Wir möchten nun unser Einfamilienhaus-Projekt angehen, das an einem Hanggrundstück realisiert werden soll.
Das wäre schon einmal Stichwort Numero Eins ...
Nun stellt sich die Frage, ob wir die Architekturleistung direkt unserem Bauunternehmer überlassen sollten,
... und das dann Stichwort Numero Zwei.
oder ob wir einen unabhängigen Architekten suchen sollten, was sicherlich deutlich teurer kommt?
Wenn wirklich eine Architekt
turLeistung (= das Baukunstwerk hat auch eine ästhetische Dimension) und nicht nur eine Architekt
tenLeistung (= antragsreife Bauplanung, aber eigentlich nur in der bauingenieurlichen Dimension) gemeint ist, dann kommt m.E. am teuersten, den Selbstbeauftragten Architekten wegzulassen, denn das bezahlt man dann mit der Qualität des Ergebnisses. Und spätestens beim Hanggrundstück erkennt in der Regel nicht nur ein Feinschmecker-Bauherr den Unterschied, sich ein "Kassengestell" zu bauen. Ein GU-Zeichenknecht / Stempelaugust folgt im wesentlichen zwei obersten Marschbefehlen: 1.: plane keine Genialitäten, wir wollen das Haus auch mit angelernten Kräften bauen können; und 2.: wenn es irgend geht, dann setze die Skizzen des Bauherren um, anstatt ihn durch Umberatung zu anderen Lösungen beim Unterschreiben zögern zu machen. Ein Beispiel für Punkt 2.: der Bauherr möchte eine separate Ankleide vom Schlafzimmer abtrennen, für die aber nur dann "Platz genug" ist, wenn man sie ein bißchen zu eng baut. Dann sagt der freie Architekt: "hier werden sie sich ständig an der Schranktür die Finger klemmen, das klappt so nicht", während der GU-Zeichenknecht die Skizze unverändert "ins Reine zeichnet", weil sie zwar nicht praktisch, aber genehmigungsfähig ist.
Der Vorteil des Architekten des Bauträgers ist,
Bitte nicht verwirren lassen: ein Bau
träger wäre ein Bau
Unternehmer nur dann, wenn er mit dem Bauvertrag auch das Grundstück im Paket verkaufte.
Diese sind zudem in der Lage, Einzelvergabe durchzuführen und zu überwachen, was i. d. R. 10-20% Baukosten sparen dürfte.
Hier irrt Frau Zahnärztin: Einzelvergabe erhöht meist die Gefahr von Komplikationen, weil dabei regelmäßig Konstellationen von Handwerkern entstehen, die nicht als "Mannschaft" aufeinander eingespielt sind. Was (ibs. überplanmäßige) Baukosten spart, ist: bei der Ausführungsplanung (Detailzeichnungen etc.) nicht zu geizen. Die aktuell bei erstgebärenden Bauherren weit verbreitete Wunschvorstellung, Einzelvergabe sei eine Chance zur Addition von aus Wettbewerb "günstigen" Angeboten zu einem in der Summe spürbar gesenkten Gesamtpreis, wird den Sprung aus dem Märchenbuch in die Abrechnung nie schaffen - Andersgläubige mögen "Regiestunden" Googeln.