen Toleranzbereich sind ok. Die Kosten für das Grundstück liegen bei 200.000 € für jedes Paar und wir rechnen mit 50.000 € für jeden als Nebenkosten (ein altes Haus muss erst noch abgerissen werden). Wenn ihr mir jetzt sagt, dass sei zu viel, umso besser.

Ok, jetzt würden wir gerne die restlichen, sagen wir, 250.000 pro Paar in ein Haus stecken... Der bebauungsplan gibt lediglich vor, dass ein Vollgeschoss erlaubt ist, es sei denn, die Geschossflächenzahl (war es das Kürzel?) ist nicht höher als 0,4. In unserem Fall würde das bedeuten, dass wir zwei Vollgeschosse mit einer Grundfläche von ca. 60-65 qm bauen dürften (so ein Haus gibt es dort in der Siedlung schon - die Siedlung besteht eh aus Kraut-und-Rüben-Häusern...). Wir favorisieren im Moment folgendes:

- Satteldach, möglichst mit der Möglichkeit, den Dachboden als Gästezimmer ausbauen zu können (muss also nur mehr oder weniger begehbar sein)
- Zwerchgiebel mit Flachdach zum Garten hin
- Effizienzhaus 70 (oder doch besser?)
- Keller mit weißer Wanne (Grundwasser...)
- halbwegs schlüsselfertig

Wir haben ein Angebot von Bien-Zenker (Celebration 131 L) eingeholt, da deren Musterhaus in Wuppertal unseren Freunden und uns sehr gefallen hat. Mal abgesehen davon, dass in der Excel-Datei keine Formeln waren und deshalb der dort genannte Endpreis höher ist als die Summe der einzelnen Positionen, war das Angebot auch nicht ganz so verkehrt. ABER! Uns erscheinen die Preise für einzelne Gewerke wie Bodenbeläge und -Fliesen sowie Sanitärausstattung ziemlich viel zu hoch. Selbermachen ist nicht drin, wohl aber die Vergabe an lokale Firmen. Deshalb habe ich jetzt folgende Fragen:

- macht es eurer Erfahrung nach preislich Sinn, die Gewerke herauszunehmen (Innentüren, Malern, Böden Fliesen & andere, Sanitärausstattung) und ansässige Handwerksbetriebe damit zu betrauen? Meine Angst ist eben auch, dass wir doch noch wieder aufmustern, wenn wir in der Ausstellung sind und wir deshalb vielleicht auch mit von vornherein qualitativ höherwertigen Ausstattungen beim lokalen Handwerk besser fahren.
- von welchen Firmen sollten wir uns sonst noch Angebote machen lassen? In der Ausstellung hat uns noch Schwörerhaus und Weberhaus gefallen... Aber vielleicht gibt es auch lokale Firmen, die ich nur nicht kenne? Eigentlich haben wir uns schon für ein Fertighaus entschieden, aber wenn ihr Massivhaus-Empfehlungen habt, ist das auch nicht verkehrt.
- dann zu guter letzt noch eine Preisfrage: ein Keller unter ca. 120qm mit weißer Wanne für knapp unter 65.000 € - ist das nicht zu viel???

Vielen Dank schon einmal für eure Hilfe, und falls ich im falschen Unterforum gelandet bin, bitte verschieben! Ich fand den Thread hier am besten aufgehoben, aber so gut kenne ich mich hier noch nicht aus.

Viele Grüße, Katrin
 
B

Bauexperte

Hallo Katrin,

Die Kosten für das Grundstück liegen bei 200.000 € für jedes Paar
Aber nicht in Haan ... oder?

und wir rechnen mit 50.000 € für jeden als Nebenkosten (ein altes Haus muss erst noch abgerissen werden). Wenn ihr mir jetzt sagt, dass sei zu viel, umso besser :D.
Zu wenig, definitiv zu wenig. Angemessen sind TEUR 35 - 40 plus Kosten des Abriss der aufstehenden Altimmobilie.

Ok, jetzt würden wir gerne die restlichen, sagen wir, 250.000 pro Paar in ein Haus stecken... Der Bebauungsplan gibt lediglich vor, dass ein Vollgeschoss erlaubt ist, es sei denn,
die Geschossflächenzahl (war es das Kürzel?)
Geschossflächenzahl = Grundflächenzahl

ist nicht höher als 0,4.
Diese Angabe hat nix mit der Anzahl der Geschosse zu tun.

