Anhaltspunkt aktuelle Baupreise / Jetzt Bauen oder abwarten?

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xMisterDx

Ich mach mich mal unbeliebt und frage, ob ihr wirklich sicher seid, dass die Oma Tür an Tür bzw. Wand an Wand mit euch leben und im Fall der Fälle auch bei euch zuhause gepflegt werden soll? Mobile Pflegekräfte kommen alle paar Stunden mal rum, das wird sich noch weiter verschärfen, den Rest des Tages liegt die Oma dann alleine im Bett oder ihr müsst euch kümmern. Das ist eine Belastung (emotional aber auch körperlich und vor allem zeitlich), die gerne massiv unterschätzt wird.

Und es kann auch nicht jeder die eigenen Eltern pflegen. Bei meinem Vater würde ich nach 20 Minuten verrückt werden.
 
11ant

11ant

Mit dem Luxus, dass Geld kaum ein Problem ist, würde ich immer mit Architekt bauen.
... obwohl man sich dann ja sogar leisten könnte, ihn wegzulassen ;-)
Aber einen Architekten empfehle ich immer, es muß ja keine Mandatierung "nach Norm" sein.
Um so mehr Gedanken wir uns machen, desto mehr geht die Tendenz in Richtung Architektenhaus. Aber das kann sich natürlich noch einmal ändern. Es steht und fällt alles mit dem Grundstück, welches wir zugewiesen bekommen.
Aber immer schön an @Gerddieter denken: ein Architektenhaus im Sinne eines von einem freien Architekten und nicht einem Zeichenknecht geplanten Hauses ist gut, ein Architektenhaus im Sinne von wo in dieser Straße der Styling Award gewonnen wird ist teuer. Eine Planung mit einem freien Architekten (außer nur bis zur Baugenehmigung !) lohnt grundsätzlich immer, dafür braucht es keine "medizinische Indikation" á la Hanglage.
Ein großer Vorteil dabei ist u.a., dass er nicht an Ausführungsfirmen gebunden ist.
Das ist man auch sonst nicht. In der Regel kann man bei GU´ (beider Bauweisenschienen) Gewerke herausnehmen oder Subunternehmer vorschlagen, viele "Fertig"häusler haben sogar eigene Ausbauhaus-Marken.
Herzlichen Dank dir für deinen Input. Gerade die empfohlene Vorgehensweise ist sehr hilfreich für uns. Ich werde die Beiträge in Ruhe durchlesen.
Möglichst vor dem Besuch irgendwelcher Ausstellungen und vor Gesprächen mit Bauunternehmen.
Ja, ich gebe dir Recht, es mag für einige so erscheinen, als sollte uns Geld egal sein, aber wir auch verdienen unser Geld selbst und es ist nicht unendlich vorhanden. Gerade bei einer Investition von mehr als einer Million, finde ich es durchaus wichtig, sich intensiv Gedanken zu machen. Bezüglich des Grundstücks, wir bauen im LK Böblingen.
Also doch näher an Stuttgart als ich dachte. Das ist allerdings dann auch albnah genug, daß Flachgrundstücke schon selten sind. Ich meinte nicht, daß man ohne Geldsorgen gedankenlos bauen sollte, sondern daß es dann der bangen Frage nach tatsächlichen aktuellen Baukosten nicht bedarf. Was man hat, ist in "Betongold" gut angelegt.
Wieso hast du bei den Fertighausherstellern beispielsweise Schwörerhaus nicht genannt? Ich dachte immer, dass Schwöre zu den hochwertigen Fertighausanbietern gehört.
Ich habe Weberhaus deswegen genannt, weil sie in der besagten Ausstellung zwei Häuser einander gegenüber haben, sodaß man leicht aus dem Besuch zweier Häuser "einen Eindruck" machen kann. Diese empfehle ich Euch zuerst zu besuchen, da sie m.E, ein vom Niveau zu Euch passender Anbieter sind. Damit könnt Ihr Euren Blick auf die danach besuchten Häuser "justieren", und redundanter als mit diesen beiden Häusern braucht es diesen Schritt nicht - daher kein zweiter Anbieter dieses Niveaus. Schwörerhaus sehe ich im Gegensatz zu deren Selbstwahrnehmung einen Halbton dahinter, ähnlich wie Audi zu Mercedes.

