Abrissgrundstück mit Besonderheiten - Wert einschätzen?

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Y

ypg

Wie kann man denn den Wert von so einem Teilchen irgendwie sinnvoll abschätzen
… der Wert ist eigentlich irrelevant, sofern es jmd gibt, dem es das wert ist, was der Verkäufer will.
Von 500000 auf 350000… ist eine schöne Marie.
350000€ plus Abriss (Asbest?) plus hohe Erdarbeiten („steiniger Boden“) plus erschwerter Hausbau (Hang).
550qm sind ja jetzt nicht groß, auch nicht klein, aber wie sieht es denn mit der Bebaubarkeit aus, wenn zu 1/4 unbebaubarer Hang vorhanden ist?
 
WilderSueden

WilderSueden

Bebaubar wird das schon irgendwie sein. In so manchem Neubaugebiet wird deutlich weniger für "frei"stehende Häuser vorgesehen. Man muss sich aber im Klaren darüber sein, dass die 08/15 Lösung direkt aus dem Katalog hier ziemlich unpassend sein kann. Viel freie Fläche wird da auch nicht übrig bleiben. 25% Steigung sind auch kein Pappenstiel, da ist einiges in die Terrassierung zu investieren. Der steinige Boden wird hier einem möglichen Hanghaus auch zuwider laufen
 
Nebukadneza

Nebukadneza

Hi Zusammen,


und danke für die zahlreichen Antworten!


Einmal um Missverständnissen vorzubeugen: die ¾ vom Grundstück sind brettelseben, und es ist kein Hanggrundstück an sich. Da wo die Ebene aufhört ist ein schlagartiger "Knick" zu dem ~25%-steigungs-Abhang. Neben dem Grundstück auf dem Flurstück der Stadt wiederrum geht es steil hoch, auch an einer klaren Kante.


sich auf eine vermittelte Kommunikation über den "Grundstücksservice"-Hausverkäufer bezieht, und Du keinen direkten Zugang zum aktuellen Eigentümer des Grundstückes hast.

Jaaa, genau so eine Bauernfängerei ist das. Ich habe dazu hier im Forum schon viel gelesen (u.A. ja auch von dir), und glaube mir des Risikos bewusst zu sein. Wenn, dann würde es von mir nur eine Unterschrift geben, wenn ein Rücktrittsrecht Anwaltlich geprüft _auf den Kauf genau dieses Flurstücks_, sichergestellt ist. Alles andere (und selbst das) ist, wie du so oft betonst, Bauernfängerei.


Fazit: ich sehe hier "Bedenken im Dutzend billiger" und wahrscheinlich viele Gründe, weshalb dieses Dornröschen schon lange ungeküßt dort liegt. […] und Noch-nichteinmal-Makler sind niemals weniger fragwürdig seriös.

Ein Großteil der Bedenken teile ich, angefangen beim Vermittler, den ich maximal als Vehikel zum Verkäufer sehe, und dem ich bis dorthin in keinem Schritt trauen würde. Bei Abriss und Boden hatte ich bisher im Hinterkopf: Bei mündlicher "Einigung" würde ich ein Bodengutachten haben wollen, wäre damit und der Anforderung an eine Gründung von Fertighausbauern zu einem Erdarbeitsunternehmen gegangen, und hätte mir ein Angebot für Abriss und eine Beispiels-Baugrube geben lassen, und hätte geschaut ob das in die aktuelle Kostenschätzung (die aktuell noch viele Pauschalen/Erfahrungswerte enthält) reinpasst. Wenn das hinkommt, hätte ich ein Architekt bezüglich genauerer Bebaubarkeit (vmtl. ist hier Nachbarschaftsbebauung, und bis auf die Firstrichtung ist Kraut und Rüben: 1 Passt das grob von der Denkweise her?



- Was Ihr Euer Plan, dort zu bauen? Möglichkeiten und Budget?