In unserem Fall würde das bedeuten, dass wir zwei Vollgeschosse mit einer Grundfläche von ca. 60-65 qm bauen dürften (so ein Haus gibt es dort in der Siedlung schon - die Siedlung besteht eh aus Kraut-und-Rüben-Häusern...).
Nö. Ihr dürfte I-geschossig bauen plus Drempel.

Wir favorisieren im Moment folgendes:

- Satteldach, möglichst mit der Möglichkeit, den Dachboden als Gästezimmer ausbauen zu können (muss also nur mehr oder weniger begehbar sein)
- Zwerchgiebel mit Flachdach zum Garten hin
- Effizienzhaus 70 (oder doch besser?)
- Keller mit weißer Wanne (Grundwasser...)
- halbwegs schlüsselfertig
Dürfte als I-Geschosser im Bereich TEUR 250 liegen, als Massivhaus.

- macht es eurer Erfahrung nach preislich Sinn, die Gewerke herauszunehmen (Innentüren, Malern, Böden Fliesen & andere, Sanitärausstattung) und ansässige Handwerksbetriebe damit zu betrauen?
Nein, da deren Kalkulation als "freie" Handwerker anders aussieht, als einem Anbieter angeschlossen. Bei Letzterer Variante macht es die Masse; die zuverlässig wiederkehrenden Aufträge ;)

Meine Angst ist eben auch, dass wir doch noch wieder aufmustern, wenn wir in der Ausstellung sind und wir deshalb vielleicht auch mit von vornherein qualitativ höherwertigen Ausstattungen beim lokalen Handwerk besser fahren.
Beides hängt davon ab, wie ihr auch disziplinieren könnt!

- dann zu guter letzt noch eine Preisfrage: ein Keller unter ca. 120qm mit weißer Wanne für knapp unter 65.000 € - ist das nicht zu viel???
Nein.

Liebe Grüsse, Bauexperte
 
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1stluebbi

Hallo, und schon einmal danke für die Einschätzungen,
Bauexperte schrieb:
Aber nicht in Haan ... oder?
Nein, tatsächlich in Düsseldorf direkt.

Bauexperte schrieb:
Zu wenig, definitiv zu wenig. Angemessen sind TEUR 35 - 40 plus Kosten des Abriss der aufstehenden Altimmobilie.
Äh, ich bin von TEUR 100 insgesamt ausgegangen (Abriss wurde mit 30.000 kalkuliert, dafür liegen Angebote vor. Das Grundstück insgesamt kostet 400.000 und ich rechne mit 250.000 für jeden Hälftenkäufer. Hieße das jetzt, dass ich doch zu viel kalkuliert habe?

Bauexperte schrieb:
Geschossflächenzahl = Grundflächenzahl

Diese Angabe hat nix mit der Anzahl der Geschosse zu tun.

Nö. Ihr dürfte I-geschossig bauen plus Drempel.
Der Bebauungsplan sagt, dass Ausnahmen "von der festgesetzten Zahl der Vollgeschosse" in Einzelfällen zulässig seien, "sofern das festgesetzte allgemeine Maß der baulichen Nutzung (Geschossflächenzahl) nicht überschritten wird." Deshalb und weil eben schon ein moderner II-geschossiger Flachdachbau in der Nähe steht, bin ich darauf gekommen.

Bauexperte schrieb:
Dürfte als I-Geschosser im Bereich TEUR 250 liegen, als Massivhaus.
DAS hört sich wiederum nicht so ganz schlecht an.

Bauexperte schrieb:
Nein, da deren Kalkulation als "freie" Handwerker anders aussieht, als einem Anbieter angeschlossen. Bei Letzterer Variante macht es die Masse; die zuverlässig wiederkehrenden Aufträge.
Ja, das sehe ich ein. Ich habe auch nur eine kurze Recherche im Internet gemacht, um an Pi*Daumen-Durchschnittspreise zu kommen. Da habe ich dann bewusst nicht die billigste Möglichkeit ausgewählt, sondern möglichst mittelpreisige Materialien und nach Erfahrungswerten bezüglich der Verlegung/Installation geschaut. Wenn ich das dann zusammengenommen habe, bin ich immer auf (z.T. viel) weniger gekommen als im Angebot, bei dem ja auch nur der Standard enthalten ist (z.B. Laminat).

So, jetzt passt der Thread aber wirklich nicht mehr in dieses Unterforum, auch wenn ich immer noch gerne Empfehlungen für Baufirmen hätte. Ich schätze, ich kann den Thread nicht selbst verschieben?