Anschließend an diese Justierung habe ich für Euren ersten Besuch der Ausstellung bewußt als nächste solche Anbieter auf den Laufzettel gepackt, deren Angebote Euch schon´mal an den Finanzierungsbedarf mit Puffer gewöhnen; und danach noch zwei Steiner, die in "Fertig"hausausstellungen naturgemäß seltener anzutreffen sind (daher konnte ich die hier auch nicht "repräsentativ" auswählen). Aus meiner Sicht geht Ihr in Fellbach optimalerweise
1. in die beiden Weberhaus (Zweck: Justierung); nutzt dann den weiteren Weg, um dies im weiteren Vorbeischlendern (nicht in die anderen entlang des Weges liegenden Häuser hineingehen !) diesen Eindruck sacken zu lassen;
2. zu beliebigen zweien der drei als Apothekenbeispiele genannten Anbieter (Zweck: Anstoßen der höherpreisigen Angebote);
3. ins Bistro (Zweck: Reflektieren der bisherigen Eindrücke vor der Vervollständigung der Runde um zwei Anbieter der steinernen Bauweisen);
4. nach Hause !!!
Kommt auf keinen Fall auf die Schnapsidee, an einem Tag ein noch größeres Pensum an Eindrücken "abarbeiten" zu wollen. Ihr werdet in der Teigruhephase noch ein zweites Mal dort hin gehen.
Wir haben selbstverständlich eingeplant, dass die Wohnung sowie der Zugang der Wohnung für die Oma barrierefrei gestaltet werden muss.
Barrierefrei beginnt bereits vor dem Eingang und bedeutet allerdings praktisch auch "mit Eingang im Straßengeschoß", da geeignete Anrampungen massivst Grundflächenzahl II fressen. Für barrierefreies Bauen kann ich sogar in Eurer Gegend einen spezialisierten Architekten empfehlen.
 
M

Mausimaus

... obwohl man sich dann ja sogar leisten könnte, ihn wegzulassen ;-)
Aber einen Architekten empfehle ich immer, es muß ja keine Mandatierung "nach Norm" sein.

Aber immer schön an @Gerddieter denken: ein Architektenhaus im Sinne eines von einem freien Architekten und nicht einem Zeichenknecht geplanten Hauses ist gut, ein Architektenhaus im Sinne von wo in dieser Straße der Styling Award gewonnen wird ist teuer. Eine Planung mit einem freien Architekten (außer nur bis zur Baugenehmigung !) lohnt grundsätzlich immer, dafür braucht es keine "medizinische Indikation" á la Hanglage.

Das ist man auch sonst nicht. In der Regel kann man bei GU´ (beider Bauweisenschienen) Gewerke herausnehmen oder Subunternehmer vorschlagen, viele "Fertig"häusler haben sogar eigene Ausbauhaus-Marken.

Möglichst vor dem Besuch irgendwelcher Ausstellungen und vor Gesprächen mit Bauunternehmen.

Also doch näher an Stuttgart als ich dachte. Das ist allerdings dann auch albnah genug, daß Flachgrundstücke schon selten sind. Ich meinte nicht, daß man ohne Geldsorgen gedankenlos bauen sollte, sondern daß es dann der bangen Frage nach tatsächlichen aktuellen Baukosten nicht bedarf. Was man hat, ist in "Betongold" gut angelegt.

Ich habe Weberhaus deswegen genannt, weil sie in der besagten Ausstellung zwei Häuser einander gegenüber haben, sodaß man leicht aus dem Besuch zweier Häuser "einen Eindruck" machen kann. Diese empfehle ich Euch zuerst zu besuchen, da sie m.E, ein vom Niveau zu Euch passender Anbieter sind. Damit könnt Ihr Euren Blick auf die danach besuchten Häuser "justieren", und redundanter als mit diesen beiden Häusern braucht es diesen Schritt nicht - daher kein zweiter Anbieter dieses Niveaus. Schwörerhaus sehe ich im Gegensatz zu deren Selbstwahrnehmung einen Halbton dahinter, ähnlich wie Audi zu Mercedes.

