Wenn Dir das Grundstück noch nicht gehört und Dir ein Bodenplattenhaus / Ohne Keller Haus wichtig ist, rate ich zum Weitersuchen, da das Gefälle real ja wohl doch nicht so trivial ist wie optisch.
Wenn Dir das Grundstück schon gehört, würde ich die Überlegungen dennoch nicht von der Baufensterherrichtung her aufzäumen, sondern erst einmal Raumangebot und Form des Wunschhauses definieren.
Höhenangaben in Messpunkten wären hilfreich, nur in Höhenlinien ist besser als nichts, aber doch ein weniger scharfes Bild ergebend.
Auch aus dem Luftbild
erkenne ich es nicht genau, aber wenn ich die Böschungsplanzeichen im Eröffnungsbeitrag nicht mißdeute, liegen die Baugrundstücke in einer Wanne leicht unterhalb der Straße (?)
Nun stellen wir uns die Frage, ob man die Auschüttung wie auf der Skizze erstellen und auch bündig mit der Hauswand abfangen kann,
Persönlich halte ich die Wurten zur hangignorierenden Errichtung von Bodenplattenhäusern generell für Schildbürgerkram, aber des Menschen Wille soll ja sein Himmelreich sein. Ich male aber eben ein Fragezeichen hinter die Glückseligkeit der Idee, Hauskanten mit L-Steinen wie mit Wagenhebern aufzubocken.
Machen kann man vieles - zumindest um den Preis, daß es auch ein Pyrrhussieg sein darf. Grundsätzlich ist auch eine Wurt mit einer hauswandbündigen "Steilkante" möglich. Im Beispiel der Küste Helgolands funktioniert das auch, wegen der Felsigkeit. Bei normalem Baugrund mag zwar dem Ingenieur nichts zu schwör sein, aber ökonomisch wird das nicht. Ob wenigstens die Schönheit den Aufwand lohnte - ja, dafür müßte man eben erst eine Idee vom Haus haben, was da hin soll.
Geht schon, ist aber nur unwesentlich günstiger als ein Keller.
@11ant hat dazu schon in einigen Threads ausführlich geschrieben.
Ja, tatsächlich wird "11ant Keller" o.ä. hier in der Suche fette Beute bringen
Ich fasse mal zusammen, was in den Fundstellen zu lesen sein wird: grundsätzlich postuliere ich darin als Pimaldaumen-Erfahrungswert, daß ab zwei Metern Höhenunterschied (im Bereich der Hausgrundfläche) ein "vermiedener" Keller einem "gebauten" Keller im Kostenaufwand voll äquivalent sei, und daß dies ungefähr linear auch anteilig gelte. Also daß man grob gepeilt je 20 cm Höhenunterschied im Geiste 10% Kellerkosten auf seine Rechnung schreiben könne.
Was Aufschüttungen an sich und deren Befestigungen angeht, ist die Physik leider fies und hat wenig Humor mit lotrecht begrenzten (also 90°-) Böschungen. Auf der Freiseite wird die für sich genommen lotrechte Schwerkraft durch keinerlei nennenswerten Gegendruck in der Spur gehalten. Luft ist vielfach höher komprimierbar als jeder Baugrund. In der Folge schert die Drucklast ab. Die Aufgabe der Böschung ist, sich dagegenzustemmen. Der L-Stein macht das im wesentlichen mit Druckumlenkung.
Fazit: eine lotrecht begrenzte Wurt käme keinem Friesen jemals in den Sinn - egal, wie sehr sie den Speichelfluß eines Ingenieurs anregen mag