Viele Grüße,
Katrin
 
B

Bauexperte

Hallo Katrin,

Äh, ich bin von TEUR 100 insgesamt ausgegangen (Abriss wurde mit 30.000 kalkuliert, dafür liegen Angebote vor. Das Grundstück insgesamt kostet 400.000 und ich rechne mit 250.000 für jeden Hälftenkäufer. Hieße das jetzt, dass ich doch zu viel kalkuliert habe :p?
Sieht so aus; es sei denn, im Grundstück lauern Überraschungen.

Der Bebauungsplan sagt, dass Ausnahmen "von der festgesetzten Zahl der Vollgeschosse" in Einzelfällen zulässig seien, "sofern das festgesetzte allgemeine Maß der baulichen Nutzung (Geschossflächenzahl) nicht überschritten wird." Deshalb und weil eben schon ein moderner II-geschossiger Flachdachbau in der Nähe steht, bin ich darauf gekommen.
Dann solltest Du - noch besser, ein Architekt/VerkäuferIN Deines Vertrauens mit der(m) zuständigen SachbearbeiterIN beim Planungsamt sprechen, "bevor" Du Dich auf etwas versteifst, wozu die Aussage "in Einzelfällen" nicht passt ;)

So, jetzt passt der Thread aber wirklich nicht mehr in dieses Unterforum, auch wenn ich immer noch gerne Empfehlungen für Baufirmen hätte ;). Ich schätze, ich kann den Thread nicht selbst verschieben?
Richtig geschätzt.

Wenn Du Empfehlungen zu Firmen haben möchtest, steht der Thread hier gut. Zumeist ist es bei den Antworten besser, wenn einer der mods drüber schaut, bevor er freigeschaltet wird ;) Es sei denn, Du möchtest dazu einen neuen Diskussionsfaden eröffnen, dann verschiebe ich diesen Thread in das dafür vorgesehen Forum.

Liebe Grüsse, Bauexperte
 
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1stluebbi

Hallo,

danke für die Antwort!
Bauexperte schrieb:
Dann solltest Du - noch besser, ein Architekt/Verkäufer Deines Vertrauens mit der(m) zuständigen Sachbearbeiter beim Planungsamt sprechen, "bevor" Du Dich auf etwas versteifst, wozu die Aussage "in Einzelfällen" nicht passt.
Wir sind tendenziell eh für ein Satteldach, da man da noch den Dachboden hätte. Bei einem Flachdach müsste es schon eines mit Staffelgeschoss über dem 1. Geschoss sein, und das wäre mit Sicherheit nicht machbar (die armen Nachbarn).

Bauexperte schrieb:
Wenn Du Empfehlungen zu Firmen haben möchtest, steht der Thread hier gut. Zumeist ist es bei den Antworten besser, wenn einer der mods drüber schaut, bevor er freigeschaltet wird. Es sei denn, Du möchtest dazu einen neuen Diskussionsfaden eröffnen, dann verschiebe ich diesen Thread in das dafür vorgesehen Forum.
Ja, bitte verschieb den Thread, dann mache ich einen neuen für die Empfehlungen auf und nutze den hier für weitere Antworten zum Bau/den Kosten an sich. Dann sollte aber wohl der Titel zu "Kosten Doppelhaushälfte - Einschätzung richtig" oder so geändert werden, wenn das möglich ist. Danke dir!

Viele Grüße,
Katrin
 
L

Lars881

Ob das Herausnehmen einzelner Gewerke wie Fliesen, Sanitärobjekte und Maler Sinn macht kann man nicht pauschal sagen.

Bei kleineren regionalen Betrieben würde ich da Bauexperte recht geben. Bei großen überregionalen, wie dem von dir genannten, kann das schon eher Sinn machen. Bei diesen Firmen kostet dann der m2 verlegte Fliese schonmal gut über 120,- EUR (den genauen Preis von Bien-Zenker kenn ich nicht, ist also verallgemeinert). Diese Firmen arbeiten meist nur mit wenigen Partnerfirmen zusammen um gleichbleibende Qualität zu erhalten, heißt also dass die deutschlandweit fahren und dementsprechend mehr nehmen (müssen). Die kleineren fahren halt nur rund um den Kirchturm und können dadurch anders kalkulieren.

Das Ganze musst du also im Einzelfall prüfen und dann entscheiden. Bequemer und im Gewährleistungsfall einfacher ist es natürlich alles aus einer Hand zu kaufen. Alles ne Frage des Gesamtpreises...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Zuletzt aktualisiert 15.05.2024
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