Anschließend an diese Justierung habe ich für Euren ersten Besuch der Ausstellung bewußt als nächste solche Anbieter auf den Laufzettel gepackt, deren Angebote Euch schon´mal an den Finanzierungsbedarf mit Puffer gewöhnen; und danach noch zwei Steiner, die in Fertighausausstellungen naturgemäß seltener anzutreffen sind (daher konnte ich die hier auch nicht "repräsentativ" auswählen). Aus meiner Sicht geht Ihr in Fellbach optimalerweise
1. in die beiden Webers (Zweck: Justierung); nutzt dann den weiteren Weg, um dies im weiteren Vorbeischlendern (nicht in die anderen entlang des Weges liegenden Häuser hineingehen !) diesen Eindruck sacken zu lassen;
2. zu beliebigen zweien der drei als Apothekenbeispiele genannten Anbieter (Zweck: Anstoßen der höherpreisigen Angebote);
3. ins Bistro (Zweck: Reflektieren der bisherigen Eindrücke vor der Vervollständigung der Runde um zwei Anbieter der steinernen Bauweisen);
4. nach Hause !!!
Kommt auf keinen Fall auf die Schnapsidee, an einem Tag ein noch größeres Pensum an Eindrücken "abarbeiten" zu wollen. Ihr werdet in der Teigruhephase noch ein zweites Mal dort hin gehen.

Barrierefrei beginnt bereits vor dem Eingang und bedeutet allerdings praktisch auch "mit Eingang im Straßengeschoß", da geeignete Anrampungen massivst Grundflächenzahl II fressen. Für barrierefreies Bauen kann ich sogar in Eurer Gegend einen spezialisierten Architekten empfehlen.
Ich wollte nur eine kurze Rückmeldung geben. Wir waren nun gestern in Fellbach und Weberhaus hat uns tatsächlich angesprochen.
Sollte es am Ende ein Fertighaus werden, dann wird es ein Weberhaus. Wir waren wirklich überrascht wie hochwertig Fertighäuser mittlerweile gebaut werden. Sobald wir endlich wissen, welches Grundstück wir bekommen, können wir richtig loslegen mit dem Architekten und den GUs.
 
11ant

11ant

Ich wollte nur eine kurze Rückmeldung geben. Wir waren nun gestern in Fellbach und Weberhaus hat uns tatsächlich angesprochen.
Das ist okay - ich hatte diesen Anbieter aber "nicht zu diesem Zweck" genannt ;-)
Sollte es am Ende ein Fertighaus werden, dann wird es ein Weberhaus. Wir waren wirklich überrascht wie hochwertig Fertighäuser mittlerweile gebaut werden.
Dann frage ich mich, in welcher Welt Ihr bis dahin gelebt habt. Der Eindruck des Standards von Weberhaus wäre in den letzten dreißig Jahren konstant derselbe gewesen. Ich glaube, das gilt sogar für deren Eigentümerstruktur, während viele Mitbewerber von damals heute nur noch nominell dieselben sind, aber längst Markenmäntel in den Händen irgendwelcher Heuschrecken (Selbstbezeichnung: Private Equity).
Sobald wir endlich wissen, welches Grundstück wir bekommen, können wir richtig loslegen mit dem Architekten und den GUs.
Aber denkt daran: GU´ nicht anstatt Architekt ! - insofern brauchen die GU´ Euch selbst eigentlich garnicht zu interessieren, da sie erst als Teilnehmer auf die Ausschreibung ins Spiel kommen, die Euer Architekt durchführt.
 
