Baukalkulation einer Doppelhaushälfte Erfahrungen

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Chris512

@CC35BS38 Danke für deine Antwort.

Ich vermute die 15.000€ stammen dann für eigenständiges Malern und verlegen der Bodenbeläge. Das sind definitiv Arbeiten, die ich uns zutrauen würde.
Die 40.000€ für zusätzliche Möblierung sind erstmal prozentual geschätzt worden. Hier gibt es mit Sicherheit Einsparmöglichkeiten. Jetzt muss ich aber auch so ehrlich sagen: Ohne Küche kann man allerdings auch nicht leben. Selbst wenn sich diese Summe halbiert, sinken die Gesamtkosten nicht sonderlich stark.

Für mich ist daher eher wichtig, wie viel Eigenleistung man sonst noch erbringen kann oder wie man Baukosten sparen kann. Es muss für uns kein schlüsselfertiges Haus sein. Wir sind gerne bereit zu helfen und eigenständig zu arbeiten, wenn dadurch die Finanzierung sinkt.

Um nochmal auf die Finanzen einzugehen: Wir sind 33 und 29 und hätten daher etwas länger Zeit als der Durchschnitt zur Finanzierung. Wir kommen mit unserem aktuellen Einkommen mit einem Kind gut zurecht. Wir haben keine Schulden, wir zahlen für kein Auto (habe einen Dienstwagen). Die Problematik im Finanzierungsbereich liegt aber darin, dass ich einen Vertriebsjob habe. Die angenommenen 4.900€ netto sind konservativ gerechnet. Obendrauf kommen jedes Jahr 2.000-3000€ Sondertilgung. In guten Jahren wie aktuell kann die Sondertilgung bis auf 25.000€ hochgeschraubt werden, das ist aber nicht jedes Jahr absehbar. Das Problem liegt aktuell eher darin, dass ich gut verdiene, dadurch aber aus der Förderung der NRW.Bank herausfalle. Daher müssten Alternativen gefunden werden, wie Zinskosten gesenkt werden können. Die KFW40-Förderung für Familien hilft da auch nur in den ersten 10 Jahren mit geringen Zinsen für einen Teilbetrag weiter.
 
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B

Bertram100

Du willst gerne alles, geringe Zinsen,kein Risiko, bezahlbares Haus. Irgendwo müsst ihr Abstriche machen.

Unterschätze nicht den Aufwand und die Zeit und Geld die die Eigenleistungen kosten. Zusätzlich zu Job und Kind muss man sich das gut überlegen.

Trotz des eher jungen Alters und überdurchschnittliche Verdienst habt ihr wenig Eigenkapital. Wo ist das Geld hin?.Würdet ihr beim Haus au diszipliniert bemustern?
 
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nordanney

Wie viel Eigenleistung ist denn einem Bauherren zuzutrauen?
Von gar nichts bis zu einem kompletten Hausbau. Der Klassiker sind aber die Wände und Bodenbeläge. Außer, Du hast Freunde, die auch tatsächlich immer dann ausreichend Zeit haben, wenn Du sie gerade brauchst (Elektriker in der Familie u.ä.).
Wir könnten durch meinen Schwager auch Einzelgewerke abbilden. Dort haben wir einige Kontakte.
Würde das helfen?
Einzelgewerkevergabe kann helfen. Aber Du brauchst auch jemanden (Architekt), der dann alles für Dich durchzieht. Das sollte der Laie nicht alleine machen, um Geld zu sparen.
Und bitte daran denken, dass der Preis des Hauses in erster Linie von Dir selbst bestimmt wird. Der jeweilige Handwerker macht nur das, was Du ihm sagst. Wenn aber (und gerade bei Einzelgewerkevergabe besteht die "Gefahr") in der Bauphase auf der Baustelle immer neue Ideen hast (und/oder vom Handwerker Vorschläge kommen), kann es teuer werden.
 
S

Schorsch_baut

Die 40.000€ für zusätzliche Möblierung sind erstmal prozentual geschätzt worden. Hier gibt es mit Sicherheit Einsparmöglichkeiten. Jetzt muss ich aber auch so ehrlich sagen: Ohne Küche kann man allerdings auch nicht leben. Selbst wenn sich diese Summe halbiert, sinken die Gesamtkosten nicht sonderlich stark.
Da liegt doch schon der Hase im Pfeffer. 20.000 sind viel Geld, das wirkt nur so wenig, wenn man mit Finanzierungen in der Höhe spielt. Wie lange muss man überschüssiges Geld beiseite legen, um 20.000 Euro zusammen zu haben?
Und so läppert sich der ganze Bau zusammen. Da wird es dann doch die schönere Schalterserie oder die größere Fliese.
Und für 20.000 Euro bekommt man schon viel Küche, wenn man nicht blind ins Küchenstudio mit der Trend-Wunschliste rennt.
 