Wir sind da eigentlich recht einfach: Ob 1.5 oder 2 Geschossig, Kniestockhöhe, Grundfläche sind wir wenig wählerisch, und wären vom Grundriss her selbst mit einigen Kataloghäusern schon zufriedener als mit unserem aktuellen RMH — solange Wohn- (und Nutz-!) Fläche stimmt. Keller mögen wir (hier vmtl. ja problematisch), sind aber ohne nicht Todunglücklich. Technik-Shishi und Innenausbau sind wir eher anspruchsvoll, aber das ist primär ein Budgetproblem, und nicht von der grundsätzlichen Bebaubarkeit/Ausgestaltun abhängig, denke ich?


- Was seid Ihr grds. bereit, für ein Grundstück auszugeben in der heutigen Zeit?

Tja … wenn ich mir mit den gaaanz groben Daumenwerten hier aus dem Forum, und welchen die ich von seriöseren Fertighausbauern gehört habe, rechne, dann kämen wir so bei ~650k für’s Haus raus. Die Nebenkosten hängen ja maßgeblich vom Grundstück ab, aber im Gesamtbudget könnten wir etwas über ~1.2m hinbekommen. Wenn ich da jetzt für die diversen Nebenkosten was übriglasse dürfte das Grundstück vermutlich so 350-400k kosten. Dann ist das aber auch schon richtig krass Geld für das Gesamtprojekt, und muss Kompromisslos sein. Hier sind Kompromisse mit dabei — welche die wir bereit sind einzugehen, aber halt auch nur wenn’s dafür nicht das Maximalbudget reißt.


[…] sehe ich sehr gute Chancen, den Preis noch deutlich zu drücken.

Ich wäre sehr vorsichtig oder würde es nur zum Schnäppchenpreis kaufen (das nicht nutzbare Viertel z.B. komplett rausrechnen aus der Wertfindung).

… und danke für die Einschätzung auch! Das scheint wirklich der Tenor hier im Thread zu sein, und viele schlagen in die selbe Kerbe.


2. handelt es sich überhaupt mindestens einen relevanten Bereich betreffend um ein Baugrundstück ?
1. kann der Vermittler eine Erwerbsgelegenheit garantieren (oder hat der TE am Ende nur einen Bauvertrag am Hals) ?
1. Nein, kann er nicht. Ich sehe das hier als ein möglichen Weg ein Geschäft einfädeln zu können. Wenn der Vermittler irgendwann keine Lust mehr hat, oder sich das ganze als Luftnummer herausstellt, dann habe ich halt Zeit verloren (und im allerschlimmsten Fall ein bisschen Geld). Wichtig ist dann nur, zu dem Zeitpunkt kein Luftnummern-Vertrag an der Backe zu haben, oder?
2. Tja, das ist eine der besseren Fragen, die ich zu klären habe, bevor irgendwo Unterschriften hinkommen oder Geld fließt. Als Hinweis sehe ich immerhin, dass dort aktuell ein Haus steht. Konkreter und Handfester ist es aktuell nicht, das stimmt. Was für Risiken für grundsätzliche Bebaubarkeit vermutest du denn noch?

25% Steigung sind auch kein Pappenstiel, da ist einiges in die Terrassierung zu investieren. Der steinige Boden wird hier einem möglichen Hanghaus auch zuwider laufen.
Ja, an ein Hanghaus auf dem nicht-flachen Teil des Grundstückes denke ich nicht. Die Häuser in der Umgebung haben aktuell alle Keller — aber sind auch alt genug, dass das damals vmtl noch bezahlbarer war. Was du ansprichst ist ein Punkt, den ich schlecht schätzen kann. Ein Bekannter hat ein ähnlich steiles Grundstück terrassiert, und ist dabei nicht arm geworden. Wenn ich mir allerding vorstelle, dass man hier eventuell substantielle Abstützung braucht, kann ich mir vorstellen, dass das in die Nebenkosten ein ganzschönes Loch reißt.

350000€ plus Abriss (Asbest?) plus hohe Erdarbeiten („steiniger Boden“) plus erschwerter Hausbau (Hang).
Das ist der Grund, warum ich vor einem Kauf unbedingt ein halbwegs verlässliches Angebot einholen möchte. Der hochseriöse Vermittler hat ein hochseriöses Angebot von einem "befreundeten" Erdbauer vorgelegt (… es fehlt sogar die Steuernummer des Unternehmens), in dem der - wohl übern dicken Daumen - ~30k Abriss&Entsorgung, ~20k Baugrube, ~5k verfüllen und verdichten angenommen hat. Dass das nicht verlässlich ist, ist mir klar, gerade wenn auch nicht angegeben wird welchen Anforderungen die Baugrube zu genügen hat, usw. Asbest weiß ich auch noch nicht.