S

sebastian84

Ich empfehle Euch folgendes Vorgehen:
1. lest hier mit den Forensuche-Begriffen wie "Hausbau-Fahrplan", "Gerddieter", "Einzelvergabe"/"Eigenvergabe" die bereits bestehenden Threads zum Vorgehen bei der Hausplanung;
2. geht jetzt zu Bauunternehmen und in Musterhausausstellungen. Wählt dabei vorsichtshalber Anbieter für gehobenere Ansprüche (den Puffer werdet ihr brauchen) und bedenkt das Stalking durch die Vertriebler, d.h. legt Euch eine Wegwerf-eMailadresse und ein Prepaid-Dumbphone zu;
3. geht zu Finanzierungsberatern und holt auch schon´mal ein Baugrundgutachten ein;
4. beauftragt einen freien Architekten mit den Leistungsphasen 1 und 2 ("Modul A" siehe "Ein Hausbau-Fahrplan, auch für Sie: das Phasenmodell der HOAI!" - extern, also mitsamt der Anführungszeichen zu ergugeln);
5. geht in der Teigruhephase nochmals - nun mit dem Vorentwurf des Architekten - zu Baufirmen und Hausherstellern (diesmal aber im tatsächlich passenden Marktsegment), währenddessen stellt Ihr oder der Architekt die Bauvoranfrage;
6. leitet aus dem Rücklauf Eurer Preisanfrage eine Entscheidung ab, ob die Leistungsphase 3 (Entwurf) steinern oder hölzern geplant werden soll und beauftragt den Architekten für den weiteren Weg (siehe Beiträge zu den o.g. Suchworten).
@11ant Ich weiß, wir hatten ein ähnliches Thema in einem anderen Thread schon mal, aber hier passt meine Frage genauer: Wenn ich mich nach LP 2 für einen GU entscheide, übernimmt der dann nicht ab dann, oder spätestens ab LP 5, die Architekturleistungen? Und der freie Architekt macht eigentlich nur noch für LP 8 Sinn? Oder übersehe ich da was?
 
11ant

11ant

Wenn ich mich nach LP 2 für einen GU entscheide, übernimmt der dann nicht ab dann, oder spätestens ab LP 5, die Architekturleistungen?
Wenn Du Dich nach der LP2 für einen GU entscheidest, muß sich da schon irgendwo ein Wurm eingeschlichen haben. Ein aufmerksamer und nicht aufmüpfiger Leser meiner Ratschläge wird das niemals tun. Sondern aus dem Ergebnis der Weichenstellungs-Anfragerunde ableiten, ob der Architekt zunächst nur die LP3 angehen soll (hölzerne Bauweise) oder das gesamte Modul B (steinerne Bauweise). Die LP3 macht also in jedem Fall noch Dein Architekt; und bei einem Holzbau-GU aka Fertighaushersteller kommen die LP4 und 5 dann von diesem. Steinern weitergeplant, kommen diese beiden von Deinem Architekten, der darauf dann auch das Modul C aufsetzt - also auch die LP6 und 7 mit der Ausschreibung, an der auch GU teilnehmen können. Da - und nicht vorher ! - bringst Du dann von Dir als geeignet vermutete GU in das Teilnehmerfeld ein.
Und der freie Architekt macht eigentlich nur noch für LP 8 Sinn? Oder übersehe ich da was?
Kommt es nach der Ausschreibung zum Bau mit einem GU, leistet Dein Architekt ebenso die LP8 als er es bei Einzelvergaben täte.

Wenn Du Geld zu viel hast und dieses unbedingt als Lehrgeld loswerden willst, sparst Du Dir die LP6 und 7 durch den Architekten und gibst mindestens das "eingesparte" Honorar als eben dieses Lehrgeld dafür aus, daß Angebot und Abrechnung tüchtig voneinander abweichen. Und für den Architekten ist es dann eine Strafarbeit, selbiges zumindest noch zwischen Detailplanung und Bauergebnis zu vermeiden. Das wäre dann nur noch unwesentlich weniger dumm als auch die LP5 noch wegzulassen und nach den Einreichplänen bauen zu lassen.

Ich sage ja aus gutem Grund gebetsmühlenartig, daß ein GU nur ein Auftragnehmer, aber keine Alternative zum Architekten ist. GU übernehmen übrigens regelmäßig explizit nur die notwendigen Architektenleistungen. Damit sind diejenigen gemeint, die zur Erlangung der Baugenehmigung und für den Schalungsbau von Bodenplatte und Decken erforderlich sind.

Im übrigen kannst Du im vor der Tür stehenden November in der vierteiligen Reihe "Hausbau-Fahrplan reloaded" nachlesen, wann man in welcher Weise vom Default / Mainstream Hausbau-Fahrplan klug abweicht - beispielsweise, wenn/weil man hölzern baut (aber das "generische Maskulinum" des Hausbau-Fahrplanes das Stein-auf-Stein-Haus ist). Damit es für Laien übersichtlich und didaktisch verdaulich bleibt, mußte ich den "Grundkurs" so aufbauen - nun geht es mit dem Fortgeschrittenenkursus weiter. Sorry, daß es so lange gedauert hat - aber auch meine Woche hat nur sieben Tage, und das Tagesgeschäft geht vor.
 
Zuletzt aktualisiert 17.05.2024
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