C

Chris512

Du willst gerne alles, geringe Zinsen,kein Risiko, bezahlbares Haus. Irgendwo müsst ihr Abstriche machen.

Unterschätze nicht den Aufwand und die Zeit und Geld die die Eigenleistungen kosten. Zusätzlich zu Job und Kind muss man sich das gut überlegen.

Trotz des eher jungen Alters und überdurchschnittliche Verdienst habt ihr wenig Eigenkapital. Wo ist das Geld hin?.Würdet ihr beim Haus au diszipliniert bemustern?
Ich glaube das trifft es ganz gut. Na klar wollen wir viel. Wer würde das nicht wollen? Deswegen gilt ja auch die Frage was ist leistbar? Und worauf sollte man sich einstellen und auf welche Dinge verzichten? Wir wollen unser Vorhaben ja auch abbezahlt bekommen. Zum Thema wenig Eigenkapital: Wenn ich mich in meinem Kollegenkreis umschaue haben wir eher viel Eigenkapital. Wo das Geld ist? Im Leben, bei den Steuern, beim Kind und bei teurem Wohnraum. Man studiert heute länger und meinen vollen Verdienst habe ich erst seit 3 Jahren, davor eher Durchschnittsverdienst. Meine Frau arbeitet in Teilzeit zum Mindestlohn. Ihr gefällt der Job aber gut.

Zum Thema Disziplin: Da sind wir recht gut drin. Wenn Budgets gesetzt werden, dann werden diese auch eingehalten.

@nordanney

Dann sollten wir vermutlich erstmal bei Böden und Malerarbeiten bleiben. Es gibt ja durchaus auch Gewährleistungsrisiken bei Eigenleistung. Ich könnte mir höchstens vorstellen, dass wir bei Einzelgewerken noch sparen, da unsere Familie hier ganz gute Kontakte in der Umgebung hat. Wie viel sich hier allerdings machen lässt, ist eher fraglich. Einen Architekten könnten wir dafür einsetzen, mein Schwager als Bauleiter kann unterstützen und ebenfalls nachverhandeln. Trotzdem gilt ja auch hier: "Was nichts kostet ist auch nichts". Gewerke die bis aufs Blut heruntergehandelt werden, werden auch keine solide Arbeit leisten.

Bei den angenommenen Kosten von 840.000€ bin ich eher unsicher, ob sich so ein Bauvorhaben bis zur Rente abbezahlen lässt. Reduziere ich hier nun den zweiten Puffer und die zusätzliche Innenausstattung bleiben immer noch ca. 800.000€ übrig. Klar, Löhne steigen, Fördermöglichkeiten oder auch ein Arbeitgeberdarlehen könnten eruiert werden. Ich bin in meinem Job zufrieden. Ich habe durchaus auch noch gute Aufstiegschancen. Aber Zinsen in der langen Frist sind eben auch unklar. Förderungen fördern nach meiner Durchsicht eher diejenigen, die sich sowieso kein Haus leisten können. KFW-Darlehen haben hohe Zinsänderungsrisiken nach 10 Jahren. Wie geht man das Thema am Besten an? Erst einmal Fördermöglichkeiten eruieren und Gespräche bei Finanzberatern suchen? Das Thema wie viel Haus man sich leisten kann ist gerade in den aktuellen Bedingungen für uns eher sehr schwer zu greifen und mit vielen Variablen verbunden, die nicht immer absehbar sind.

Bei ca. 82.000€ Eigenkapital zu 2025 und schon großzügig geschätzten Kreditraten von 1800€ zu 4900€ Gesamtmonatseinkommen ist eine Finanzierung wenn ich das richtig sehe eher schwer absehbar. Auch Sondertilgungen (2.000-3.000€ pro Jahr) helfen da nicht großartig. Für laufende Nebenkosten haben wir ca. 520€ und Instandhaltung 140€ errechnet. Urlaubs- und Weihnachtgelder und andere Geldquellen pro Jahr mit rund 4.000-5.000€ netto sind unberücksichtigt.

Und nu?
 
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nordanney

nd schon großzügig geschätzten Kreditraten von 1800€
Das ist aber per se nur ein Kredit von +/- T€ 430 (gerechnet mit 3,5% Zinsen und 1,5% Tilgung - bin mal auf längere Zinsfestschreibung gegangen, KfW Familie bietet auch 20 Jahre. 10 Jahre Zinsbindung bei KfW Familie bedeutet aktuell auch "nur" 0,86% Zinsen + mindestens 3% Tilgung). Insofern sollte sich das Projekt (leider) eh erledigt haben.
Das nötige Volumen bekommt Ihr nur mit einer deutlich höheren Rate gestemmt.
 
Zuletzt aktualisiert 15.05.2024
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