550qm sind ja jetzt nicht groß, auch nicht klein, aber wie sieht es denn mit der Bebaubarkeit aus, wenn zu 1/4 unbebaubarer Hang vorhanden ist?
Auf den flachen&ebenen Teil passen, mit 2.5m Randabstand angenommen, Grundflächen die wir uns so vorstellen problemlos drauf. Dann bleibt im Hof ein Sitzplätzchen übrig, auf dem flachen/ebenen Teil eine große Terrasse und ein wenig Gartenfläche - und ja, dann müsste man dem Abhang noch was abringen, sonst wird’s zu klein. Wenn ich mir eine große Stufe und eine Terrasse vorstelle, die aus den ~140m² Hang ~60-65m² halbwegs ebenen Garten generiert, dann wäre das von der Gartenfläche für uns in Ordnung. Wie realistisch das ist: .


Dann bis hierher auf jeden Fall mal vielen Dank. Ich denke, nach euren Einschätzungen ist meine Verhandlungsposition vermutlich besser als ich befürchtet hatte — ja, Torschusspanik ist bei den Grundstücksverfügbarkeiten einfach ein Gefühl, dass auftritt, und dass vollkommen unlogisch ist (und gefährlich).

Grüßle,
-NebuK
 
WilderSueden

WilderSueden

Was du ansprichst ist ein Punkt, den ich schlecht schätzen kann. Ein Bekannter hat ein ähnlich steiles Grundstück terrassiert, und ist dabei nicht arm geworden. Wenn ich mir allerding vorstelle, dass man hier eventuell substantielle Abstützung braucht, kann ich mir vorstellen, dass das in die Nebenkosten ein ganzschönes Loch reißt.
Wie viel Höhenunterschied hat das Grundstück denn im hinteren Teil? Grob überschlagen würde ich jetzt auf 2m tippen? Die effizient abzufangen ist schon ein größerer Aufwand und auch nur noch bedingt für Amateure.

Ich würde mir von dem Grundstück den genauen Lageplan mit Höhenprofil geben lassen. Augenmaß ist Mist bei sowas. Und dann würde ich vor dem Kauf darauf bestehen, dass am geplanten Baufenster ein Bodengutachten gemacht wird, damit ich einschätzen könnt wie der Untergrund ist. Idealerweise auf Kosten des Verkäufers, zur Not auf eigene Kosten. Dann wisst ihr, ob mit Keller realistisch ist oder nicht und ob andere böse Überraschungen im Untergrund lauern.
 
Nebukadneza

Nebukadneza

Ähm ah. Guter punkt: Freud'scher Verschreiber. 25°, nicht %. 3.6m Höhendifferenz auf 7.8m Länge. Das ist auch nicht vermessen, sondern aus dem Geoportal der Stadt heraus, also nicht präzise. Der flache Teil von Grundstück ist ca. 26m×18m.

Ich vermute, dass vor einem endgültigen Kauf hier einiges fällig wäre, oder? Bodengutachten, ¿Vermessung?, Architekt (grobe Voranfrage oder Einschätzung zumindest?), Angebot für Abriss, Baugrube, Terrassierung — sehe ich das grob richtig?
 
Nida35a

Nida35a

die ¾ vom Grundstück sind brettelseben, und es ist kein Hanggrundstück an sich. Da wo die Ebene aufhört ist ein schlagartiger "Knick" zu dem ~25%-steigungs-Abhang.
Das klingt nach aufgefüllt und nicht natürlich.
Achte beim besichtigen auf Risse und Spalten im Boden, Wegen und Terrassen,
und Spuren von Starkregen (Wasser).
Wohin entwässern die Nachbarn ihr Regenwasser, also Augen auf
 
Zuletzt aktualisiert 29.04.2024
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